„ExpressZeitung“: Marxisten beider Machtblöcke planten die EU gemeinsam
Eine entscheidende Bilderberg-Personalie, in der sich nachweislich die westlichen und kommunistischen Pläne für eine Weltregierung vereinigen, wurde bisher noch sträflich vernachlässigt: Der US-Bankier David Rockefeller war bis zu seinem Tod im März 2017 ein ganz besonderer Drahtzieher der Macht. Vielen galt er als der vielleicht sichtbarste Teil einer geheimen Elite, die nach globaler Dominanz strebt. Dass dies keine haltlosen Vorwürfe waren, bestätigte David Rockefeller selbst in seiner Autobiografie:
Manche glauben gar, wir seien Teil einer geheimen Kabale, die entgegen der besten Interessen der USA arbeitet, charakterisieren mich und meine Familie als ‚Internationalisten‘ und Verschwörer, die gemeinsam mit anderen weltweit eine integrierte globale politische und wirtschaftliche Struktur schaffen – eine einheitliche Welt, wenn Sie so wollen. Wenn das die Anklage ist, dann bin ich schuldig, und ich bin stolz darauf.“
Die Rockefeller-Familie war und ist wahrscheinlich immer noch eine der Schnittstellen zwischen dem Weltmachtstreben der zwei Grossmächte USA und Russland. Nach der Gründung der US-Zentralbank Federal Reserve, die letztlich bis heute (noch) den globalen Finanzmarkt steuert und in deren Etablierung die Familie über Senator Nelson Aldrich (Schwiegervater von John D. Rockefeller Jr.) federführend eingebunden war, unterstützten die Rockefellers durch ihre Banken die bolschewistische Revolution in Russland 1917 und hielten danach das marode System des Kommunismus durch technologische Transfers weltweit am Leben.
Auch aus seiner Sympathie für den Kommunismus machte David Rockefeller keinen Hehl. Er wurde 1973 in Rotchina empfangen, während Maos Kulturrevolution noch auf Hochtouren lief. Im Time Magazine konnte er sich vor Begeisterung kaum zurückhalten:
Was auch immer der Preis für die chinesische Revolution gewesen sein mag, hat sie doch offensichtlich nicht nur eine erfolgreichere und mehr an ihrer Aufgabe orientierte Verwaltung hervorgebracht, sondern auch eine hohe Moral und Zielbewusstsein der Gemeinschaft zur Folge gehabt. […] Das soziale Experiment in China unter der Führung des Vorsitzenden Mao ist eines der bedeutendsten und erfolgreichsten der Geschichte.“
Falls manchem in Vergessenheit geraten ist, was Rockefeller mit „Preis“ meinte: Mindestens 45 Millionen Menschen kamen während Maos größenwahnsinnigem Experiment des „Großen Sprungs“ ums Leben.
Die Trilaterale Kommission
Bis zu seinem Tod war David Rockefeller neben Königin Beatrix der Niederlande – wohl als Nachfolgerin von Prinz Bernhard – und Henry Kissinger ein „Stammbilderberger“, der so gut wie keinem der jährlichen Treffen fernblieb. Nach dem Ableben Prinz Bernhards und Joseph Retingers ist anzunehmen, dass das Triumvirat Rockefeller-Beatrix-Kissinger den Staffelstab übernahm.
1973 gründete David Rockefeller die sogenannte Trilaterale Kommission (TK). Das „bilaterale“ Bilderberg-Personal (Europa/ USA) traf sich hier mit einer dritten Gruppe: den Eliten eines weiteren großen Wirtschaftsraumes auf dem Globus, nämlich Japans/Asiens. Deshalb auch der Name „Trilaterale Kommission“. Prof. Richard Aldrich schrieb 1997:
Die Wirkung von Bilderberg ist unmöglich zu messen, aber über drei Jahrzehnte bestand eine durchgehende Teilnahme von Top-Level-Leuten inklusive aller britischen Premierminister (Anm.: und fast aller deutscher Bundeskanzler). Das, zusammen mit ihrer schließlichen Entwicklung in den 1970ern zur Trilateralen Kommission unter Miteinbeziehung von Japan, legt nahe, dass die Teilnehmer die Veranstaltung für lohnenswert hielten.“
Der Historiker sieht die Trilaterale Kommission (TK) als Produkt der Bilderberger, was aufgrund des überlappenden Personals und des Gründers mehr als plausibel wirkt.
