Europas größte Rauchernation soll den Glimmstängel abgeben
Der 1. Juli war eine große Herausforderung für die griechische Regierung. Denn seither ist für die europäische Nation, in der es die meisten Raucher gibt, das Rauchen an öffentlichen Orten verboten. Fraglich ist, ob sich die Griechen daran halten werden, auch wenn bei Verstößen Bußgelder von bis zu 20.000 Euro drohen. In Griechenland ist das Rauchen im modernen Leben fest integriert.
Der griechische Gesundheitsminister Dimitris Avramopoulos sagte in einer öffentlichen Rede: „Es wird mit diesem Gesetz in Griechenland Höhen und Tiefen geben. Wir wollen keine Jagd auf die Raucher machen, sondern auf die Abhängigkeit vom Rauchen. Wir möchten die Raucher auf unserer Seite haben.“
Laut dem Minister sterben jedes Jahr 20.000 Griechen an den Folgen des Rauchens. Nach einer Studie der Europäischen Kommission vom März rauchen etwa 40 Prozent der griechischen Erwachsenen täglich, was der höchsten Rate in Europa entspricht. Der allgemeine Durchschnitt liegt bei 30 Prozent.
Unter der neuen Regelung können Menschen, die an öffentlichen Plätzen rauchen, mit einem Bußgeld bis zu 500 Euro belegt werden. Barbesitzer müssen mit Geldbußen von 1.000 bis zu 20.000 Euros rechnen und riskieren bei einem viermaligen Verstoß ihre Betriebslizenz.
Der Tauchlehrer und ehemalige Raucher George Dimolianis, meint dazu: „Es ist sehr gut und sie hätten das früher tun sollen. Nichtraucher können nirgendwo hingehen, weil jeder raucht und es keine Orte für Nichtraucher gibt.“
Evagalleia Tsampani, Besitzerin eines Hotels auf der Insel Evoia und selbst Raucherin, glaubt, dass kein Grieche sich an das Gesetz halten wird. Auch glaube sie nicht daran, dass jemand ihren Betrieb kontrollieren wird.
Griechenland „leidet an einer Rauch-Epidemie”. Zu diesem Schluss kommt eine 2006 im European Journal of Public Health veröffentlichte Studie mit heranwachsenden Griechen, die sich in großer Zahl die Gepflogenheit aneignen. Demnach fanden Forscher heraus, dass 50 Prozent der 16-19 Jährigen rauchten und fast 30 Prozent unter Medizinstudenten.
Erschienen in The Epoch TImes Deutschland Nr. 25/09
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