Der Junge ohne Penis – Das gescheiterte Gender-Experiment

Ein tragischer Unfall während der Beschneidung des kleinen Bruce Reimer. Hoffnungsvoll wenden sich die verzweifelten Eltern an einen berühmten Spezialisten, der zu einer Geschlechtsumwandlung rät.
Titelbild
Ein dunkles Geheimnis liegt über ihrem Leben. Die kleine Brenda fühlt sich in ihrem Körper nicht wohl (Symbolbild).Foto: iStock
Von 5. Juli 2019

Verwirrte Kinder, die nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind, Jungen, die entscheiden, dass sie ein Mädchen werden wollen – Phänomene, die in den letzten Jahren immer mehr zunehmen. Psychologen, die den Kindern zur Seite stehen, stärken die Selbstbestimmungsrechte der Kinder. Hilflose Eltern lassen die Wandlung ihres Kindes über sich ergehen, in dem Glauben, dass das Kind weiß, was gut ist.

Wer glaubt, dass Gender ein Phänomen der neuen Zeit ist, der irrt. Bereits vor fast 50 Jahren fanden erste Experimente dazu statt, wie ein tragisches Beispiel aus den 70er Jahren zeigt. Das erste Opfer der Gender-Ideologie ist der 1965 in Winnipeg geborene kanadische Bruce Reimer.

Bei einer routinemäßigen Beschneidung im Alter von acht Monaten kam es laut „Planet Wissen“ zur Katastrophe: Statt eines Skalpells benutzte der Arzt eine elektrische Nadel. Ein elektrischer Schlag traf den kleinen Buben. Penis und Hoden waren so schwer verbrannt, dass der Penis abfiel.

In ihrer Verzweiflung suchten die Eltern von Bruce Hilfe. Dabei trafen sie auf Dr. John Money, einen Psychologen und Spezialisten der Sexualforschung an der renommierten John-Hopkins-Universität in Baltimore. Zur damaligen Zeit war Money durch seine öffentlichen Auftritte bekannt. Er sprach sich laut „Expresszeitung“ für Gruppensex, Bisexualität und bei Kindern für Sexspiele („fucking games“) aus. Auch die Unterscheidung zwischen Sex und Gender sind auf Money zurückzuführen. Während Sex das biologische Geschlecht bezeichnet und Mann und Frau nach körperlichen Merkmalen einordnet, beschreibt Gender das soziale Geschlecht, also das Empfinden der betroffenen Person. Wenn Sex und Gender nicht übereinstimmen, kommt es zur Identitätskrise und dem Gefühl, im falschen Körper zu sein.

Das erste Gender-Experiment

Moneys These: Das Geschlecht ist anerzogen, die biologischen Merkmale spielen keine Rolle. Der kleine Bruce und seine tragische Geschichte boten dem Forscher eine willkommene Gelegenheit, um seine Theorie am lebendigen Objekt zu untermauern. Schließlich brachte der kleine Bruce gleich die Kontrollgruppe, die bei medizinischen Experimenten notwendig ist, mit: Sein Zwillingsbruder Brian stellte den natürlichen Gegenpol dar. So konnte Money die Entwicklung der Kinder genauestens untersuchen und miteinander vergleichen.

Money überzeugte die Eltern, Bruce als Mädchen großzuziehen – unter einer Bedingung: Bruce sollte niemals erfahren, dass er als Junge geboren wurde. Die Eltern willigten ein. Im Alter von 21 Monaten wurde Bruce zu Brenda umoperiert. Die Ärzte entfernten die Hoden und formten aus der Haut des Hodensacks Schamlippen. Später erfolgten Hormonbehandlungen, damit dem Jungen Brüste wachsen. Und die Eltern hielten dicht. Weder Brenda noch Brian erfuhren von dem dunklen Geheimnis.

