D’Souza: „US-Demokraten sind immer noch die Partei der Sklaverei“

In einem Beitrag für „World Net Daily“ befasst sich Dinesh D’Souza mit dem auch in Europa verbreiteten Narrativ, die Demokraten und die Republikaner hätten im Laufe des 20. Jahrhunderts ihre Ideologien verändert und Abraham Lincoln würde sich heute mit den emanzipatorischen Progressiven identifizieren.
Der erste republikanische Präsident der USA, Abraham Lincoln, geb. 1809, wurde 1865 ermodet.Foto: iStock
Von 26. September 2018

Der bekannte US-amerikanische Publizist und Buchautor Dinesh D’Souza hat sich in einem Beitrag für das Nachrichtenportal „World Net Daily“ (WND) mit dem verbreiteten Narrativ auseinandergesetzt, die beiden großen Parteien in den USA hätten im Laufe des letzten Jahrhunderts „die Seiten gewechselt“.

Dieser habe zum einen den Zweck, die Demokraten von ihrer Vergangenheit als langjährige Partei der stärksten Befürworter von Sklaverei und Segregation reinzuwaschen. Zum anderen sollen Nationalhelden wie der ehemalige Präsident Abraham Lincoln infolge ihres „emanzipatorischen“ Wirkens in „Progressive“ umgedeutet werden.

Abgesehen davon, dass sich Lincoln selbst stets als konservativ eingeordnet hatte, gehe es um mehr als um bloße Semantik. Es gehe vielmehr um die Frage, ob die beiden Parteien tatsächlich ihre ideologischen Grundlagen ausgetauscht hätten. D’Souza untersuchte nun anhand der weltanschaulichen Kernaussagen des ersten republikanischen Präsidenten, Abraham Lincoln, ob die heutigen Republikaner von diesen abgerückt wären.

Diebstahl an der Arbeit seines Mitmenschen

Der Autor verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass Lincoln die Sklaverei mehrfach mit den Worten „Du arbeitest, ich esse“ umschrieben hatte. Sie gäbe Menschen das Recht, „ihr Brot im Schweiße des Angesichts anderer Menschen zu essen“. Auch der bekannte Historiker mit dem Schwerpunkt „Amerikanischer Bürgerkrieg“, Allen Guelzo, bestätigt, dass aus Lincolns Sicht die am meisten verstörende Eigenschaft der Sklaverei gewesen sei, dass sie eine Form des Diebstahls war – nämlich an der Arbeit eines anderen.

Lincoln verwies zudem darauf, wie Monarchen und Aristokraten sich über Jahrhunderte hinweg die Arbeit von Menschen durch unterschiedliche Mechanismen angeeignet hätten, von enteignungsgleicher Besteuerung bis hin zur Enteignung selbst. Auch die Sklavenplantage der Demokraten sei aus seiner Sicht auf dieses altertümliche diebische Prinzip gegründet gewesen: „Unabhängig in welcher Form es sich zeigt, ob aus dem Mund eines Königs […] oder von einer Rasse der Menschheit als Rechtfertigung dafür, eine andere Rasse zu versklaven, es ist das gleiche tyrannische Prinzip.“

Diesem stellt Lincoln das republikanische Prinzip gegenüber, wonach die Hand, die das Korn geerntet habe, auch das Recht habe, dieses in den eigenen Mund zu legen. Wenn jedermann über einen Mund verfüge, der gefüttert werden müsse und zwei Hände, um Nahrung beizuschaffen, sei es wahrscheinlich die Absicht seines Schöpfers, dass es diese speziellen Hände sind, die diesen speziellen Mund fütterten. Die dahinterstehende soziale Philosophie laute, dass jeder Mensch sich selbst erhalten könne und dass „wer im Vorjahr für andere gearbeitet hat, in diesem Jahr für sich selbst arbeitet und im nächsten Jahr andere anheuern wird, um für ihn zu arbeiten“.

Prinzip der freien Arbeit als Kern der freien Marktwirtschaft

Lincoln bezeichnet seine Vision als System der freien Arbeit, was im Grunde ein System des freien Marktes bedeutet. Wie seine eigene Lebensgeschichte zeigt, sei der Grundgedanke dahinter, sich permanent selbst zu verbessern: „Ich schäme mich nicht, zu bekennen, dass ich vor 25 Jahren ein Taglöhner war, der auf Booten Gleise geschnitten hat.“ Das System der freien Arbeit, so Lincoln, „macht Hoffnung für alle, schafft Energie und Fortschritt und verbessert die Lebensbedingungen für jedermann“.

Deshalb sei es aber auch logisch, so Lincoln, dass Menschen das, was sie erwerben, auch behalten sollen. „Selbst die Ameise, die gearbeitet hat, um eine Krume in ihren Bau zu schaffen, wird die Früchte ihrer Arbeit gegen jeden verteidigen, der sie ihr rauben will.“ Selbst in den bittersten Zeiten des Bürgerkrieges wandte sich Lincoln deutlich gegen jede Bestrebung, Eigentum zu konfiszieren. Gegenüber einer Delegation von Arbeitern erklärte er:

„Lass nicht den, der selbst kein Haus hat, das eines anderen zerstören, lass ihn stattdessen ehrlich arbeiten und sich selbst eines bauen.“

Der Staat ist der Plantagenbesitzer von heute

Die Idee einer staatlichen Umverteilung von Eigentum und Vermögen betrachtete Abraham Lincoln stets als ein konfiskatorisches System, das mit der Sklaverei gemeinsam habe, dass „einige arbeiten, andere aber, ohne gearbeitet zu haben, einen großen Teil der daraus gewonnenen Früchte genießen“. Dies sei falsch und solle nicht so bleiben:

„Jedem Arbeiter den vollständigen Ertrag seiner Arbeit zu sichern, oder den nahezu vollständigen, ist die wichtigste Aufgabe einer guten Regierung.“

Bereits diese historischen Fakten, so D’Souza, machten hinreichend deutlich, dass von einem Plattformwechsel zwischen Demokraten und Republikanern keine Rede sein könne. Im Gegenteil: Die grundlegenden Philosophien seien dieselben geblieben. Die Politik der Demokraten vom New Deal über die Gesellschaftsexperimente der 1960er Jahre und den Wohlfahrtsstaat bis hin zu heutigen Vorhaben wie „Obamacare“ beruhte stets auf Big Government, einem konfiskatorischen Ansatz in der Steuerpolitik und umfassender Umverteilung. Hingegen sei die Vorstellung, dass jedermann das Recht an den Früchten seiner eigenen Arbeit habe, heute noch ein Grundprinzip der Politik der Republikaner.

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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