Messung der Inflationsrate: Bundesbank-Chef sieht Lebenswirklichkeit nicht widergespiegelt

Die EZB soll zur Ausrichtung ihrer Geldpolitik auch die Inflationsrate als Orientierung benutzen. Bundesbank-Chef Jens Weidmann bemängelt das Fehlen wesentlicher Faktoren.
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Deutsche BundesbankFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. Februar 2020

Bundesbank-Chef Jens Weidmann wirbt für eine andere Messung der Inflationsrate in Europa. „Für mich wäre der eine oder andere Abstrich bei der Methodik hinnehmbar, wenn wir dafür der Lebenswirklichkeit der Menschen näherkämen“, sagte Weidmann am Montag laut vorab verbreitetem Redetext beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse in Frankfurt. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) enthalte zwar Mieten, aber nicht die Kosten für selbst genutztes Wohneigentum.

„Viele Menschen leben aber in ihren eigenen Wohnungen oder Häusern“, so Weidmann. Die Frage der Messmethode ist relevant, weil die Europäische Zentralbank (EZB) stets anhand des HVPI prüft, ob die Inflationsrate das definierte Ziel von knapp unter zwei Prozent erreicht. Da die jährliche Inflationsrate im Euroraum nach letzten Angaben von Eurostat gemäß HVPI bei 1,4 Prozent liegt, hätte die EZB sogar noch Spielraum, die Zinsen noch weiter zu drücken und die Geldmenge dadurch weiter zu erhöhen. Kritiker werfen EZB und den Statistikämtern ab

er vor, dass die Inflation tatsächlich längst deutlich höher ist und fordern ein Ende der Niedrigzinspolitik. (dts)



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