Bundeswehr zu den Eisbären? – Gerücht: X schwer angeschlagen
Wie die Microsoft-Nachrichtenseite MSN Anfang Januar veröffentlichte, unterstütze der Tech-Milliardär Elon Musk die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Grönland für die USA als Staatsgebiet zu erwerben.
Die USA haben in ihrer Geschichte mehrfach Land gekauft: Louisiana im Jahr 1803 von Frankreich und Alaska im Jahr 1867 von Russland. Möglicherweise könnte Musk als der reichste Mensch der Welt Grönland allein kaufen und den USA schenken, sollte es denn zum Verkauf stehen. Dies hat Dänemark, dem Grönland als Überseebesitzung gehört, das aber nicht Teil der EU ist, jedoch strikt abgelehnt. Vielmehr plant es sogar, Truppen auf die Eisinsel zu verlegen. Möglicherweise beteiligen sich auch weitere EU-Staaten an einer Truppenstationierung auf Grönland, das etwa 59.000 Einwohner hat, die meisten von ihnen Inuit.
Musks Interesse an Grönland
Was aber bewegt Musk, sich für die Eiswüste zu interessieren? Einfach ausgedrückt: noch mehr milliardenschwere Geschäftsmöglichkeiten bis zu Monopolen. Auch die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe hat das Rohstoffpotenzial Grönlands längst erforscht. Wie das Nachrichtenportal „Technik und Einkauf“ am 23. Januar schrieb, habe eine Studie aus dem Jahr 2010 ergeben, dass Grönland das derzeit größte Vorkommen an sogenannten Schweren Seltenen Erden – auch „Kringlerne“ genannt – aufweist. Und mit der Kvanefjeld-Lagerstätte das drittgrößte Seltene-Erden-Vorkommen der Welt.
Endlich von China unabhängig
„Die gesamten grönländischen Vorräte an seltenen Erden reichen aus, um den gegenwärtigen Weltbedarf für 150 Jahre zu decken“, erklärte der Seltene-Erden-Experte Harald Elsner dem Magazin. Seltene Erden machen Smartphones, LEDs, Elektromotoren und Windkraftanlagen leistungsfähig. Bisher hat das kommunistische China nahezu ein Monopol auf Seltene Erden. Durch Grönland könnte es nun gebrochen werden. Musk, der sich mit Raketen im Weltraum, mit E-Autos auf der Straße und mit seinem Social-Media-Kanal X im Internet engagiert, braucht dringend einen neuen erfolgreichen Wirtschaftszweig, denn bei den E-Autos stagniert der Markt und ebenso bei X.
„Wir kommen gerade so über die Runden“
Wie das „Wall Street Journal“ und das auf Technik spezialisierte Nachrichtenportal „The Verge“ am 24. Januar veröffentlichten, habe Musk in einer internen E-Mail an die Stabsmitarbeiter von X darüber geklagt, dass der Kanal „gerade mal so über die Runden“ komme. Das WSJ listet hinter einer Bezahlschranke die Probleme von X auf:
Jene Banken, die es Musk im Jahr 2022 ermöglicht hatten, den Kanal Twitter zu erwerben und unter dem Namen X weiter zu betreiben, stünden kurz davor, einen Teil der 13 Milliarden US-Dollar Schulden zu verkaufen, die sie aufgenommen hatten, um Musk bei dem Deal zu helfen. Musk habe nun intern bemängelt, das Unternehmen befinde sich „aus Ertragssicht in einer sehr schlimmen Lage“. Das Nutzerwachstum stagniere und der Kanal verzeichne nahezu keine Gewinne.
Deutsche Medien glauben den Grund für die X-Krise zu kennen: „Zahlreiche Unternehmen und Organisationen zogen sich wegen der rechtspopulistischen Agenda Musks von X zurück“, sendete der „Deutschlandfunk“ am 25. Januar. Musk wies die Darstellungen vom WSJ und „The Verge“ zurück und bezichtigte diese der Lüge.
Wer macht das Rennen um die Eisberge?
Die Ureinwohner Grönlandes, die sich selbst Kalaallit nennen, sind derzeit ziemlich perplex. Für sie dürfte es gleichgültig sein, ob demnächst der reichste Mann der Welt oder die Weltmacht USA oder die Staatengruppe namens Europäische Union ihre abgeschiedene, ruhige Einsamkeit mit riesigen Schaufelbaggern und anderen Umweltzerstörern umpflügen, sprengen und leer schaufeln werden. Der Klimawandel lässt das „ewige Eis“ immer mehr schmelzen und legt dadurch Abbaugebiete frei, die nun weggeschoben werden sollen, noch ehe deren Schönheit von der Menschheit staunend betrachtet werden kann.
Vielleicht erhaschen noch die EU-Soldaten, die bald dort stationiert werden sollen, einen letzten Blick auf diese Ur-Welt. Denn der Vorsitzende des EU-Militärausschusses, der österreichische Vier-Sterne-General Robert Brieger, hat in einem am 26. Januar in der „Welt am Sonntag“ veröffentlichten Interview die geopolitische und sicherheitspolitische Bedeutung der Insel betont.
Brieger weiter: „Aus meiner Sicht wäre es durchaus sinnvoll, in Grönland, nicht nur wie bisher US-Streitkräfte zu stationieren, sondern [künftig] auch eine Stationierung von EU-Soldaten in Erwägung zu ziehen. Das wäre ein starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen“, führte er aus. Der General betonte jedoch, dass die Entscheidung letztlich politisch getroffen werden müsse.
Brieger, der die Generalstabschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten leitet, warnt, dass Grönland auch für Russland und China von Interesse sei. Die Region sei reich an Rohstoffen. Zudem führten wichtige Handelsrouten an dessen Küsten vorbei. „Mit zunehmender Eisschmelze infolge des Klimawandels schafft das aber auch ein gewisses Spannungspotenzial gegenüber Russland und möglicherweise China“, so der General.
Scheideweg: Von Walfang-Songs zu Tech-Tycoons
Grönland als Lieferant von Naturprodukten ist nicht neu. Schon seit Jahrhunderten wurde die Eisinsel ausgebeutet. Jedoch weniger das Inland als seine Küsten. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert wurden jährlich Tausende Wale gejagt und getötet. Aus dem Waltran wurde beispielsweise Nitroglyzerin hergestellt, Margarine, Seife und Kunstharz.
Vor allem in Großbritannien entwickelte sich im Zuge der gefährlichen Waljagd auch eine eigene Liedkultur, die bis in die 1980er-Jahre von der englischen Folksong-Gruppe „The Corries“ gepflegt wurde. Mit dem abschmelzenden Grönlandeis steht die Menschheit nun an einem neuen Scheideweg, der die Walfänger von damals gegenüber den Tech-Tycoons von heute wie Romantiker erscheinen lässt.
Über den Autor:
Tom Goeller ist Journalist, Amerikanist und Politologe. Als Korrespondent hat er in Washington, D.C. und in Berlin gearbeitet, unter anderem für die amerikanische Hauptstadtzeitung „The Washington Times“. Seit April 2024 schreibt er unter anderem für die Epoch Times.
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