Leseprobe: Die ideale kommunistische Gesellschaft: „Gemeinsames Eigentum, Gemeinsame Frauen“

Wenn nach Marx und Engels das Privateigentum die Ursache aller Probleme ist, müsste es verstaatlicht werden. So ihre Meinung. Doch sie meinten auch noch die Frauen und Kinder damit.
Titelbild
Wie ein Leckerli sollten die Frauen laut Marx und Engels allen gehören.Foto: iStock

Nach Marx und Engels ist das Privateigentum die Ursache aller Probleme. Daher muss es verstaatlicht werden – so ihre Meinung – um eine harmonische Gesesllschaft entwickeln zu können. Das betrifft auch – Frauen. Und Kinder. Denn ihrer Ansicht nach sind Frauen das private Eigentum des Mannes. Und die Kinder sollen vom Staat erzogen werden.

In ihrer idealen (kommunistischen) Gesellschaft wird die traditionelle Familie verachtet. Saufgelage und Orgien mit Gruppensex werden als volle Befreiung der inneren menschlichen Leidenschaften gepriesen. Der Anspruch auf sexuelle Erfüllung sei ein „Recht“, erklärte der Franzose Charles Fourier.

Heute werden die Menschen vielfach ermutigt, nur nach ihren eigenen Begierden zu handeln. Die hübschen Begriffe „Freiheit“, „Befreiung“ und „Liebe“ fördern jedoch untergründig die völlige Aufgabe der persönlichen moralischen Verantwortung …

Inhaltsverzeichnis – Teil 2

3. Die Förderung der sexuellen Freizügigkeit durch den Kommunismus
4. Die Ehefrau beim Sex teilen – „Wifesharing“ im Kommunismus
a. „Wifesharing“ in der Sowjetunion
b. Die sexuelle Freizügigkeit in Yan’an
Quellen

Der erste Teil kann hier nachgelesen werden, darin geht es um:
Einleitung – 1. Die traditionelle Familie – 2. Das Ziel des Kommunismus ist die Zerstörung der Familie

In den weiteren Teilen des Kapitels folgt:
5. Wie der Kommunismus Familien im Westen zerstört: a. Die Förderung der „sexuellen Befreiung“; b. Förderung des Feminismus und Verachtung der traditionellen Familie; c. Das Verderben der Familienstruktur durch Homosexualität; d. Förderung von Scheidung und Abtreibung; e. Das Sozialsystem fördert Alleinerziehende Mütter; f. Förderung verkommener Kultur
6. Wie die Kommunistische Partei Chinas Familien zerstört: a. Familienauflösung im Namen der Gleichberechtigung; b. Durch politischem Kampf Ehemänner und Ehefrauen gegeneinander aufbringen; c. Erzwungene Abtreibung zur Bevölkerungskontrolle
7. Die Folgen des Angriffs des Kommunismus auf die Familie

3. Die Förderung der sexuellen Freizügigkeit durch den Kommunismus

Der teuflische kommunistische Geist stellt sich der traditionellen Familie mit aller Kraft entgegen. Ihre Zerstörung ist eines seiner wichtigsten Ziele. Im frühen 19. Jahrhundert begann Robert Owen, ein Vertreter des utopischen Frühsozialismus, die Ideologie des Teufels in die Tat umzusetzen. Als frühsozialistischer Pionier errichtete er 1824 die utopische Kommune „New Harmony“ in Indiana. Am Tag der Eröffnung der Kommune sagte er:

„Ich erkläre euch und der Welt, dass der Mensch bis zu dieser Stunde ein Sklave der Trinität der schrecklichsten Teufel gewesen ist, der Teufel, die man zusammenbringen kann, um mentales und physisches Übel über seine ganze Rasse zu bringen. Ich meine damit privates oder individuelles Eigentum – absurde und irrationale Religionssysteme – und die Ehe, die auf individuellem Eigentum begründet ist genau wie auf einigen dieser irrationalen Religionssystemen.“ [9]

Nachdem Owen gestorben war, gab es noch einen weiteren einflussreichen utopischen Frühsozialisten, den Franzosen Charles Fourier. Seine Gedanken hatten starken Einfluss auf Marx und die Marxisten. Nach seinem Tod ließen seine Anhänger seine Ideen in die Französische Revolution von 1848 und die Pariser Kommune einfließen und brachten sie später auch in die Vereinigten Staaten. Fourier prägte als Erster den Begriff „Feminismus“ (auf Französisch: „féminisme“).

