Das Ende der Drei-Einfältigkeit?

Wie sich Merkel, Seehofer und Nahles „irren“ konnten – und schon wieder nichts daraus gelernt haben. Ein Essay von J.E. Rasch
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Wann ist es endlich geschafft?Foto: i-Stock
Von 25. September 2018

Der selbst inszenierten Götterdämmerung des heiter-wolkigen Horst Seehofer muss man Respekt zollen. Schon weil er sich nun auch wieder seiner Prinzipien und Pflichten zu erinnern wusste. Doch die Zeiten sind zu chaotisch durchrauscht, als dass man sich umfänglicher mit solchen Details befassen müsste. Der Innenminister mit dem Portepee des Königsmachers, das er als amtierender Parteivorsitzender einer allerdings auch schon taumelnden CSU nun bald einsetzen sollte, war und ist allerdings auf dem besten Weg, auch seine Kombattantin Nahles mit in den Abgrund zu reißen.

Dass sich solch – vermeintlich clevere – „alte Hasen“ des ohnehin arg verkommenen Politikgeschäfts, wie Merkel, Seehofer und Nahles, so „irren“ konnten, wäre schon für sich allein ein krachendes Ende dieser „Drei-Einfältigkeit“ wert gewesen. Kleinere und größere Klüfte vor und hinter den koalitionären Gratwanderern machen die Sache nun auch noch weitgehend aussichtslos.

Mindestens eine(r) wird bald in den Krater rutschen, der sich bereits im Sommer aufgetan hatte. Das blaffendste Ängste-Monster ist dabei der nahe bayerische Wahlsonntag im Oktober, nicht so sehr für Horst Seehofer – für ihn wartet danach sogar eine Art von befreiender Jubelmesse seiner Anhänger. Die erste, die sich dann fragen lassen muss, warum sie überhaupt noch glaubt, irgend etwas zu sagen zu haben, wird Andrea Nahles sein. Natascha Kohnen, die bayerische Spitzenkandidatin der SPD, scharrte ohnehin schon mit den Hufen – und nicht erst seit Maaßens Philippika.

Und Angela Merkel tut mal wieder so, als ginge sie das alles nichts an. Mit stoischer Kinesik verkündete sie zunächst zwischen knatschigen Dieselgipfeln und den Spätnachrichten, dass man halt nun nach einer „tragfähigen“ Lösung suchen müsse. Sie glaubte wohl immer noch, dass sie auch dieses Desaster in ihrem schrecklich unbedarften Kabinett aussitzen kann. Ihre kleinlaute Verlautbarung vor der Presse – ohne auch nur eine Frage danach zuzulassen – ändert daran nichts. Nun ist zunächst ein brüchiger Burgfrieden verkündet worden, für dessen Haltbarkeit keiner die Hand ins Feuer legen würde. Denn sie alle drei haben offensichtlich nichts daraus gelernt. Dieser geradezu sagenhafte „Irrtum“ wirft ein äußerst trübes Licht auf diese Regierung. Hans-Georg Maaßen, der nun etwas verlegen, bei gleichen Bezügen notabene, zum Abteilungsleiter gemacht wurde, kann das gleichgültig sein.

Draußen, vor dem Kanzleramtstor, braut sich indes die nächste Unbill zusammen. Der anstehende Besuch des türkischen Despoten Erdogan schafft einigen Unmut in der Bevölkerung eines Landes, das vom selbsternannten Heilsprediger aus Istanbul so gerne als „faschistische Gesellschaft“ diffamiert und seine Repräsentanten in Bausch und Bogen als „Nazis“ beschimpft werden.

Es kann im Grunde doch aber niemand erklären, warum diesem islamischen Narzissten ausgerechnet in diesen Zeiten ein Besuch in Deutschland gestattet wird. Sich auch hier noch ohne Not vorführen zu lassen, ist die nächste politische Dummheit, die an Einfältigkeit nur schwer zu überbieten ist.

Selbstverständlich bietet sich nach dem möglicherweise sehr „unruhigen“ Erdogan-Auflauf in Deutschland (in dem seine treuesten Anhänger leben) die Antwort auf kritische Fragen schon an: „wir haben uns geirrt“…

Die Wähler in Bayern und Hessen werden das dann beurteilen.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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