Geldmaschine Klima-Kult: Greta Thunberg als Maskottchen eines kommerziellen Öko-Konzerns
Seit etwa einem Jahr treten die 16-jährige schwedische „Klimaaktivistin“ Greta Thunberg und die von ihr begründete „Schulstreik“-Bewegung in der Öffentlichkeit auf. Bislang konnten sie dabei auf fast einhellige Unterstützung ihrer Mission durch europäische und vor allem deutsche Leitmedien zählen.
In der Vorwoche gab es erste Misstöne, nachdem der erste „Fridays for Future“-Strategiekongress in Lausanne ernste Konfliktpotenziale innerhalb der Bewegung offenbart und Thunberg – nach eigenen späteren Angaben unwissentlich – einen Fototermin mit Linksextremisten im Hambacher Forst absolviert hatte.
„Malizia“-Tour: Greta wird seekrank, aber Scheitern ist keine Option
Die am Mittwoch (14.8.) gestartete Seefahrt auf der Hochseeyacht „Malizia II“ zur Klimakonferenz in New York im September, soll die Unwägbarkeiten nun vergessen machen und das Image von der selbstvergessenen kindlichen Kreuzzüglerin für die Rettung der Welt rekultivieren. Immerhin ist das auch die unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass die Hegemonie des Klima-Themas in der öffentlichen Debatte Westeuropas aufrechterhalten bleibt.
Wie die Fahrt verlaufen wird, ist noch nicht abzusehen. Bei einem Probesegeln zeigten sich Anzeichen von Seekrankheit – außerdem sagen Meteorologen Schlechtwetter über Teilen des Atlantiks voraus. Der „Merkur“ befürchtet ein „Fiasko“. Ihr Team aber bleibt zuversichtlich – und möglicherweise liegt das auch daran, dass ein Scheitern der Mission keine Option ist.
Der Verleger des „European“, Wolfram Weimer, hat in einem Beitrag für seine Publikation einige Aspekte angesprochen, die bis dato im Hype um Thunberg bewusst auf kleiner Flamme gekocht wurden – zumindest in deutschen Medien. Dies könnte, argwöhnt Weimer, durchaus auch damit zusammenhängen, dass einige Aspekte im Umfeld des Greta-Kults im Allgemeinen und der gekonnt für die Medien inszenierte Seefahrt nicht so ganz mit geläufigen Narrativen konform geht.
Der Reichtum des Yacht-Besitzers ist kein Thema
Während private Immobilienunternehmer sonst zum erklärten Feindbild deutscher Politiker und Leitmedien gehören, was bis hin zu neuen Enteignungsdebatten reicht, ist der Reichtum des „Malizia“-Eigentümers Gerhard Senft aus Stuttgart, der seine Yacht zur Verfügung stellt, kein Thema. Auch die Herkunft des „Teams Malizia“ aus dem Steuerparadies Monaco liefert keinen Anlass zur Tiefenrecherche bei Medien, die vor wenigen Jahren noch keinen Aufwand gescheut hatten, um die „Panama Papers“ an sich zu bringen, sie auszuwerten und gestützt darauf härtest mögliche Maßnahmen gegen Steueroptimierung zu fordern.
Gewinne aus privater Geschäftstätigkeit zu erzielen, gehört zu jenen Verhaltensweisen, die in Deutschlands öffentlicher Meinung als besonders anrüchig gelten. Regelmäßig werden selbst über Jahrzehnte hinweg angesehene Vereinigungen im Dienste des Gemeinwohls darauf abgeklopft, ob nicht doch der eine oder andere Funktionär unverhältnismäßig hohe Gehälter beziehe oder überhöhte Spesenabrechnungen vorgelegt habe.
Die Frage, ob hinter der „Klimaschutz“-Bewegung der Greta Thunberg ebenfalls handfeste finanzielle Interessen stehen könnten, galt bislang in deutschen Medien als unschicklich.
Dahinter steckt eine Aktiengesellschaft
Auch die „taz“, die als Erste den Strukturen hinter dem Greta-Kult auf den Grund ging, bemühte sich, dies mit einem Spin zu versehen, der das Bild der heroischen, idealistischen Einzelkämpferin gegen die „Klimakrise“ nicht über Gebühr beschädigt.
