EZB-Personalchef will mehr Mitbestimmung
Der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) für Personal zuständige Chief Services Officer, Michael Diemer, hat sich für eine stärkere Mitbestimmung der Mitarbeiter der Notenbank ausgesprochen. „Es ist nicht damit getan, dass wir die Personalvertreter nur anhören“, sagte er dem „Handelsblatt“. Man müsse gemeinsame Wege nach vorne finden.
In ihren Zielen lägen Personalvertreter und EZB-Führung „gar nicht weit auseinander“, sagte Diemer. Er hatte im Januar den neu geschaffenen Posten des Chief Services Officer bei der Notenbank übernommen. Er verantwortet damit neben Personal auch die Bereiche Finanzen, IT und Verwaltung. Bei der EZB gilt keine klassische Mitbestimmung wie bei deutschen Unternehmen und im öffentlichen Dienst. Zwar hat die Notenbank einen Personalrat. Dieser hat aber lediglich Informationsrechte. Diemer setzt jedoch auf eine stärkere Zusammenarbeit mit der Arbeitnehmerseite. Als Beispiele dafür nennt er Themen wie Arbeitsbelastung, Karrieremöglichkeiten und Diversität. „Aber auch die Frage, was wir bei unterschiedlichen Arbeitsverträgen für verschiedene Gruppen von Beschäftigten machen und wie wir die Themen der Mitbestimmung im Direktorium repräsentieren, beschäftigt uns gemeinsam.“ Bei einer Mitarbeiterbefragung der EZB im vergangenen Jahr hatten unter anderem mit 65 Prozent die meisten Befragten gesagt, dass es in der EZB vor allem darauf ankommt, die „richtigen Leute“ zu kennen, um befördert zu werden. Zur Umfrage sagte Diemer: „Man muss die Ergebnisse sehr ernst nehmen.“ Die EZB habe alle Themen adressiert, die man unmittelbar adressieren könne, wie zum Beispiel bessere Regeln und Prozesse. „Aber die ehrliche Antwort ist auch, dass wir noch nicht in allen Bereichen so weit sind, wie wir sein wollen. Zum Beispiel bei der Karriereplanung und Mitbestimmung.“ (dts)
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