ZDF bedauert Bauhaus-Absage für Band „Feine Sahne Fischfilet“

Das ZDF bedauert die Absage der Stiftung Bauhaus Dessau für ein Konzert von "Feine Sahne Fischfilet" bedauert. Die SPD-Landtagsfraktion machte eine Intervention der Staatskanzlei von Ministerpräsident Haseloff (CDU) für die Absage verantwortlich.
Titelbild
Die Punkband "Feine Sahne Fischfilet" mit ihrem Frontmann Jan "Monchi" Gorkow während eines Konzerts.Foto: Bernd Wüstneck/dpa
Epoch Times19. Oktober 2018

Das ZDF hat die Absage der Stiftung Bauhaus Dessau für ein Konzert der Punkrockband „Feine Sahne Fischfilet“ bedauert. Der Sender hatte ein Konzert zum aktuellen Album der Band in den Räumen des Bauhauses aufzeichnen wollen. „Nach einem alternativen Veranstaltungsort wird derzeit gesucht“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Senders im Internetdienst Twitter.

Das ZDF zeichnet regelmäßig Konzerte in den Bauhaus-Räumlichkeiten in Dessau in Sachsen-Anhalt auf. Die Absage der Stiftung an das nun geplante Konzert war am Donnerstag bekannt geworden.

„Politische extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere finden am Bauhaus Dessau keine Plattform, da diese die demokratische Gesellschaft – auf der auch das historische Bauhaus beruht – spalten und damit gefährden“, hatte das Bauhaus dazu mitgeteilt.

Die Stiftung Bauhaus verwies in diesem Zusammenhang allerdings auch auf Drohungen von Rechtsextremen wegen des Konzerts. Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke und Erhard Grundl warfen der Bauhaus-Stiftung daher vor, „vor Drohungen von Rechtsextremisten einzuknicken“. Grundl sprach mit Blick auf die Geschichte des einst von Nationalsozialisten geschlossenen Bauhauses von einem „Armutszeugnis“.

Die SPD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt machte eine Intervention der Staatskanzlei von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) für die Absage verantwortlich. Ihr medienpolitischer Sprecher Holger Hövelmann äußerte sich „sehr besorgt“ deswegen. Ein Eingriff von staatlicher Seite in ein Kulturprogramm sei „hoch problematisch“, erklärte er in Magdeburg.

Der Chef der Staatskanzlei von Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, verteidigte die Absage. Eine politische Konfrontation sei mit dem Bauhaus nicht vereinbar, sagte er dem MDR. Der Dessauer AfD-Bundestagsabgeordnete Andreas Mrosek begrüßte die Absage durch die Bauhaus-Stiftung als „ein erfreuliches Zeichen“. In den sozialen Medien löste der Vorgang erregte Debatten aus.

Die Band „Feine Sahne Fischfilet“ aus Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich seit einiger Zeit gegen Rechtsextremismus. Ihr werden aus früheren Jahren gewaltverherrlichende Texte vorgeworfen, von denen sich die Band aber inzwischen distanziert hat. Die Band war in Chemnitz Anfang September auf einem Solidaritätskonzert gegen Rechts aufgetreten, für das sich damals unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingesetzt hatte. Auch der damalige Auftritt der Band war von der extremen Rechten, aber auch von Politikern der CDU kritisiert worden. (afp)



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