Wird Impfpflicht gekippt? Mehr Fälle von Kinderlähmung durch Impfstoffe als durch Wildviren

Mit der neuen Erkenntnis, dass ein Polio-Impfstoff das Typ 2-Virus in Afrika und Asien nicht ausgerottet werden kann, musste die WHO eine herbe Niederlage einstecken. Das Virus verbreite sich "unkontrolliert" und "sprenge geografische Grenzen", heißt es in einem Bericht eines von der WHO eingesetztem Bewertungsteams.
Titelbild
Ein afghanisches Mädchen erhält eine Polio-Impfung.Foto: Rahmat Gul/dpa
Von 13. Dezember 2019

Laut „APNews“ haben vier afrikanische Länder neue Fälle von Kinderlähmung gemeldet. Die Erkrankungen seien auf orale Polio-Impfstoffe zurückzuführen. Die Zahlen würden belegen, dass derzeit mehr Kinder aufgrund der Impfstoff-Viren erkrankt seien als durch Wildviren.

Die von der WHO eingesetzte Gruppe zur Bewertung der Polio-Ausrottung, das Independent Monitoring Board (IMB), warnt in ihrem Bericht vor einer „unkontrollierten Ausbreitung“ des Polio-Virus. Dabei handele es sich jedoch nicht um ein Wildvirus, sondern um das aus dem Impfstoff stammenden Typ 2-Virus. Die Situation würde „geografische Grenzen sprengen“ und „grundlegende Fragen und Herausforderungen für den gesamten Eradikationsprozess aufwerfen“.

Neun neue Fälle von Kinderlähmung sollen demnach durch den Impfstoff in Nigeria, im Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und in Angola verursacht worden sein. Sieben Länder in Afrika würden ähnliche Ausbrüche aufweisen, auch in Asien wurden Fälle gemeldet. Auch in Pakistan, wo neben Afghanistan noch immer Kinderlähmung gebietsweise auftrete, seien Erkrankungen auf den Impfstoff zurückzuführen.

Geberländer und private Spender wollen laut „Ärzteblatt“ 2,6 Milliarden US-Dollar bereitstellen, 105 Millionen US-Dollar kommen aus Deutschland. Damit soll der weltweite Plan zur„Ausrottung“ von Polio finanziert werden.

Ziel verfehlt

Die IMB-Gruppe betrachtete die bisherigen Bemühungen der Verantwortlichen als „schwer gescheitert“. Ursprünglich war es das Ziel, die auf Impfstoffe zurückzuführenden Erkrankungen innerhalb von 120 Tage nach Entdeckung zu stoppen. In diesem Zusammenhang beschrieben die Beobachter die anfängliche Haltung der WHO und deren Partner zur Abwendung der Polio-Fälle als „entspannt“. Sie hätte angekündigt, dass sie das Problem „neu überdenken“ müssten.

Im Rahmen dieses Prozesses müssten laut der Berater unter anderem die Mängel an sanitären und grundlegenden Gesundheitsinfrastrukturen und -diensten in armen Gemeinden behoben werden. Sowohl auf globaler als auch regionaler Ebene müsse eine umfangreiche und gründliche Diskussion erfolgen, um die Bedeutung der Situation vollständig zu erfassen. Der Bericht würde „umfangreiche und tief verwurzelte Faktoren“ aufdecken, wonach das Polio-Virus auch weiterhin im Umlauf bleibe.

Wirkung auf Deutschland

Neben der Tatsache, dass Migranten aus den betroffenen Ländern Polio-Viren nach Deutschland einschleppen könnten, gibt es laut „Ärzteblatt“ zu wenig Kinder in Deutschland, die gegen Polio geimpft seien. Hierbei muss betont werden, dass nicht wie in Afrika die orale Form verabreicht, sondern „inaktivierte Impfstoffe“ injiziert werden. Laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) für 2017 lagen die entsprechenden Impfquoten beim Schulstart bei 92,9 Prozent. Die Empfehlung des Institutes liegt jedoch bei 95 Prozent.