In seiner idealen kommunistischen Gesellschaft wird die traditionelle Familie verachtet. Saufgelage und Orgien mit Gruppensex werden als volle Befreiung der inneren menschlichen Leidenschaften gepriesen. Er verbreitete auch die Überzeugung, dass eine faire Gesellschaft sich auch um Sex für diejenigen kümmern sollte, die sexuell abgelehnt würden (wie etwa die Älteren und weniger Ansprechenden). Der Anspruch auf sexuelle Erfüllung sei ein „Recht“. Er glaubte daran, dass jede Form sexueller Befriedigung, einschließlich sexueller Misshandlung, ja selbst Inzest und Sodomie, erlaubt sein sollten.

Durch den Einfluss von Owen und insbesondere von Fourier wurden Dutzende kommunistische utopische Kommunen im 19. Jahrhundert auch in den Vereinigten Staaten gegründet. Die meisten bestanden jedoch nur kurz und scheiterten. Die am längsten währende war die Oneida Kommune, die nach Fouriers Theorien lebte. Sie bestand 32 Jahre. Die Kommune verachtete die traditionelle monogame Ehe und befürwortete Polygamie und Gruppensex. Die Bewohner bekamen einen „fairen“ Zugang zu Sex, indem ihnen zugestanden wurde, dass sie jede Woche jemanden aussuchen und mit ihm Sex haben durften. Am Ende floh der Gründer, John Humphrey Noyes, aus Angst vor einer Klage der Kirche. Die Gemeinde war gezwungen, die Lebensgemeinschaft aufzugeben. Später schrieb Noyes Bücher und wurde zum Begründer des biblischen Kommunismus.

Sexuelle Freizügigkeit ist eine unvermeidbare Folge, wenn der Kommunismus in die Praxis umgesetzt wird. Von Anfang an führte er die Menschen in Versuchung, göttliche Lehren abzuschaffen sowie Gott und die „Erbsünde“ abzulehnen.

Der Niedergang der menschlichen Moral hat viele Probleme der Menschheit erst verursacht. Nach der kommunistischen „Logik” ist jedoch das Vorhandensein von Privateigentum die Ursache der Probleme. Deshalb müsse das Privateigentum zerstört werden, damit eine harmonische Gesellschaft entsteht. Aber selbst wenn das gesamte Eigentum geteilt wird, können Menschen noch Konflikte um ihre Ehepartner haben. Utopische Sozialisten nutzen daher offen ein System des „Wifesharing“ (Anm.: Frauen beim Sex teilen), um solche Probleme der menschlichen Natur zu „lösen“.

Diese kommunistischen „Paradiese“ forderten die traditionelle Familie entweder auf direkte Weise heraus, oder sie befürworteten ein System der gemeinsamen Ehefrauen. Örtliche Gemeinschaften, Kirchen und Regierungen sahen sie deshalb als eine Bedrohung für traditionelle Moral und Ethik an und bemühten sich, die Kommunen zu unterdrücken. Dass die Kommunisten Eigentum und Frauen teilten, wurde weithin bekannt.

Das Scheitern der utopischen Kommunen lehrte Marx und Engels eine Lektion: Es war noch nicht an der Zeit, das freizügige „Wifesharing“ offen zu fördern. Obwohl sich das Ziel der Vernichtung der Familie im Kommunistischen Manifest nicht geändert hatte, verfolgten sie nun einen versteckteren Ansatz, um ihre Theorien voranzubringen und die Familien zu zerstören.