Zbigniew Brzezinski
Die Idee zur Gründung der Trilateralen Kommission hatte niemand anderer als der berüchtigte US-Geostratege Zbigniew Brzezinski. So schrieb Die ZEIT 1977: „Brzezinski und Rockefeller trafen sich […] bei einer Bilderberg-Konferenz, jener Institution, wo die Führungseliten Westeuropas und Amerikas schon zwei Jahrzehnte lang das ungehemmte Debattieren über kritische gemeinsame Probleme eingeübt hatten. Auf dem Rückflug verdichteten sie ihre Gedanken zu dem Entschluss, ein auf Japan erweitertes Bilderberg zu gründen.“
Der wie David Rockefeller 2017 verstorbene Politikstratege Zbigniew Brzezinski, 1977 bis 1981 Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter (auch ein Mitglied der TK), galt in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem als radikaler Vorantreiber des US-Imperiums und entschlossener Kämpfer gegen das kommunistische System im Kalten Krieg. Doch genau wie David Rockefeller äusserte sich Brzezinski nicht so negativ über die Ideologie der Sowjetunion, wie man meinen mag. In seinem Buch „Between Two Ages“ erläuterte er 1970 aus seiner Sicht die „vier Phasen der Menschheit“. Die erste Phase wäre die religiöse, die zweite die nationalstaatliche gewesen, die wir beide zum Glück überwunden hätten. Die dritte, die marxistische Phase, wäre äußerst wichtig gewesen und die vierte, die ideale, in der wir uns mittlerweile befänden, sei die Phase des „rationalen Humanismus“. Über die marxistische Phase schrieb er:
„Nationalismus erhöhte die Selbstwahrnehmung der Menschen (Anm.: im Vergleich zur religiösen Phase) nur teilweise. Er mobilisierte sie aktiv, aber versagte dabei, ihre kritischen Fähigkeiten herauszufordern; es war mehr ein Massenvehikel für menschliche Leidenschaften und Fantasien als ein konzeptueller Handlungsrahmen, der es möglich machte zu analysieren und dann ganz bewusst die Realität neu zusammenzustellen. Das ist der Grund, warum der Marxismus eine weitere vitale und kreative Phase in der Reifung der universellen Vision des Menschen war.
Marxismus ist der gleichzeitige Sieg des externen aktiven Menschen über den inneren passiven Menschen und der Sieg der Vernunft über den Glauben: Er betont die Möglichkeit des Menschen, sein materielles Schicksal zu bestimmen – begrenzt und definiert als die einzige Realität des Menschen –, und er postuliert die absolute Kapazität des Menschen, seine Realität als Ausgangspunkt für sein aktives Bemühen sie zu ändern, zu verstehen.
Zu einem größeren Ausmaß als jede andere Methode politischen Denkens setzt der Marxismus eine Prämie auf die systematische und rigorose Untersuchung der materiellen Realität und auf eine von dieser Untersuchung abgeleiteten Handlungsanweisung aus. […] Mehr als das, der Marxismus repräsentierte in seiner Zeit die fortschrittlichste und systematischste Methode, um die Dynamik sozialer Entwicklung zu analysieren, sie zu kategorisieren und um bestimmte Prinzipien sozialer Verhaltensweisen zu extrapolieren.“
Ihn störte auch nicht, dass der real existierende Marxismus ein wenig aus dem Ruder gelaufen war:
In diesem Sinn hat der Marxismus als ein Mechanismus für den menschlichen ‚Fortschritt‘ gedient, auch wenn er in der Praxis oft seinen Idealen nicht gerecht geworden ist. Teilhard de Chardin bemerkt an diesem Punkt, ‚so monströs es ist, ist nicht der moderne Totalitarismus in Wirklichkeit ein Zerrbild von etwas Großartigem und damit der Wahrheit sehr nahe?‘“
Für Brzezinski ist der Marxismus also ein „Mechanismus für den menschlichen Fortschritt“ und keine sinnwidrige, menschenverachtende Ideologie, die weit über hundert Millionen Menschen das Leben gekostet hat.
Die letzte Phase, in der wir uns laut Brzezinski befinden, soll heute die kleinen Fehlerchen des Marxismus ausmerzen. Der „rationale Humanismus“ soll eine amerikanische Version des Kommunismus darstellen, in der Technologie es ermöglicht, mehr „Gleichheit“ zu erreichen. Der Nationalstaat habe ausgedient und Banken und Großkonzerne übernähmen das Zepter:
Der Nationalstaat als fundamentale Einheit des organisierten Lebens eines Menschen hat aufgehört, die prinzipielle kreative Kraft zu sein: ‚Internationale Banken und multinationale Unternehmen agieren und planen in Zeiträumen, die den politischen Konzepten des Nationalstaates weit voraus sind.“
Zu diesem Zweck ist eine politische Zentralisierung wie im Falle der EU von Vorteil, denn dann können sich die Banken und Konzerne riesige Märkte per Lobbyismus sichern. Zunächst umschreibt Brzezinski das nur. Er sinniert ausgiebig darüber, dass sich Nationalstaaten überlebt hätten, über Globalismus und stärkere Zusammenarbeit, aber in einer Bemerkung gegen Schluss des Buches lässt er endlich aus dem Sack, was sein eigentliches Ziel war:
Obwohl das Ziel, eine Gemeinschaft der entwickelten Ländern zu formen, weniger ambitioniert ist als das Ziel einer Weltregierung, so ist es eher erreichbar.“
Brzezinski strebt in dem Text also eine Weltregierung an und empfiehlt, bis es so weit ist, so viele Schritte wie möglich in diese Richtung zu gehen – ganz nach der Monnet/Juncker-Methode der kleinen Schritte, bis es kein Zurück mehr gibt.
Der Artikel erschien zuerst in der „Express-Zeitung“, Ausgabe 23. Für mehr Informationen über die Zeitung bitte auf das blaue Feld klicken. Die „Express-Zeitung“ ist auch im monatlichen Abo erhältlich, mehr Infos darüber ebenfalls über den blauen Button:
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