„Bild“-Chef Reichelt: „Merkel empfängt Obama – obwohl dieser Europa schwer geschadet hat“

Epoch Times6. April 2019

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Berlin-Besuch des früheren US-Präsidenten Barack Obama am Freitag genutzt, um sich mit diesem zu einem anderthalbstündigen Meinungsaustausch im Kanzleramt zu treffen.

In dem Gespräch soll es unter anderem auch um Streitpunkte zwischen beiden Ländern gehen, die das bilaterale Verhältnis zuletzt belastet hatten.

Dass das „nicht presseöffentliche“ Treffen zwischen Merkel und Obama eine verklausulierte Unmutsäußerung der deutschen Regierung in Richtung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump darstellen könnte, wies Regierungssprecher Steffen Seibert zurück.

Es komme immer wieder vor, dass die Kanzlerin „mit früheren Präsidenten und Regierungschefs, mit denen sie eine Strecke lang eng und gut zusammengearbeitet hat, auch durchaus nach deren Zeit noch einmal zusammentrifft“, so Seibert weiter.

Anders sieht dies der Vorsitzende der Chefredaktionen und Chefredakteur Digital von „Bild“, Julian Reichelt.

In einem ungeahnt scharfen Kommentar schreibt Reichelt, es wäre Merkels Kalkül gewesen, Trump vor den Kopf zu stoßen.

Für (Zitat) „ein bisschen irreführende Nostalgie“, heißt es weiter, nehme Kanzlerin Merkel weiteren Schaden im überragend wichtigen deutsch-amerikanischen Verhältnis in Kauf.

Es sei zudem völlig unangebracht, Obama jetzt gleichsam zum (Zitat) „Maskottchen der guten alten Zeit“ zu stilisieren.

Tatsächlich sei es Obama gewesen, der eine Abkehr der USA von Europa eingeleitet habe.

Auch er habe bei den Verteidigungsausgaben Druck gemacht und außerdem noch seine Geheimdienste gegen die deutsche Wirtschaft eingesetzt.

Reichelt warf Obama unter anderem auch vor, in Syrien nicht eingegriffen und damit die Flüchtlingskrise begünstigt zu haben.

„Außer Obamas schönen Worten“ sei an dessen Ära „nichts wirklich gut“ gewesen, vielmehr habe er „Europa massiv geschadet“, so Reichelt.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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