Nach dem Tod von Marx veröffentlichte Engels das Buch „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“, um im Lichte der Forschungen von Lewis H. Morgan Marx‘ Theorie über die Familie zu vervollständigen und die Marx‘sche Sichtweise der Ehe weiter zu erläutern: „Die monogame Familie. […] Sie ist gegründet auf der Herrschaft des Mannes, mit dem ausdrücklichen Zweck der Erzeugung von Kindern mit unbestrittener Vaterschaft, und diese Vaterschaft wird erfordert, weil diese Kinder dereinst als Leibeserben in das väterliche Vermögen eintreten sollen. Sie unterscheidet sich von der Paarungsehe durch weit größere Festigkeit des Ehebandes, das nun nicht mehr nach beiderseitigem Gefallen lösbar ist. Es ist jetzt in der Regel nur noch der Mann, der es lösen und seine Frau verstoßen kann.“ [10]

Engels argumentierte, Monogamie basiere auf Privateigentum und dass es – sobald alles Eigentum geteilt sei – ein brandneues Ehemodell geben würde, das allein auf Liebe beruhe. Oberflächlich klingt das nobel, aber in Wirklichkeit ist es das nicht.

Wenn man sich die Umsetzung der kommunistischen Theorien in der Praxis ansieht, erscheinen alle Argumente zur Verteidigung von Marx und Engels recht dürftig. Gefühle sind unzuverlässig. Wenn ein Mensch heute diesen und morgen einen anderen Menschen liebt, fördert das nicht die sexuelle Freizügigkeit? Promiskuität, wie sie nach der Gründung der ehemaligen Sowjetunion und des chinesischen kommunistischen Regimes (siehe folgender Abschnitt) stattfand, ist das Ergebnis der Umsetzung der marxistischen Doktrin.

Beziehungen zwischen Ehemann und Ehefrau sind nicht immer einfach. Das Gelübde „bis dass der Tod uns scheide“ während einer traditionellen Trauung ist ein Gelübde vor Gott. Es zeigt auch die beiderseitige Bereitschaft, sich allen Herausforderungen zu stellen und sie zu meistern. Was eine Ehe ausmacht, sind nicht nur Emotionen oder Gefühle, sondern ein Sinn für Verantwortung. Den Ehepartner, die Kinder und die Familie achtsam zu behandeln, kann sowohl den Ehemann als auch die Ehefrau zu reifen Menschen machen, die moralische Verantwortung tragen.

Marx und Engels schrieben in „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“, dass in einer kommunistischen Gesellschaft Privateigentum öffentlich wird; Hausarbeit wird professionalisiert; es besteht keine Notwendigkeit, sich um die Betreuung von Kindern zu kümmern, da es in der Verantwortung des Landes liegt, sich um die Kinder zu kümmern und sie zu bilden.

Und weiter: Dies beseitigt die Angst vor den ‚Folgen‘ von vorehelichem Sex, die heute die wichtigsten sozial-moralischen wie wirtschaftlichen Faktoren sind, die ein Mädchen davon abhält sich einem Mann, den sie liebt, hinzugeben. Reicht das dann nicht schon aus, um die Öffentlichkeit für zunehmenden außerehelichen Sex zu desensibilisieren? Reicht das dann nicht schon aus, um eine niedrige Moral – wenn ein Mädchen ausserhalb der Ehe ihre Jungfräulichkeit verliert – zu akzeptieren? Und erhöht es nicht die Akzeptanz für Frauen, die mit mehreren Partnern Geschlechtsverkehr hatten?“ [11]

Obwohl Marx und Engels schöne Phrasen wie „Freiheit“, „Befreiung“ und „Liebe“ benutzten, um ihre wahren Absichten zu verschleiern, förderten sie nichts anderes als die völlige Aufgabe der persönlichen moralischen Verantwortung. Sie ermutigen die Menschen, nur nach ihren Begierden zu handeln. Während des 19. Jahrhunderts hatten die meisten Menschen jedoch die göttlichen Lehren noch nicht ganz aufgegeben und waren gegenüber der ungehemmten Sexualität des Kommunismus zurückhaltend. Doch selbst Marx hätte sich wohl kaum vorstellen können, mit welchen Ideen die Menschen im zwanzigsten Jahrhundert und danach aufwarten würden. Dabei denken die Menschen gar nicht daran, dass sie mit ihrem Verhalten die traditionelle Familie vernichten. Das sexuelle Chaos des marxistischen Denkens ist bereits zur völlig akzeptierten Hauptströmung in der Gesellschaft geworden.

Der rote Dämon bediente sich ausgewählter Personen, um Ausschweifungen und Abweichungen zu verbreiten. Er hat es auch systematisch geplant, wie die Menschen Schritt für Schritt immer mehr angelockt werden, einzig ihren Trieben zu folgen und sich den göttlichen Lehren zu widersetzen. Das Ziel ist, sie allmählich zu verderben, bis die Familie völlig abgeschafft ist. So verliert der Mensch am Ende jeden moralischen Maßstab und fällt leicht in die Hände des Teufels.

