Raus aus der Bequemlichkeitsfalle: Warum harte Arbeit so wertvoll ist

Wer denkt, das beste Leben sei ein gemütliches Leben, sollte Vorsicht walten lassen. Denn ohne Fleiß kein Preis.
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Wenn man sich Mühe gibt und nicht vor Herausforderungen zurückschreckt, bringt das viele positive Veränderungen mit sich.Foto: iStock
Von 1. Mai 2024

Vor Kurzem befand ich mich in einem lausigen, nutzlosen emotionalen Tief. Dieses spezielle Tief war geprägt durch eine Abneigung gegen jegliche Arbeit, die ich zu erledigen hatte. Das führte vorhersehbar dazu, dass ich nicht in der Lage war, irgendetwas (ohne Schuldgefühle) zu genießen, woran ich normalerweise Freude hatte.

Die üblichen Tricks, um da herauszukommen, halfen nicht. Mein übermäßig analytisches Gehirn arbeitete sich bis zur geistigen Erschöpfung ab, um die Lösung für ein Problem zu finden, das zu unscharf war, um es zu definieren.

Dann, ganz langsam, in mehreren Gesprächen mit meiner Frau, erkannte ich das Problem. Ich war der Stimme in meinem Kopf zum Opfer gefallen, die mir sagte, dass das beste Leben ein unbeschwertes Leben sei.

Bequemlichkeit und Versuchung

Anstatt nach Herausforderungen und Abenteuern zu suchen, wurde ich von den Versprechen der Bequemlichkeit und Unbeschwertheit gelockt. Aber die Bequemlichkeit ist nie bequem genug – das ist der Kernpunkt dieser großen Täuschung. Sobald man der Bequemlichkeit verfällt, legt man sich selbst Steine in den Weg.

Wenn man sich zu lange so gehenlässt, erscheint einem bald alles – vom Wäscheaufhängen über das Zähneputzen bis zum Beantworten einer E-Mail – als viel zu anstrengend für den Nutzen, den es bringt.

Die meisten Menschen wählen nicht ausdrücklich Bequemlichkeit und Unbeschwertheit als ihre Leitprinzipien, sondern gleiten auf der Suche nach etwas Besserem auf diesen Zustand ab. Leider sind sie schreckliche Wegweiser. Sie versprechen uns den Himmel auf Erden, doch die Realität holt sie schnell ein. Noch schlimmer ist, dass sie in eine Falle führen. Wenn man der Bequemlichkeit nachjagt, fühlt man sich angesichts der vielen Arbeit, die noch zu erledigen ist, immer müder und stärker belastet.

Arbeit und Einfachheit

Paradoxerweise kam ich aus meinem Motivationstief heraus, als ich beschloss, härter zu arbeiten als je zuvor. Ich wollte nicht nur hart arbeiten, sondern auch meine Arbeitsstunden erfassen sowie mich selbst beim Wort nehmen und mich übermäßig anstrengen.

Warum nahm ich mir nicht etwas Leichteres vor und ging nicht in kleineren Schritten zum Ziel? Ich glaube, dass der Denkweise, leicht erreichbare Ziele anzustreben, der Gedanke zugrunde liegt, Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Mit anderen Worten, es ist eine Philosophie, in deren Mittelpunkt die Bequemlichkeit steht.

Diese Philosophie war es, die mich überhaupt erst in diese Situation geführt hatte. Ich hatte meine Welt und mich selbst immer kleiner gemacht und mir immer kleinere Ziele gesetzt.

Gleichzeitig hat eine Periode harter Arbeit auch etwas herrlich Einfaches und Anziehendes an sich. Sie stellt den Geist auf die Probe, fordert das Durchhaltevermögen heraus und verändert einen. Wenn man sich Mühe gibt und nicht vor Herausforderungen zurückschreckt, bringt das viele positive Veränderungen mit sich. Ich möchte Ihnen einige davon an die Hand geben. Manche sind zwar selbstverständlich, ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass wir alle gelegentlich an sie erinnert werden sollten, um auf der richtigen Spur zu bleiben.

Die Vorzüge von Fleiß

Hier ist meine persönliche Liste der wichtigsten Vorzüge, die man durch fleißige Arbeit erreicht, anstatt es ruhig angehen zu lassen:

Man kann direkt den Weg zum Erfolg beeinflussen

Ein wichtiger Faktor für Erfolg in verschiedenen Bereichen ist „Biss“, wie die Psychologin Angela Duckworth in ihrer Studie aus dem Jahr 2007 feststellte. Damit ist die Fähigkeit gemeint, lange und hart auf ein Ziel hinzuarbeiten.

Talent und der Intelligenzquotient sind zwar auch wichtige Variablen, können aber nicht so direkt wie Fleiß beeinflusst werden. Daher ist es logisch, dass die meisten Menschen, die erfolgreich sein wollen, darauf den Schwerpunkt setzen sollten.

Man genießt die Freizeit mehr

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die süßer sind als eine wohlverdiente Belohnung. Wenn der Freizeit harte Arbeit vorausgegangen ist, steigert dies die Freuden der Ruhe und des Alltags in höchstem Maße.

Je härter man arbeitet, desto weniger Zeit und Mühe muss man aufwenden, um sich zu unterhalten. Die einfachen Vergnügungen des Lebens werden im Kontrast zur konzentrierten Anstrengung umso wertvoller.

Man hat ein höheres Maß an Selbstachtung und -vertrauen

Eines der Haupthindernisse für persönliches Wachstum ist mangelndes Vertrauen in sich selbst. Wer früher einmal sein Versprechen gebrochen hat, könnte leicht glauben, dass er dies wieder tun werde. Dies führt dazu, dass er sich langsam, aber sicher immer weniger ehrgeizige Ziele setzt, um sich vor weiteren Enttäuschungen zu schützen.

Wenn man jedoch auf ein oder zwei Monate harter Arbeit zurückblicken kann, fühlt man sich sofort selbstbewusster. Man beginnt, sich als jemanden zu sehen, der nicht wegläuft und die Arbeit erledigen kann, die getan werden muss.

Man hat mehr Klarheit und folglich weniger Stress

Es sollte selbstverständlich sein, dass das Ziel harter Arbeit nicht nur darin besteht, große Leistungen zu vollbringen oder seine Freizeit besser zu genießen. Es besteht vielmehr darin, sich an der Arbeit zu erfreuen. Wie ist das möglich? 

Wer sich gerade in einer Flaute befindet, dem mag es seltsam erscheinen, von Freude an der Arbeit zu sprechen. Doch am anderen Ende des Tunnels erscheint immer Licht: Wer hart auf ein Ziel hinarbeitet, erlebt ein Gefühl von Klarheit und Zielstrebigkeit, das die Stimmung hebt. Außerdem verdrängt es fast wie von Zauberhand die gedankliche Unruhe, die entsteht, wenn man weniger beschäftigt ist.

Zum Autor

Mike Donghia und seine Frau Mollie betreiben den Blog „This Evergreen Home“. Dort sprechen sie über ihre Erfahrung, wie man ein einfaches, bewusstes und beziehungsorientiertes Leben führt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Hard Work: An Antidote to the False Promises of Comfort“. (redaktionelle Bearbeitung as)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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