„Tut nicht, nichts!“: Inhaftierter Veteran schreibt Brief zum 6. Januar 2021

In einem Brief, der der Epoch Times exklusiv vorliegt, fragt ein Inhaftierter des 6. Januar 2021: „Seid ihr bereit, das Buschfeuer der Freiheit in den Seelen der Menschen zu entzünden? Dann tut nicht nichts!“ Der Brief, datiert auf den 30. Dezember 2021 und wurde von der Epoch Times USA zum ersten Mal in vollem Umfang veröffentlicht. Wir bringen Auszüge daraus.
Titelbild
Anhänger von Präsident Donald Trump am 14. November 2020 vor dem US-Kapitol in Washington, zehn Tage nach der Wahl. Trump hat bis heute auf seiner Sichtweise beharrt, dass die Wahl unrechtmäßig abgelaufen ist.Foto: Olivier Douliery/AFP via Getty Images
Von 15. Mai 2022

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„Mein Name ist Jeremy Brown“, beginnt der Brief. „Ich bin ein pensionierter Veteran der U.S. Army Special Forces Combat, der 20 Jahre gedient hat. Am 5. und 6. Januar 2021 befand ich mich in der Hauptstadt unserer Nation als Teil einer freiwilligen Schutztruppe, die für die Sicherheit der Organisatoren und Redner einer genehmigten politischen Kundgebung sorgen sollte. Am 30. September 2021 wurde ich zu Hause in Tampa, Florida, von etwa 30 bis 40 schwer bewaffneten Bundes- und örtlichen Polizeibeamten verhaftet. Sie kamen in voller Stärke, um einen Haftbefehl für das Vergehen zu vollstrecken, sich in einem „Sperrgebiet“ aufgehalten zu haben. Dies waren keine gewöhnlichen Agenten. Es waren Agenten, die als Teil der Joint Terrorism Task Force (JTTF) des FBI arbeiteten. Seltsamerweise war ich in den neun Monaten vor diesem Tag von Ermittlern zu diesem Fall nie kontaktiert oder befragt worden. Noch merkwürdiger war, dass der Haftbefehl und der Durchsuchungsbefehl erst einen Tag zuvor ausgestellt worden waren. Und das, obwohl zahlreiche Mitglieder meiner Schutztruppe bereits viele Monate zuvor verhaftet worden waren. Das mag ungewöhnlich klingen, aber ich weiß genau, warum das passiert ist“.

Anwerbungsversuch

Brown zufolge hatten nämlich dieselben JTTF-Agenten, die ihn am 30. September 2021 verhafteten, am 9. Dezember 2020, also rund einen Monat nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen, aber noch vor der Vereidigung Joe Bidens als 46. Präsidenten, versucht, ihn als vertraulichen Informanten anzuwerben. Ihre „Anwerbung“, erklärt er, sollte seine „Bereitschaft, gesetzestreue Bürgergruppen zu infiltrieren, die keine kriminelle Vergangenheit haben und sicherlich nicht als „terroristische Gruppen“ bezeichnet werden“, abschätzen. Speziell habe er die Gruppe „Oath Keepers“ ausspionieren sollen.

Brown lehnte ihr Angebot ab. Da er jedoch, wie er es nennt, „ein gesundes Misstrauen gegenüber den Strafverfolgungsbehörden des Bundes“ hegt, machte Brown eine Audioaufzeichnung des Gesprächs.

Die Oath Keepers sind eine Vereinigung ehemaliger Militärs, Polizisten und Ersthelfer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die US-Verfassung zu verteidigen und die verfassungsmäßigen Rechte zu schützen. Sie werden oft als rechtsgerichtete Miliz oder paramilitärische Anti-Regierungs-Organisation bezeichnet, eine Bezeichnung, die die Gruppe aber zurückweist.

Brown beschreibt, wie er am 6. Januar, als er neben der Bühne stand und auf die Ansprache von Präsident Donald Trump wartete, erneut von einem der JTTF-Agenten per Telefon kontaktiert wurde. Brown erklärte dem Agenten, wo er sich befand und weshalb er da war. „Am 6. Januar 2021“, so schrieb er in seinem Brief, „wussten sie genau, wo ich mich befand und warum ich dort war“. An diesem Tag kommunizierte Brown das letzte Mal vor seiner Verhaftung mit diesem Agenten und der JTTF.

