Gelassenheit trotz Krise: 7 stoische Prinzipien in modernen Zeiten
Die Stoiker waren eine Gruppe Philosophen, die in der Antike eine Denkschule über das Leben entwickelt hatten. Ihr Ziel war es, ein System für das Streben nach Glück zu entwerfen, das den rauen Realitäten der Welt standhalten und zu einem besseren Leben führen sollte – unabhängig von den Lebensumständen.
In vielerlei Hinsicht war ihre Philosophie ein großer Erfolg. Tausende von Jahren später sind die Schriften der Stoiker auch heute noch hochaktuell. In den letzten Jahren verbreitete sich ihr Einfluss verstärkt durch Blogs und Podcasts, die ihre Arbeit erläutern und erweitern.
Berühmte Persönlichkeiten wie etwa J.K. Rowling (Harry-Potter-Romanreihe) sprachen über den Nutzen der stoischen Lehren für ihr Leben und ihre Arbeit.
Haben die Stoiker alles richtig gemacht? Nein, natürlich nicht. Keine menschliche Philosophie könnte jemals dieses Maß an Perfektion erreichen oder auf alle Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen zutreffen.
Dennoch steckt in dem, was sie lehrten, eine tiefe Weisheit. Viele dieser Lehren nützen auch mir in meinem Leben im 21. Jahrhundert.
7 stoische Einsichten für ein bewusstes Leben
Im Folgenden möchte ich einige der stoischen Einsichten teilen, die ich bei meinen Bemühungen, bewusst zu leben und das Beste aus dem mir gegebenen Leben zu machen, als sehr hilfreich empfinde. Ich hoffe, meine Betrachtungen inspirieren die Leser dazu, mehr über diese unglaublich durchdachte Philosophie erfahren zu wollen.
1. Schwierigkeiten als Chance für persönliches Wachstum sehen
Der Mensch ist ein komfortorientiertes Wesen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir gerade dann wachsen, wenn wir uns durch Schwierigkeiten und Frust hindurchkämpfen. Ein einschneidendes Beispiel in meinem Leben ist die Erziehung von vier Kindern, die alle noch keine zehn Jahre alt sind.
Die Anstrengung ist manchmal auf körperlicher Ebene, manchmal mehr auf seelischer. Ich weiß jedoch, dass mich die Vaterschaft auf eine positivere Weise prägt, als es ein Leben frei von dieser Verantwortung je könnte.
2. Sich auf das konzentrieren, was man kontrollieren kann
Jeden Tag haben wir die Wahl, wohin wir unsere Gedanken schweifen lassen. Lassen wir sie in die Gefilde des Ungewissen und Unbekannten schweifen: die Gesundheit von Angehörigen, die zukünftige Beschäftigung oder die Frage, wer ein politisches Amt bekleiden wird?
Oder befreien wir uns von solchen Gedanken, um uns auf die vor uns liegende Aufgabe zu konzentrieren und die Menschen um uns herum zu lieben? Letzteres ist die einfachere und eine stoische und weise Entscheidung.
3. Im Jetzt leben
Es gibt Momente in meiner Vergangenheit, die ich gerne rückgängig machen würde, und es gibt Aspekte meiner Zukunft, die mich manchmal mit ängstlichen Gedanken erfüllen.
Aber alles, was ich wirklich habe, ist dieser Moment, während ich diese Worte schreibe – mit Gedanken an diejenigen, die sie bald lesen werden. Gedanken an etwas anderes lenken uns von der Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks ab.
4. Sich auf den Prozess konzentrieren – nicht nach Ergebnissen streben
Wir bemühen uns, kämpfen und streben danach, Großes zu leisten. Doch auf manche Sachen haben wir keinen Einfluss. Obwohl es manchmal gesund ist, von einer besseren Zukunft zu träumen, ist es zu oft ein Mittel, um der Gegenwart und der Arbeit, die getan werden muss, zu entkommen.
Stattdessen ermutigen die Stoiker dazu, die Arbeit an sich zu schätzen und sich darauf zu konzentrieren, immer besser in dem zu werden, was man tut. Außerdem sollte man sich darin üben, gegenüber den materiellen Ergebnissen, die auf das eigene Handeln folgen, nahezu gleichgültig zu sein.
5. Wut als Hinweis, wo man sich verbessern kann
Für viele Menschen ist Wut ein Zeichen von Stärke und Entschlossenheit, aber für die Stoiker war sie ein Warnzeichen. Wie sie meinten, sei Zorn in diesem unvollkommenen menschlichen Körper oft ein Zeichen von emotionaler Schwäche. Er ist ein Zeichen dafür, dass die äußere Welt die innere Ruhe aus dem Gleichgewicht bringt.
6. Zufriedenheit = Realität minus Erwartungen
Zufriedenheit ist ein innerer Zustand, der eng mit unseren Erwartungen verbunden ist. Die Stoiker hoben einen wichtigen Punkt hervor: Es ist viel einfacher, unsere Erwartungen zu senken, als die Welt um uns herum, auf die wir nur begrenzt Einfluss haben, zu verbessern.
Ich wende diese Lektion auf mein Leben an, indem ich meine Erwartungen an Familienurlaube loslasse. Anstatt Entspannung oder ununterbrochene Glückseligkeit zu erwarten, sehe ich sie als eine Zeit, in der ich mit meiner Familie bleibende Erinnerungen schaffen und näher zusammenrücken kann.
7. Dankbar sein für das, was man schon hat
Unsere Wünsche sind nahezu unersättlich – eine Wahrheit, die viele Religionen anerkennen und die Stoiker hervorheben. Es mag sich manchmal gut anfühlen, sich ein größeres Haus oder einen schöneren Urlaub zu wünschen. Doch wenn man diese Wünsche nicht verwirklichen kann, ist eine Enttäuschung vorprogrammiert.
In unserer Vorstellung könnte es so aussehen, als gehörten die Dinge, die wir uns wünschen, schon uns – und das, was wirklich da ist, fühlt sich wie eine Enttäuschung an. Die Alternative ist, sich umzuschauen und in sich zu gehen. Man sollte sich alles, was man schon hat, betrachten und sich seines Glücks bewusst werden.
Über den Autor
Mike Donghia und seine Frau Mollie betreiben den Blog „This Evergreen Home“. Dort sprechen sie über ihre Erfahrung, wie man ein einfaches, bewusstes und beziehungsorientiertes Leben führt.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „7 Stoic Principles to Live By“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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