Im Jahr 1975 veröffentlichte Money sein Buch „Sexual Signatures“ und präsentierte das Reimer-Experiment als gelungenen Erfolg für seine Behauptung. Noch im selben Jahr veröffentlichte Alice Schwarzer laut „Expresszeitung“ ihr Buch „Der kleine Unterschied“, in dem sie Moneys Arbeit würdigt.

Doch die Realität sah anders aus. Mit beginnender Pubertät wehrte sich Brenda gegen das ihr übergestülpte Schicksal, als Mädchen aufwachsen zu müssen. Sie prügelte sich mit Mitschülern und fiel aus dem Rahmen. Wegen ihres Verhaltens nannten ihre Mitschüler das Mädchen auch „Cavewoman“ (Höhlenfrau).

Dieses Verhalten bleibt auch Money nicht verborgen. Die Angst, dass das Experiment scheitern könnte, lässt ihn zu drastischen Mitteln greifen. Laut „Expresszeitung“ zeigt er den Zwillingen während der Untersuchungen Bilder von erwachsenen Geschlechtsteilen. Er schreit die Kinder derart an, dass sie Schläge befürchten. In einer der Sitzungen ordnete Money an, dass die Kinder sich ausziehen. Er positionierte die Zwillinge auf dem Sofa in sexuellen Stellungen, um den Unterschied zu verdeutlichen: Wer keinen Penis hat, ist kein Mann.

Pure Verzweiflung und Selbstmordgedanken

Von alldem wussten die Eltern nichts. Brenda litt Höllenqualen. Während Money sich in seinem Ruhm über das „geglückte“ Experiment in US-Medien sonnte, von Feministinnen gefeiert wurde und Brenda wider besseren Wissen als völlig normales, fröhliches Mädchen bezeichnete, dachte die 11-jährige Brenda an Selbstmord. Als die Situation immer unerträglicher wurde, brachen die Eltern auf Anraten eines anderen lokalen Psychiaters das Money-Experiment ab. Und auch Brenda ging auf ihre Eltern zu. Sie gestand, sie würde sich umbringen, wenn sie Money noch einmal treffen müsste. Das Experiment flog auf. Die Eltern erzählten der damals 14-jährigen Brenda, was geschehen war. Brenda fühlte sich erleichtert.

Laut „Expresszeitung“ schrieb der einst als Junge Geborene später:

Plötzlich machte alles Sinn und ich verstand, warum ich mich so fühlte. Ich war kein Spinner. Ich war nicht verrückt.“

Es folgte die Umkehr: Brenda nahm den Namen David an und ließ sich die Brüste entfernen, Penis und Hoden wurden eingesetzt – so gut es damals möglich war. Später schrieb David mit dem Journalisten John Calapinto ein Buch über seinen Leidensweg „Der Junge, der als Mädchen aufwuchs“.

Verarbeiten konnten die Reimerzwillinge das ganze Experiment jedoch nie. 2002 nimmt sich der Zwillingsbruder Brian das Leben. Zwei Jahre später folgt ihm sein inzwischen verheirateter Bruder David im Alter von 38 Jahren.

Kurz bevor er starb, sprach er mit seiner Frau über seine sexuelle Unzulänglichkeit, seine Unfähigkeit, ein echter Ehemann zu sein“, sagte Colapinto nach Davids Selbstmord.

Und obwohl das einst gefeierte Gender-Experiment als gescheitert in die Geschichte einging und sich Genderisten und Feministinnen von Moneys Experiment distanzierten, halten die Anhänger der Theorien immer noch an deren Kernaussagen fest. So schrieb beispielsweise Franziska Schössler 2008 in ihrem Buch „Einführung in die Gender Studies“ laut „Expresszeitung“:

Es sind vor allem kulturelle Akte, die einen Mann zum Mann machen.“

Bio-logische Gründe

Eine gegenteilige Meinung wagte Ulrich Kutschera, Evolutionsbiologe und Buchautor, zu äußern. Er prangerte die Genderpolitik an und muss sich wegen Kritik an der „Ehe für Alle“ vor Gericht wegen Volksverhetzung verantworten.