Aufmerksamkeit des FBI erregt

„In den Tagen und Wochen nach den Ereignissen vom 6. Januar war ich angewidert und entsetzt über die eklatanten Lügen, die von den Medien, den Politikern und dem Justizministerium verbreitet wurden“, schreibt Brown weiter in seinem Brief. „Insbesondere die Aussage von FBI-Direktor Christopher Wray (pdf) vor dem Repräsentantenhaus machte mir klar, dass ich mit meinem Wissen an die Öffentlichkeit gehen musste.“

Zu diesem Zeitpunkt kontaktierte Brown den Podcast-Moderator Brandon Gray, der mit ihm am 4. März 2021 ein zweistündiges Interview führte, in dem er die Audioaufzeichnung der Rekrutierungsbemühungen der JTTF enthüllte und seine professionelle Einschätzung abgab. „Ich wusste, dass ich mich selbst zur Zielscheibe des FBI machte, aber ich hatte einen Eid auf die US-Verfassung geschworen, sodass mir die Entscheidung, mich zu äußern, leicht fiel“, schreibt Brown.

Im Juni erhielten seine Ausführungen durch einen investigativen Artikel von Darren Beattie auf der Nachrichtenseite „Revolver.news“ neuen Rückenwind. Beattie legte die Möglichkeit dar, dass am 6. Januar FBI-Informanten in die Menschenmenge vor dem Kapitol eingeschleust gewesen waren und die Ereignisse, die in die Geschichte eingegangen sind, inszenierten. Das öffentliche Interesse an Browns Podcast-Interview war geweckt und führte zu einer Flut von Medieninterviews.

„Dies erregte eindeutig die Aufmerksamkeit des FBI, und fast unmittelbar wurden Freunde von mir vom FBI kontaktiert, einige von ihnen wurden befragt und ihnen wurde mit einer Strafanzeige gedroht“, schrieb Brown. „Sie wollten Einzelheiten über Jeremy Brown erfahren.“ Am frühen Morgen seiner Inhaftierung am 30. September 2021 erhielt er von demselben FBI-Agenten, der erfolglos versucht hatte, ihn anzuwerben, einen Anruf. „In einem falschen Hey-Buddy-Ton hinterließ er eine Nachricht, in der er erklärte, er habe gehört, dass wir umziehen würden, und wolle nur sehen, wie es mir ginge.“ Er schickte die Aufzeichnung der Sprachnachricht an zahlreiche Freunde und warnte sie, dass „sie“ ihn wahrscheinlich bald abholen würden. Schon am Nachmittag kamen sie. Das war ein Tag vor seinem 47. Geburtstag und drei Tage vor dem Verkauf seines Hauses – er und seine Freundin hatten vor, ihr weiteres Leben als Wohnmobilisten zu verbringen.

Haben die Behörden gegen Gesetze verstoßen?

„Zusammen mit dem Haftbefehl für eine Ordnungswidrigkeit hatte [die Bundespolizeibehörde] ATF auch einen Durchsuchungsbefehl für unser Grundstück und unser Wohnmobil dabei. Trotz meiner wiederholten Bitten, mir den Durchsuchungsbefehl zu zeigen, weigerte man sich mit der Begründung, es seien einfach „zu viele Seiten“.

Bei der Durchsuchung „gelang es ihnen nur, ein einziges Inventarblatt an Gegenständen zu finden, die sie für beschlagnahmungswürdig hielten. Auf dieser Liste standen legale Waffen, die meine Freundin kürzlich gekauft hatte, legale Munition, militärische Ausrüstung und Handbücher, die nie in Washington waren. Am beunruhigendsten war jedoch, dass sie die amerikanische Flagge beschlagnahmten, die ich regelmäßig hinter unserem Wohnmobil flattern ließ.“

Brown wirft den Behörden vor, im Rahmen seiner Verhaftung gegen zahlreiche Gesetze verstoßen zu haben. „Als ich und meine Freundin sie aufforderten, den Haftbefehl bei der Verhaftung vorzulegen, weigerten sie sich. Ein Beamter wurde sogar mit den Worten aufgezeichnet: „Wir wissen nicht, wonach wir suchen … noch nicht.“ Brown wirft ihnen vor, den Durchsuchungsbefehl auf betrügerische Art und Weise erlangt zu haben, „indem der ausstellende Richter belogen wurde“. Vor seiner Verhaftung und Befragung hätten sie ihm seine Rechte nicht vorgelesen.

