COVID-19: Warum manche Menschen mehrfach infiziert werden

Immer wiederkehrende COVID-19-Infektionen können einen Teufelskreis bilden und weisen auf ein überfordertes Immunsystem hin. Verschiedene Studien zeigen Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor PCR-Teströhrchen in den Händen.
Wenn Antikörper versagen: Wiederholte COVID-19 Infektionen in kurzen Zeitabständen.Foto: iStock
Von 6. Dezember 2023

Während einige Menschen niemals infiziert werden oder sich rasch erholen können, ohne anhaltende Symptome zu entwickeln, geraten viele in einen Teufelskreis von lang anhaltenden COVID-19-Infektionen und mehrmaligen Wiederinfektionen.

Eine im Oktober veröffentlichte Studie, an der Forscher der renommierten Universitäten Harvard, Yale, Columbia und Oxford beteiligt waren und die in „Nature Communications“ veröffentlicht wurde, identifizierte 71 Personen mit zwei gut untersuchten SARS-CoV-2-Infektionen aus einer Vielzahl von insgesamt 94.812 viralen Proben. Die Forscher stellten fest, dass diejenigen, die nach der ersten Infektion schnell eine Genesung erzielten, auch beim zweiten Mal das Virus zügig beseitigten.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Personen, die mehrfach infiziert waren, sich „in wichtigen immunologischen und Verhaltensaspekten möglicherweise von denen unterscheiden, die während des Studienzeitraums nur einmal infiziert waren.“

Warum treten bei manchen mehrere COVID-19-Infektionen in kurzen Zeitabständen auf?

Die Ergebnisse der in „Nature Communications“ veröffentlichte Studie zeigte, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Geschwindigkeit des viralen Rückgangs bei einer zweiten Infektion zwischen geimpften und ungeimpften Probanden gab. Die „virale Kinematik“ – also, wie schnell das Virus nach einer Infektion abklingt – war bei Zweitinfektionen bei beiden Probandengruppen ähnlich.

Es gibt laut den Forschern verschiedene Möglichkeiten für das häufige Auftreten einer Wiederinfektion:

  • Erstens könnte das häufig berichtete Long-COVID-Syndrom das Risiko für schwerwiegendere klinische Folgen nach einer Reinfektion erhöhen. Mit anderen Worten: Das Immunsystem könnte nach einer früheren Infektion geschwächt sein und somit weniger effektiv gegen eine erneute Infektion vorgehen.
  • Zweitens deutet eine Studie in „Nature“ darauf hin, dass wiederholte Omikron-Infektionen die Immunreaktionen der B-Zellen (Zellen, die Antikörper produzieren) gegenüber früheren Viren überaktivieren könnten, was dazu führen könnte, dass die menschliche Antikörperreaktion gegen die neu aufgetretene Variante unterdrückt wird.
  • Drittens, wenn unsere Immunzellen auf das Virus treffen, produzieren sie sogenannte „Antikörper“, die sich an das Virus binden. Dies kann nützlich sein, aber nicht alle Antikörper sind schützend. Einige Arten von Antikörpern könnten sogar schädliche Wirkungen haben, indem sie den viralen Eintritt in die Zellen erleichtern und so zu gesundheitsschädlichen Überreaktionen führen.

Nicht zuletzt wurden viele Menschen, bei denen eine Reinfektion festgestellt wurde, gegen COVID-19 geimpft. Auch in diesem Zusammenhang gibt es Bedenken, dass die Spike-Proteine der COVID-19-Impfstoffe die Funktion der angeborenen Immunität beeinträchtigen könnten.

Hilfe bei überfordertem Immunsystem

Wenn wiederholt Infektionen auftreten, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass etwas mit unserer Immunabwehr nicht stimmt. In diesem Fall ist es unerlässlich, die Wurzel der wiederkehrenden Infektionen zu finden und sie sachgerecht zu beheben.

Wie bereits in vielen Beiträgen erläutert wurde, gehören zu den Grundpfeilern einer starken Immunität eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Stressreduktion und Entgiftung.

Zusätzlich sollte man die Wichtigkeit des emotionalen und spirituellen Wohlbefindens nicht vernachlässigen. Gesundheit ist nicht allein das Fehlen von Krankheit oder Beschwerden. Vollkommene Gesundheit erfordert ein Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele.

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Geist als integraler Bestandteil des menschlichen Körpers ebenfalls unsere Gesundheit beeinflusst. Gedanken, Persönlichkeitsmerkmale und moralische Werte können einen tiefgreifenden Einfluss auf die Gesundheit ausüben.

Eine 2015 durchgeführte Studie der Harvard University und der University of California-Berkeley ergab beispielsweise, dass ehrliche Menschen eine stärkere antivirale Immunität aufweisen, während Unehrlichkeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Darüber hinaus tragen eine altruistische Einstellung, das Vermeiden negativer Emotionen wie Stress und das Finden eines bedeutsamen Lebenszwecks allesamt laut Untersuchungen zur antiviralen Immunität bei.

Harvard-Studie enthüllt: Neuer Ansatz für ganzheitliche Gesundheitspflege

Eine im Jahr 2022 in der Fachzeitschrift „JAMA“ veröffentlichte Studie, durchgeführt von Wissenschaftlern der Harvard T.H. Chan School of Public Health und des Brigham and Women’s Hospital, hebt die essenzielle Bedeutung der Einbindung von Spiritualität in die Betreuung schwerwiegender Erkrankungen für das allgemeine Wohlbefinden hervor.

Diese bisher umfassendste Analyse ihrer Art betont nachdrücklich die Notwendigkeit, Spiritualität als grundlegenden Aspekt einer ganzheitlichen gesundheitlichen Betreuung anzuerkennen und zu berücksichtigen.

Dr. Tracy Balboni, leitende Autorin der Studie und erfahrene Ärztin sowie Professorin für Strahlentherapie an der Harvard Medical School, erklärte, dass die Ergebnisse die überragende Bedeutung von Spiritualität im Gesundheitswesen unterstreichen.

Die „Blue-Zones“-Studie, die die Lebensgewohnheiten von Hundertjährigen untersucht hat, liefert ähnliche Erkenntnisse: „Fast alle der 263 Hundertjährigen, die wir interviewt haben, gehörten einer religiösen Gemeinschaft an. Forschungen zeigen, dass die Teilnahme an religiösen Ritualen nur viermal im Monat die Lebenserwartung um vier bis 14 Jahre erhöhen kann – und die Konfession spielt dabei keine Rolle.“

Und weiter: „Personen, die ihre spirituelle Seite pflegen, weisen geringere Raten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Stress und Suizid auf und ihr Immunsystem scheint besser zu funktionieren. […] In gewisser Weise erlaubt die Zugehörigkeit zu einer Religion ihnen, die Belastungen des Alltags an eine höhere Macht abzugeben“, so die Einschätzung des Journalisten und Bestsellerautors Dan Buettner, der mehrere Bücher über die Blue Zones schrieb.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „COVID Reinfection Can Be Dangerous Signal of Weakened Immunity–Here’s What to Do“. (deutsche Bearbeitung kr, cs)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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