4. Die Ehefrau beim Sex teilen: „Wifesharing“ im Kommunismus

Das oben beschriebene sexuelle Chaos ist ein fester Bestandteil des Kommunismus. Es gibt Grund zu der Annahme, dass Marx seine Magd vergewaltigte und Engels das daraus entstandene Kind großziehen ließ. Engels lebte mit zwei seiner Schwestern in einer inzestuösen Beziehung zusammen. Lenin führte zehn Jahre lang eine außereheliche Affäre mit einer Frau namens Inesa und beging Ehebruch mit einer Französin. Er hatte Syphilis, da er mit Prostituierten verkehrte. Stalin war ebenso wollüstig und hat bekanntlich mit den Ehefrauen vieler anderer Männer geschlafen.

Nachdem die Sowjets die Macht ergriffen hatten, führten sie die Praxis des „Wifesharing“ beim Sex ein. Die damalige Sowjetunion kann als Vorläufer der „sexuellen Befreiung” im Westen angesehen werden. In der zehnten Ausgabe der russischen Zeitschrift Rodina von 1990 wurde das Phänomen des „Wifesharing“ während der frühen Sowjetherrschaft behandelt. Das Werk beschrieb auch das Privatleben der sowjetischen Führer Trotzki, Bucharin, Antonow, Kollontai und anderer. Sie sollen mit Sex so locker umgegangen sein wie Straßenhunde.

a) „Wifesharing“ in der Sowjetunion

Schon im Jahr 1904 schrieb Lenin: „Lust kann die Energie des Geistes emanzipieren – nicht für pseudofamiliäre Werte, sondern für den Sieg des Sozialismus muss dieser Pfropfen beseitigt werden“. [12]

Auf einer Sitzung der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei schlug Leo Trotzki vor, dass die Bolschewiki nach ihrer Machtübernahme neue Grundprinzipien für die sexuellen Beziehungen ausarbeiten sollten. Die kommunistische Theorie fordert die Zerstörung der Familie und den Übergang zu einer uneingeschränkten Befriedigung des sexuellen Verlangens. Trotzki sagte auch, dass die Verantwortung für die Bildung der Kinder allein beim Staat liege.

In einem Brief an Lenin im Jahr 1911 schrieb Trotzki: „Zweifellos ist die sexuelle Unterdrückung das wichtigste Mittel zur Versklavung einer Person. Solange es eine solche Unterdrückung gibt, kann es keine Frage der wirklichen Freiheit geben. Die Familie, als eine bürgerliche Institution, hat sich selbst völlig überlebt. Es ist notwendig, den Arbeitern mehr darüber zu erzählen. […]“

Lenin antwortete: „Und nicht nur die Familie. Alle Verbote im Zusammenhang mit der Sexualität müssen aufgehoben werden. […] Wir haben etwas von den Suffragetten zu lernen: Sogar das Verbot der gleichgeschlechtlichen Liebe sollte aufgehoben werden.“ [13]

Nachdem die Bolschewiki die Macht ergriffen hatten, erließ Lenin am 19. Dezember 1917 eine Reihe von Vorschriften, die die Ehe und die Bestrafung der Homosexualität abschafften. [14]

Damals gab es auch den Slogan „Nieder mit dem Schamgefühl!“ Dies war Teil des bolschewistischen Versuchs, den „Neuen Menschen“ der sozialistischen Ideologie zu erschaffen. Dazu gehörte auch, dass manche Menschen nackt durch die Straßen liefen. Andere riefen hysterisch Slogans wie „Schamgefühl gehört zur bürgerlichen Vergangenheit des sowjetischen Volkes“. [15]

Am 19. Dezember 1918 feierten lesbische Gruppen den Erlass zur Abschaffung der Ehe. Trotzki schrieb in seinen Memoiren, dass die Nachricht, Lesben würden den Tag mit einer Parade feiern, Lenin sehr glücklich machte. Lenin ermunterte daraufhin mehr Menschen, nackt zu marschieren. [16]