Er beklagt einen Verstoß gegen Artikel 1 der Bill of Rights durch die Kriminalisierung der freien Meinungsäußerung und der friedlichen Versammlung. Sie beraubten „mich meines Lebens, meiner Freiheit und meines Eigentums ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren.“

Nach seinen Angaben sorgten die Behörden dafür, dass sich sein Verfahren hinzieht, verweigerten den Zugang zu Beweisen und sein „Recht auf ein öffentliches Verfahren“, da sie alles als „sensibel“ oder „hochsensibel“ einstuften. Dennoch gelangten Informationen an die Nachrichtenwebsite „Daily Beast“, die vor ihm über seinen Durchsuchungsbefehl Bescheid gewusst hätten. Der Zugang zu seinem Anwalt sei ihm aufgrund von COVID sechsmal verweigert worden. Am ungeheuerlichsten seien die „Verstöße gegen Artikel 8 der Bill of Rights, indem man mir eine Kaution verweigert und mich im Hochsicherheitstrakt gefangen hält.“

William Miller, ein Sprecher des US-Justizministeriums in Washington, D.C., lehnte eine Stellungnahme zu Browns Behauptungen ab. „Gemäß unserer üblichen Praxis kommentieren wir keine Fälle, die über das hinausgehen, was dem Gericht vorgelegt oder mitgeteilt wird“, schrieb Miller in einer E-Mail an die Epoch Times.

„Ich weiß, dass es Millionen wie mich gibt“

Brown hatte die „Stop the Steal“-Kundgebung Donald Trumps am 6. Januar in taktischer Ausrüstung besucht, um für die Sicherheit der Organisatoren und der VIPs, die auf der Kundgebung sprachen, zu sorgen. Aufnahmen zeigen ihn nach dieser Veranstaltung in seinem militärischen Anzug vor dem Kapitol, aber nicht im Gebäude. Auf einem auf der Ostseite des Kapitols aufgenommenen Foto sieht man ihn „mehr als 100 Fuß [30,5 Meter] innerhalb des gesperrten Geländes, das die Strafverfolgungsbehörden ursprünglich eingerichtet hatten, um den Kongress und Vizepräsident [Mike] Pence während der Bestätigung der Wahlmännerwahl zu schützen“, heißt es in den Anklagedokumenten.

Die Bundesstaatsanwaltschaft wirft Brown vor, wissentlich ein gesperrtes Bundesgebäude betreten oder sich dort aufgehalten zu haben und in ungebührlicher Weise versucht zu haben, offizielle Regierungsgeschäfte zu behindern oder zu unterbrechen. Beide Anklagen sind Ordnungswidrigkeiten. Ein Bundesrichter ordnete an, dass Brown bis zu seinem Prozess ohne Kaution festgehalten wird.

Laut Staatsanwaltschaft fanden die Beamten bei der Durchsuchung seines Hauses ein Kurzgewehr, eine abgesägte Schrotflinte, 8.000 Schuss Munition und zwei Handgranaten. Brown wurde in einem separaten Bundesverfahren wegen des Besitzes einiger der von den Bundesbeamten beschlagnahmten Gegenstände angeklagt.

„Während ich diesen Bericht am 30. Dezember 2021 schreibe, ist dies der 92. Tag, an dem ich als FBI-Whistleblower und politischer Gefangener im Hochsicherheitstrakt des Pinellas County Jail festgehalten werde.

Während ich hier in meiner Gefängniszelle sitze und mir Gerechtigkeit und meine verfassungsmäßig geschützten, gottgegebenen Rechte verweigert werden, frage ich mich: Ist irgendjemand wütend oder unbeirrbar genug, um unsere Republik zu retten? … Werden sich unsere Kinder und die Kinder unserer Kinder fragen, wie es war, frei zu sein?

Ich werde bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, bevor ich auch nur einen Fingerbreit meiner Freiheit aufgebe. Ich bin nur ein Mann, aber wenn ich der einzige Mann bin, dann soll es so sein! Ich weiß, dass es Millionen wie mich gibt, und deshalb frage ich euch: Seid ihr bereit, das Buschfeuer der Freiheit in den Seelen der Menschen zu entzünden? Dann tut nicht nichts!“

Mit Material der EET. Deutsche Bearbeitung von Matthias Kehrein.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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