Ihre Schlagzeile lautete „Greta Thunberg finanziell ausgenutzt“ und warf insbesondere den Akteuren hinter der Aktiengesellschaft „We don’t have time“ rund im PR-Manager Ingmar Rentzhog vor, die „Aktivistin als Werbefigur“ zu missbrauchen.
Dass Rentzhog kein bloßer Trittbrettfahrer der Aufmerksamkeit war, die Greta erregte, sondern diese selbst erst bewusst herbeigeführt hatte, haben in weiterer Folge schwedische Medien in Hintergrundberichten herausgearbeitet. Schon der Auftritt einer verloren wirkenden Greta Thunberg, die allein mit ihrem Pappschild vor dem schwedischen Reichstag sitzt, war von Rentzhog und seinem Medienteam inszeniert – die Massenmedien sind nur wunschgemäß darauf angesprungen.
Rentzhog stellt diesen Zusammenhang nicht einmal in Abrede. Gegenüber dem „Svenska Dagbladet“ outet er sich als „Entdecker“ Gretas:
Ja, so war es. Ich habe Greta dann auch mit vielem geholfen und dazu auch mein Kontaktnetzwerk verwendet.
Distanzierung erst, als Ziel der Einnahmen erreicht war
Rentzhog macht auch kein Geheimnis daraus, was der Zweck der Übung war. „We don’t have time“ will den Klimaglauben der Reichen in Europa dazu nutzen, um möglichst viel an Startkapital für eine Multifunktions-Plattform einzusammeln, die Elemente von Facebook mit solchen von TripAdvisor vereint. Auf der Fundraising-Seite der Gesellschaft hieß es:
Unser Vorbild ist TripAdvisor.com, das mit seinen 390 Millionen Usern Unternehmen bewertet und beeinflusst.
Ende November 2018 wurde Greta Thunberg erstmals offiziell als Beraterin im Vorstand der Rentzhog-Stiftung erwähnt. „We don’t have time“-Manager begleiteten ihren Auftritt auf dem Klimagipfel in Kattowitz.
Erst im Februar 2019, nachdem erste Medienberichte in Schweden die Verwicklungen offenbart hatten, distanzierte sich Greta von den kommerziellen Absichten des Unternehmens. Sie zog sich aus dem Vorstand zurück, erklärte auf Facebook, keine Verbindungen mit „We don’t have time“ mehr zu haben und ihre Eltern machten deutlich, Rentzhog habe sich dafür entschuldigt, ihre Tochter für Werbezwecke missbraucht zu haben.
Der Plattform-Gründer konnte sich den Rückzieher auch leisten: Im Januar hatte er sein Sammelziel erreicht, jeder der Beteiligten konnte von da an wieder seine Wege gehen.
„Kein Interessenskonflikt zwischen Klimaschutz und Geldmachen“
Die Entflechtung zwischen Greta und ihrem Entdecker schaffte für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Wie Weimer im „European“ darlegt, ist es Rentzhog gelungen, eine der bekanntesten Tech-Investorinnen des Landes, Anette Nordvall, zum Einstieg bei seiner Plattform zu bewegen.
Noch heute erwähnen sie in Investorenschreiben ihre Erfolge bei Bestrebungen, „junge Klima-Helden wie Greta Thunberg in Szene zu setzen“.
Die Aufgabe des Unternehmens ist es, Gewinne zu erzielen, Werbeeinnahmen inbegriffen. […] Es gibt keinen Interessenkonflikt zwischen Klimaschutz und Geldmachen.“
In kurzer Zeit sei es gelungen, 23 Millionen schwedische Kronen [etwa 2,15 Mio. Euro) von mehr als 500 Investoren aus 16 Ländern einzunehmen. Das Ziel, das „weltweit größte soziale Netzwerk für Klimaaktion“ aufzubauen, bleibt in erreichbarer Nähe.
Aber auch die Thunbergs haben gewonnen. Die zuvor an Depressionen und sozialer Isolation leidende Greta bleibt umjubeltes Aushängeschild einer von Medien und Politik gefeierten Massenbewegung. Ihre Mutter, die zuvor aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwundene Sängerin Malena Ernmann, konnte ein Comeback als vielumjubelte Buchautorin feiern.
Potenzielle Nachteile haben allenfalls Millionen nicht prominenter Normalbürger zu befürchten, die sich im Zeichen des Klima-Kults auf höhere Belastungen und politisch verordnete Einschränkungen ihrer persönlichen und wirtschaftlichen Freiheit einstellen müssen.
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