Im Jahr 1923 wurde durch die sowjetische Erzählung „Die Liebe der drei Generationen“ die Phrase „Wasser trinken“ bekannt gemacht. Die Autorin, die Volkskommissarin Alexandra Kollontai, war eine Revolutionärin, die sich aus einer traditionellen Familie auf der Suche nach der „Frauenbefreiung“ in die bolschewistische Fraktion kämpfte. Das im Roman propagierte „Wasser trinken“ ist ein Synonym für sexuellen Genuss. In einer kommunistischen Gesellschaft ist die Befriedigung sexueller Bedürfnisse so normal und einfach wie das Trinken eines Glases Wasser. Der Spruch „Wasser trinken“ war unter Fabrikarbeitern und vor allem unter Jugendlichen weit verbreitet. [17]

„Die aktuelle Moral unserer Jugend wird wie folgt zusammengefasst“, schrieb der bekannte Kommunist Smidovich in der Zeitung „Prawda“ (21. März 1925):

„Jedes Mitglied der Kommunistischen Jugendliga, auch ein Minderjähriger, sowie jeder Schüler der ‚Rabfak‘ (Anm.: Ausbildungsstätte der Kommunistischen Partei) hat das Recht, seinen Wunsch nach Sex zu befriedigen. Dieses Konzept ist zu einem Axiom geworden, und Abstinenz gilt als Begriff der Bourgeoisie. Wenn ein Mann Lust auf ein junges Mädchen hat, sei es eine Studentin, eine Arbeiterin oder sogar ein Mädchen im Schulalter, dann muss das Mädchen seiner Begierde gehorchen, sonst gilt es als bürgerliche Tochter und ist nicht würdig, als wahre Kommunistin bezeichnet zu werden.“ [18]

Auch die Scheidung wurde normalisiert und weit verbreitet. „Die Scheidungsrate stieg auf ein Niveau, das in der Menschheitsgeschichte noch nie da gewesen war. In kurzer Zeit schien es, als ob jeder in Moskau eine Scheidung hätte“, schreibt Paul Kengor in seinem 2015 erschienenen Buch „Takedown“ über die Anfänge der Sowjet-Zeit. [19] Bereits 1926 veröffentlichte die einflussreiche amerikanische Zeitschrift The Atlantic einen Artikel über die erstaunliche Situation in der UdSSR mit dem Titel „The Russian Effort to Abolish Marriage“ (auf Deutsch: „Die russischen Bemühungen zur Abschaffung der Ehe“). [20]

Das Phänomen der „schwedischen Familien“ – welches nichts mit Schweden zu tun hat, sondern sich auf eine Gruppe von zehn bis zwölf Männern und Frauen bezieht, die zusammenleben und nach Belieben Sex miteinander haben – tauchte auch in dieser Zeit der „sexuellen Befreiung“ auf. Dies öffnete die Tür für Promiskuität, sexuelles Chaos, Homosexualität, den Zusammenbruch der Moral, die Zerstörung von Familien, sexuell übertragbare Krankheiten und Vergewaltigungen. [21]

Diese „schwedischen Familien“ waren die Nachfolger der kommunistischen Kommunen und verbreiteten sich in der ganzen Sowjetunion. Dies wurde als „Verstaatlichung“ oder „Sozialisierung“ von Frauen bezeichnet. Die Frauen in Jekaterinburg gaben im März 1918 ein trauriges Beispiel dafür: Nachdem die Bolschewiki die Stadt erobert hatten, erließen sie eine Verordnung, wonach junge Frauen im Alter von 16 bis 25 Jahren „sozialisiert“ werden mussten. Der Befehl wurde von mehreren Parteifunktionären umgesetzt. [22]

Die Bolschewiki verschärften Ende der 1920er Jahre ihre Sexualpolitik. In einem Gespräch mit der feministischen Aktivistin Clara Zetkin beklagte Lenin die Philosophie des „Wasser trinkens” und nannte sie „antimarxistisch“ und „unsozial“. [23] Der Grund dafür war, dass die sexuelle Freizügigkeit ein unerwünschtes Nebenprodukt mit sich brachte: eine Vielzahl an Neugeborenen. Viele der Babys wurden ausgesetzt. Es zeigte sich erneut, dass die Zerstörung der Familie schließlich zum Zusammenbruch der Gesellschaft führt.