In seinem Buch „Das Gender-Paradoxon Mann und Frau als evolvierte Menschentypen“ deckt er die „mafiösen“ Strukturen hinter der Genderpolitik auf. Der Wissenschaftler kritisiert:

Eigenes, logisch-rationales Denken und Zivilcourage werden in Deutschland immer seltener, aber das passt sehr gut zur kompletten ideologischen „Gleichstellung“, wie sie Gender-Verkünder und Kindesmisshandler John Money gefordert hat.“

Und selbst Kinder – ihrem natürlich Instinkt und logischen Verstand folgen – beginnen, gegen die Gender-Politik aufzubegehren. So beschrieb die 10-jährige Kaysey von der Heavers Farmer Primary School in Croydon, Süd-London:

Bevor jemand wusste, was LGBT bedeutet, wusste jeder, welches Geschlecht er hat. Aber jetzt sind die Leute verwirrt und sie sagen, dass sie bisexuell und trans sind, weil sie verwirrt sind… Bevor dies geschah, waren sie völlig zuversichtlich, wer sie waren, aber jetzt sind sie es nicht mehr.“

G7 – auf dem Weg zur Gendermacht?

Es scheint, als laufe die wohl größte Genderstudie aller Zeiten. Es beginnt in den Kindergärten und Schulen, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Das neueste Dokument dazu veröffentlichte das Bundesfamilienministerium in einer Sammlung. Unter dem 21. Mai 2019 erschien in englischer Sprache der Artikel „Auf dem Weg zu einer wirklich feministischen und transformativen G7-Empfehlung der Women 7“ (Original: Towards a truly feminist and transformative G7 – Recommendations from the Women 7).  Auf Seite 3 heißt es dort im Leitsatz:

Die Women 7 fordert die Staats- und Regierungschefs der G7 auf, eine Innen- und Außenpolitik zu verfolgen, die wirklich feministisch und geschlechtsspezifisch ist und darauf abzielt, die traditionelle und patriarchalische Machtdynamik zu überwinden.“

(Original: The Women 7 calls on G7 leaders to adopt domestic and foreign policies that are truly feminist, gender transformative and aiming to redress traditional and patriarchal power dynamics.)

Die W7-Bewegung vereint Verbände, die die Rechte von Frauen und Mädchen in den G7-Ländern und auf der ganzen Welt verteidigen und sich dafür einsetzen, dass die G7 politische und finanzielle Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichstellung ergreifen.

In ihrem Manifest heißt es:

Damit die G7 eine wirklich feministische Position und Politik einnehmen kann, müssen zwei vorrangige Hebel aktiviert werden:

  • Aufstockung der Finanzmittel für feministische Vereinigungen und NGOs, die auf allen Ebenen (lokal, national, international) über die Legitimität und das Fachwissen verfügen, um Initiativen zu ergreifen, die konkrete Auswirkungen auf die Rechte von Frauen und Mädchen haben.
  • Die Entwicklung hin zu einer uneingeschränkten und wirksamen Beteiligung von Frauen und Mädchen in Entscheidungsgremien, wobei die Vielfalt der Frauen anerkannt und jeder Frau die gleiche Stimme gegeben wird, unabhängig von ihren Privilegien oder den Situationen der Verletzlichkeit, in denen sie sich befindet.“

Der nächste G7-Gipfel findet vom 24 bis 25. August in Biarritz, Frankreich, statt. Nach Informationen der Website Women7 wird das Thema Gleichstellung der Geschlechter in allen behandelten Themen eine wesentliche Rolle spielen, damit eine konkrete Umsetzung der Verpflichtungen in den G7-Ländern erfolgen kann. Insbesondere sollen finanzielle Verpflichtungen eingegangen und Entscheidungsprozesse für feministische Aktivistinnen geöffnet werden – sowohl national als auch für die Außenpolitik der G7-Länder.

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