Wegen schlechter Quoten: Aus für Schulz und Böhmermann bei ZDFneo

Jan Böhmermann und Olli Schulz waren bei ZDFneo für die etwas andere Talksendung verantwortlich. Sonntags zu später Stunde waren sie im lockeren Gespräch rund um den Tisch mit ihren Gästen zu sehen. Nun ist Schluss, die Quoten stimmten nicht.
Titelbild
Olli Schulz (l) und Jan Böhmermann 2015 in Köln bei einem Interview.Foto: Henning Kaiser/dpa
Epoch Times29. November 2017

Aus und vorbei – für die Sendung von Jan Böhmermann und Olli Schulz auf ZDFneo ist Schluss. Am Sonntag (3. Dezember) ist die letzte Folge zu sehen, weitere wird es nach Angaben des ZDF nicht geben. „SCHOCK! Das Aus von Schulz & Böhmermann steht bevor!“, posteten die beiden TV-Satiriker am Mittwochmittag auf der Facebookseite ihrer Sendung im Stil krawalliger Boulevard-Überschriften.

„Übernimmt Lanz jetzt alle ihre Sendungen?“ Das ist zwar nicht so. Doch das ZDF bestätigte, dass keine Fortsetzung von „Schulz & Böhmermann“ (SundB) geplant sei, wegen der schlechten Quoten: „Leider erreichte der unkonventionelle Promi-Talk auch mit der zweiten Staffel nicht die erhoffte Zuschauerresonanz.“

Die Talkshow der beiden war zunächst wöchentlich gestartet, galt aber schon in der ersten Staffel nicht als Quotenkracher. Bereits damals gab es Spekulationen, ob das ZDF den Daumen senken würde. Mit Beginn von Staffel zwei im März 2017 lief „Schulz & Böhmermann“ nur noch einmal im Monat, zunächst sonntags um 23.15 Uhr, später dann erst gegen Mitternacht. Das Talkformat war von Anfang an etwas anders als gewohnt. Olli Schulz, der schon lange als Musiker einen Namen hatte, ersetzte in der Sendung Charlotte Roche („Feuchtgebiete“), mit der Böhmermann zuvor die Retro-Talkshow „Roche & Böhmermann“ moderiert hatte.

Böhmermann und Schulz kannten sich bereits von ihrer Radioshow „Sanft & Sorgfältig“ beim Radio Berlin-Brandenburg (radioeins) und wechselten dann gemeinsam mit ihrem Podcast „Fest & Flauschig“ zu Spotify. „Schulz & Böhmermann“ war danach ihr einziges gemeinsames Projekt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Im September wurde kurzfristig eine Folge aus dem Programm genommen. Der Grund war, dass sie die SPD-Politikerin und Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln, Franziska Giffey, als Gast eingeladen hatten. Das ZDF wertete das als Verstoß gegen die Regel, nach der Politiker im Zeitraum von sechs Wochen vor einer Wahl nicht in ZDF-Unterhaltungssendungen auftreten dürfen. Die Folge mit Giffey wurde dann im November wiederholt. Böhmermann fand die Entscheidung des Senders damals nicht witzig: „Mir ist es zu doof, mich zu diesem Quatsch weiter zu äußern“, lautete sein Kommentar auf Twitter. (dpa)



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