b) Sexuelle Freizügigkeit in Yan‘an

In den ersten Jahren der KP Chinas waren die Umstände in China ähnlich wie die in der Sowjetunion – die kommunistischen Parteien tragen alle das gleiche Gift für die Moral und den Geist der Menschen in sich. Chen Duxiu, ein frühkommunistischer Führer, war bekannt für sein verkommenes Privatleben. Nach den Erinnerungen von Zheng Chaolin und Chen Bilan hatten die hohen Parteifunktionäre Qu Qiubai, Cai Hesen, Zhang Tailei, Xiang Jingyu, Peng Shuzhi und andere allesamt eine wirre Sexualgeschichte. Ihre Einstellung zum Sex war ähnlich dem „Glas Wasser“ der frühen sowjetischen Revolutionäre.

Die „sexuelle Freizügigkeit“ wurde nicht nur von den intellektuellen Führern der Partei propagiert, sondern auch von den Durchschnittsbürgern in den frühen „Sowjets“ der KP Chinas (revolutionäre Enklaven) in die Tat umgesetzt. In diesen Enklaven in den Provinzen Hubei, Henan und Anhui wurde die „revolutionäre Arbeit“ oft unterbrochen, um die Lust auf Sex sofort zu befriedigen. Diese Erscheinung wurde durch die Gleichstellung der Frauen und die absolute Freiheit von Ehe und Scheidung ermöglicht und gefördert.

Junge Menschen in den sowjetischen Gebieten gingen manchmal romantische Affären unter dem Deckmantel ein, sich mit den Massen zu „verbrüdern“. Es war nicht ungewöhnlich, dass junge Frauen sechs oder sieben Sexualpartner hatten. Laut der Sammlung revolutionärer historischer Dokumente in den Sowjetbezirken Hubei, Henan und Anhui hatten von den lokalen Parteichefs „etwa drei Viertel sexuelle Beziehungen zu Dutzenden oder sogar Hunderten von Frauen“. [24]

Im späten Frühjahr 1931, als Zhang Guotao die Leitung der sowjetischen Bezirke Hubei, Henan und Anhui übernahm, stellte er fest, dass die Syphilis so weit verbreitet war, dass er bei der Parteizentrale nach Ärzten anfragen musste, die auf die Behandlung der Krankheit spezialisiert waren. Viele Jahre später erinnerte er sich in seinen Memoiren noch lebhaft an Geschichten von Frauen in den sowjetischen Bezirken die sexuell belästigt wurden, darunter auch die Geliebten einiger Generäle. [25]

1937 diente Li Kenong als Leiter des Büros Infanteriedivision der KP Chinas (Anmerkung: Eighth Route Army) in Nanking und war damit für die Besoldung, Medikamente und den Nachschub verantwortlich. Als Mitarbeiter der Nationalregierung die Medikamentenliste seiner Einheit überprüften, fanden sie eine große Menge Medikamente zur Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie fragten Li Kenong: „Gibt es in Ihrer Armee viele Menschen, die an diesen Krankheiten leiden?“ Li war sich nicht sicher, was er sagen sollte, also log er: Die Medikamente seien für die Behandlung von Einheimischen gedacht. [26]

In den 1930er Jahren begann die sexuelle Freizügigkeit jedoch zur Bedrohung für das Regime zu werden. Die gleichen Probleme der sozialen Auflösung, die in Sowjetrussland auftraten, wurden auch in China offensichtlich. Die Wehrpflichtigen der Roten Armee begannen sich immer mehr Sorgen darüber zu machen, dass ihre Frauen außereheliche Affären haben oder sich von ihnen scheiden lassen würden. Dies beeinträchtigte die Kampffähigkeit der Truppen. Darüber hinaus schien der Trend zur sexuellen Freizügigkeit die traurige Berühmtheit des Slogans „Gemeinsames Eigentum, Gemeinsame Frauen“ noch weiter zu vergrößern. So begannen sowjetische Bezirke Richtlinien zum Schutz von Soldaten-Ehen einzusetzen und die Zahl der Scheidungen zu begrenzen.