Können die neuen Erkenntnisse zum Polio-Virus nun die Masernimpfpflicht in Deutschland kippen, weil die Vision einer Virenausrottung nochmal überdacht werden muss? Oder gibt es bald eine Impfpflicht gegen Polio?

Experten hatten sich im Vorfeld mehrfach gegen die Einführung einer Impfpflicht ausgesprochen. Eine Impfpflicht könne die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beabsichtigte „Ausrottung“ der Masern nicht herbeiführen, weil Viren sich nicht von Landesgrenzen aufhalten lassen.

Die Zwangsimpfung sei aufgrund der bestehenden Impfquoten auch nicht erforderlich: Lediglich drei Prozent sind laut Statistiken in Deutschland nicht geimpft, 97 Prozent hingegen schon. Zudem kommt ein Gutachten über die eingeführte Impfpflicht von Professor Dr. Stephan Rixen, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozialwirtschafts- und Gesundheitsrecht an der Universität Bayreuth zu folgendem Ergebnis:

Verletzt werden insbesondere das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder, das Elternrecht, die Gleichheitsrechte von Kindern und Eltern und die Berufsfreiheit von Ärztinnen und Ärzten sowie deren Gleichheitsrechte.“

Impfimmunität als potenzielles Risiko

Weiterhin birgt eine durchgeimpfte Bevölkerung ein Risiko in sich. Insoweit erklärte der Münchener Kinderarzt Dr. Steffen Rabe, Mitbegründer des Vereins „Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.“:

Wir müssen davon ausgehen, dass die Immunität nach der Impfung schon jahrzehntelang hält, aber wie viele Jahrzehnte und wie gut? Da sind wir gerade dabei, das zu beobachten und zu untersuchen. Dafür gibt es mathematische Modellierungen, die ganz klar sagen: Wir befinden uns noch in der sogenannten Honeymoon-Phase. Wir sind in der Phase, wo wir noch Menschen in der Bevölkerung haben, die eine natürliche Immunität aufgrund einer durchlebten Erkrankung haben und wir haben zunehmend Menschen, die eine Impfimmunität haben. Aber irgendwann, wenn die WHO ihr Ziel der Masernelimination erreicht hat, haben wir dann nur noch Menschen mit einer Impfimmunität. Was dann passiert, weiß kein Mensch.

Was passiert, wenn dann ein Masernerkrankter z.B. aus den USA oder sonst woher in eine solche Bevölkerung kommt, die statt einer „echten“ nur noch eine Impfimmunität aufweist, das weiß keiner. Dafür gibt es mathematische Modellierungen, die sagen, das könnte zu einer absoluten Katastrophe führen. Darüber lässt sich beliebig spekulieren.

Auf jeden Fall gilt: Eine Bevölkerung, die zu 100 Prozent impfimmun ist, ist sicher schlechter geschützt als eine Bevölkerung, die zu 90 Prozent eine natürliche Immunisierung durch die Krankheit hat. Dem würde auch niemand ernsthaft widersprechen.

Wissen schützt

In jedem Fall sind zweifelnde Eltern und vom Impfzwang Betroffene gut beraten, wenn sie sich umfangreich über Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen informieren. Denn während die Linken eine verweigerter Impfung als Kindeswohlgefährdung betrachten, gibt es eindeutige Faktoren, sogenannte Kontraindikationen, bei denen eine Impfung nicht angezeigt ist. Hierzu gehören Allergie gegen im Impfstoff enthaltende Bestandteile, Autoimmunerkrankungen, Allergien und Erbkrankheiten. Insoweit ist ein Gespräch mit dem zuständigen Arzt wesentlich.

Umfangreiche Erkenntnis aufgrund seiner persönlichen Erlebnisse stellt der langjährige Leiter des „Leverkusener Gesprächskreises IMPFEN“, Dirk Schade, betroffenen Eltern und dem Impfzwang unterworfenen Menschengruppen zur Verfügung. Schade verfügt über eine mehr als 20-jährige  Berufserfahrung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Aufgrund der immensen Nachfrage ist eine Aufzeichnung seines gestrigen Workshops noch bis zum 15. Dezember online verfügbar.

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