Ende des neuen Ludwig II.-Films ein „Lügenmärchen“?
Die „Guglmänner“, eine bayerische Geheimgesellschaft, fordern bis heute regelmäßig die umfassende Aufklärung der Todesumstände König Ludwigs II. Nach den Erkenntnissen der anonymen Forschergruppe war der bayerische Monarch Opfer eines Staatsstreichs und wurde am 13. Juni 1886 bei einem Fluchtversuch am Ufer des Starnberger Sees erschossen. Da der neue Ludwig II.-Film von Peter Sehr und Marie Noëlle mit der konventionellen Selbstmord-These endet, provozierte er eine Wortmeldung der königstreuen Kapuzenträger: Sie bedauern in ihrer neuesten Pressemitteilung, dass der aktuelle Historienfilm „die immergleichen Lügenmärchen“ wiederholt.
Die Guglmänner loben Teil I des Films, der die Entwicklung des jungen Ludwig II darstellt:
„Das Drehbuch von Peter Sehr und Marie Noëlle, das den jungen König in den Mittelpunkt stellt, ist ein wirklich gelungener und legitimer Versuch, sich der Persönlichkeit Ludwigs über die Ereignisse in seiner Jugendzeit zu nähern.“ Besonders heben sie die „Leistung der hervorragenden Schauspieler, allen voran des Ludwigdarstellers Sabin Tambera“ hervor.
Kritik äußern sie jedoch am Teil II, der Alter und Tod des Monarchen beleuchtet: Hier „verfällt die Geschichte wieder in die uralten Lügenklischees. Ludwig hätte sich nicht mehr um den Staat gekümmert – Hunderte von Signaten noch aus den letzten Lebenstagen beweisen das Gegenteil. Er hätte Gudden getötet und hätte dann den Freitod im See gesucht. Selbst Details wie, ‚der Schüssel zum Turm, um sich hinabstürzen zu können‘, werden wieder aufgewärmt. Wer Neuschwanstein kennt, weiß, dass man sich dort aus jedem beliebigen Fenster zu Tode stürzen könnte, die Schlüssel-zum-Turm-Lüge ist extrem unglaubwürdig. Man wird den Verdacht nicht los, dass im zweiten Teil Einfluss auf die Regie genommen wurde, am auffälligsten wird dies in der Todesszene die eine direkte – und leider schlechte – Kopie des Films von Helmut Käutner ist; sie steht in diametralem Gegensatz zu den hervorragenden Bildgestaltungen des ersten Teils.“
Lesen sie weiter auf Seite 2: Zensur und Geschichtsfälschung?
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Die Guglmänner vermuten, dass eine äußere Einflussnahme auf die Regisseure und ihr Drehbuch stattgefunden hat, was aus ihrer Sicht der Zensur und Geschichtsfälschung gleich kommt:
„Diejenigen, die noch heute ein Interesse daran haben, Ludwig als Mörder und Selbstmörder zu brandmarken, sind sich offenbar sehr wohl bewusst, wie leicht sich durch Historienfilme die historische Wahrheit manipulieren lässt. Es ist auffällig, dass alle drei großen Ludwigfilme, Käutner, Visconti und jetzt auch Peter Sehr und Marie Noëlle mit der immergleichen Selbstmordversion enden. Hier wird seit Jahrzehnten eine Legende aus Zelluloid in die Welt gesetzt, die der Wahrheit nicht entspricht. Die ernsthafte Ludwigforschung (Dr. Peter Gauweiler, Peter Glowasz, Albert Widemann) kann dies eindeutig belegen. Umso unverständlicher – aber auch verdächtiger ist es, dass die immergleichen Lügenmärchen die Grundlage der Filme liefern. Da aber jede Ludwigverfilmung zwangsläufig darauf angewiesen ist, in den Schlössern drehen zu dürfen, wird man den Verdacht nicht los, dass anderen, wahrhaftigeren Drehbuchentwürfen einfach keine Genehmigung für die Drehorte zuteilwird.“
Die Guglmänner kommen zu dem Schluss, dass mit dem neuen Ludwig II-Film „eine Jahrhundertchance vertan wurde“ und führen den Kassenflop des Films auf die Wiederholung der „Lügengeschichte vom Selbstmord“ zurück. „Das bayerische Volk“, sagen sie, „lässt sich nicht so leicht übertölpeln.“
Ein ausführliches Portrait der Guglmänner und ihrer Arbeit veröffentlichte Epoch Times Deutschland 2011: Im Geheimdienst Seiner Majestät
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