Fortsetzung

Quellen

[9] “The Oneida Community Collection in the Syracuse University Library” (Digital Edition), Syracuse University Library Department of Special Collections. Abgerufen am 11.11.2018. https://library.syr.edu/digital/collections/o/OneidaCommunityCollectionInTheSyracuseUniversityLibrary/, auch Robert Owen, „Kritik des Individualismus (1825-1826), n.d., Indiana University. Zugriff am 17. Juni 2018. ttps://web.archive.org/web/20171126034814/http://www.indiana.edu:80/~kdhist/H105-Dokumente-web/week11/Owen1826.html.
[10] Friedrich Engels, Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats. In Karl Marx/Friedrich Engels – Werke. (Dietz Verlag, 1962). Band 21, S. 36-84. und http://www.mlwerke.de/me/me21/me21_036.htm, Abgerufen am 11.11.2018
[11] Ibid.
[12] Übersetzung aus dem Russischen: Melnichenko, Alexander, 2017. “Великая октябрьская сексуальная революция [The Great October Sexual Revolution]” Russian Folk Line, 20. August 2017. http://ruskline.ru/opp/2017/avgust/21/velikaya_oktyabrskaya_seksualnaya_revolyuciya/.

[13] Ibid.
[14] Ibid.
[15] Ibid.
[16] Ibid.
[17] Paul Pop, “Ist Sex subversiv?”, grundrisse.net. Abgerufen am 11.11.2018. http://grundrisse.net/grundrisse20/paul_pop.htm
[18] Наталья Короткая,“Эрос революции: “Комсомолка, не будь мещанкой – помоги мужчине снять напряжение!” https://lady.tut.by/news/sex/319720.html?crnd=68249.
[19] Paul Kengor, Takedown: From Communists to Progressives, How the Left Has Sabotaged Family and Marriage (WND Books, 2015), 54.
[20] “The Russian Effort to Abolish Marriage”, The Atlantic, Juli 1926. Abgerufen am 11.11.2018. https://www.theatlantic.com/magazine/archive/1926/07/the-russian-effort-to-abolish-marriage/306295/
[21] Siehe Melnichenko (2017)
[22] Xia Hou, “The Promiscuous Gene of Communism: Sexual Liberation,” The Epoch Times (Chinesische Ausgabe). 9. April 9 2017, http://www.epochtimes.com/gb/17/4/9/n9018949.htm; und The Weekly Review, Volumes 4–5 (National Weekly Corporation, 1921), 232, abzurufen unter https://goo.gl/QY1gBc; zu den Übergriffen der Roten Armee:Olga Greig, Kapitel 7 aus “The Revolution of the Sexes” und “The Secret Mission of Clara Zetkin” (Революция полов, или Тайная миссия Клары Цеткин), abzurufen unter https://rutlib5.com/book/21336/p/8
[23] Clara Zetkin, “Lenin on the Women’s Question”, Meine Erinnerungen (transkribiert von den Schriften V.I. Lenins), abzurufen unter https://www.marxists.org/archive/zetkin/1920/lenin/zetkin1.htm)
[24] Huang Wenzhi, “‘What Happened after Nora Left’: Women’s Liberation, Freedom of Marriage, and Class Revolution: A Historical Survey of the Hubei-Henan-Anhui Soviet Districts (1922–1932)”, Open Times no. 4 (2013). Chinesisch: 黃文治:〈 “娜拉走後怎樣”:婦女解放、婚姻自由及階級革命——以鄂豫皖蘇區為中心的歷史考察(1922~1932)〉《開放時代》,2013年第4期.
[25] Huang Wenzhi (2013), Ibid.
[26] Yang Ning, “Why Did the Eighth Route Army Purchase Medicines for Sexual Transmitted Diseases?” The Epoch Times (Chinese),  http://www.epochtimes.com/gb/18/1/18/n10069025.htm

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Autoren: Das Autorenteam besteht aus Historikern und Wissenschaftlern. Diese befassten sich seit vielen Jahren intensiv mit der kommunistischen Ideologie und erlebten sie am eigenen Leib. Da den Mitgliedern des Teams selbst im Ausland Bespitzelungen und Repressalien drohen, ebenso ihren Familien, müssen sie aus Sicherheitsgründen anonym bleiben.

Chinesisches Original: http://www.epochtimes.com/
Englische Version: https://www.theepochtimes.com/how-the-specter-of-communism-is-ruling-our-world

 

 

 

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