Lernen, wo Süden ist
Viele Architekten verschlafen die Zukunft. Sie müssten als erstes lernen, wo Süden ist. Denn wenn ich einen Neubau nach Süden öffne und nach Norden dicht mache, spare ich allein dadurch die Hälfte der Heizenergie.
Moderne Architekten sind mehr als klassische Architekten. Sie müssen etwas verstehen vom Ressourcensparen, von biologischen und recycelbaren Baustoffen, von Solartechnik, von Solararchitektur, Regenwassernutzung, vom Klimawandel und von der Ökologie als der intelligenteren Ökonomie. Sie müssen wissen, was es für die Branche bedeutet, wenn die Bundeskanzlerin soeben sagte: „Ökologisch zu wirtschaften ist ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft.“ Da staunen viele Architekten, weil sie herkömmlich zu bauen gelernt haben und Solararchitektur, Passivhaus, Niedrigenergiehaus oder Solar-Plus-Energiehaus noch immer Fremdwörter für sie sind.
Architekten müssen auch gute Ökonomen werden, um zu verstehen, was sie ihren Kunden antun, wenn sie ihnen bei unerbittlich steigenden Öl- und Gas Preisen noch immer herkömmliche Heizungen einbauen. Sie müssen lernen, was es finanziell an Vorteilen bringt, dass die „Sonne keine Rechnung schickt“ und Holzpellets schon heute etwa 25 Prozent billiger sind als Öl oder Gas.
Millionen Altbauten müssen in den nächsten Jahren energetisch renoviert, nachgerüstet und mit Energiepässen ausgestattet werden. Da wartet ein Riesengeschäft für zukunftsfähige Architekten!
Solararchitekten wie Rolf Disch, Thomas Herzog oder Stefan Behnisch sind noch eher die Ausnahme als die Regel. Solange dieser unglaubliche Zustand in den Zeiten des ökologischen Bauens und der Thermodynamik anhält, ist die hohe Arbeitslosigkeit unter den Architekten in Deutschland kein Zufall, sondern primär selbst verschuldet.
Der englische Architekt Norman Foster, der den Reichstag zu 95 Prozent energetisch erneuerbar wieder aufbaute, weiß schon lange, was die Mehrzahl der deutschen Architekten immer noch nicht versteht: „Solararchitektur ist keine Modeerscheinung, sondern die Überlebensfrage der Menschheit.“
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion