Tipps für Ostern: Künstliche und natürliche Ostereierfarben

Ostern kommt und mancher greift zu Bastelmaterialien. Beim Auspusten und Bemalen von rohen Eiern sollten einige Hygieneregeln gegen Salmonellen beachtet werden – das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt Tipps.
Titelbild
Bunte Ostereier schmücken einen Haselnussstrauch in einem Vorgarten in Petersdorf im Landkreis Oder-Spree.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times25. März 2018

Kein Osterfest ohne bunte Eier: Beim Auspusten und Bemalen von rohen Eiern sollten allerdings einige Hygieneregeln befolgt werden, sonst drohen ernsthafte Erkrankungen durch Salmonellen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt Tipps, um dies zu vermeiden:

Woran erkennt man Öko-Eier?

Wer zu Ostern Eier von glücklichen Hühnern bemalen und essen will, muss genau hinschauen. Haltungsart und Herkunft lassen sich am Stempelaufdruck ablesen. Die erste Ziffer steht für die Haltungsform, wobei 0 die ökologische Haltungsart kennzeichnet, die besonders hühnerfreundlich ist.

Die Ziffer 1 steht für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfige, wobei Käfigeier inzwischen den geringsten Anteil ausmachen. Die Buchstaben nach dem Bindestrich geben Auskunft über das Herkunftsland, etwa DE für Deutschland oder NL für die Niederlande. Zuletzt folgt die Kennung des Herstellerbetriebs.

Gekochte und gefärbte Eier tragen keine Stempel

Nein, denn gekochte und gefärbte Eier müssen keinen Stempel tragen. Dahinter verstecken sich Verbraucherschützern zufolge aber oft Käfigeier. Wer Wert auf artgerechte Tierhaltung legt, sollte Eier also lieber selbst färben.

An was erkennt man, ob ein Ei frisch ist?

Rohe Eier haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen, gerechnet ab dem Tag des Legens. Das Datum steht auf der Verpackung, so dass sich das Alter der Eier errechnen lässt. Wer dennoch unsicher ist, taucht das Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas.

Ein frisches Ei bleiben am Boden. Ältere Eier richten sich teilweise auf oder steigen langsam nach oben. Grund dafür ist die Luftkammer im Ei, die umso größer wird, je älter das Ei ist. Schwimmt ein Ei unter der Wasseroberfläche, ist es mindestens vier Wochen alt und für den Verzehr nicht mehr geeignet.

Künstliche und natürliche Ostereierfarben

Spezielle Eierfarben aus dem Handel wie Brausetabletten, bunte Stifte oder Malkästen sind Verbraucherschützern zufolge meist unbedenklich. Vor allem sogenannte Azofarbstoffe stehen in der Kritik.

Nach Angaben des Verbrauchermagazins „Öko-Test“ kann aber nur sehr wenig Farbe durch die Eierschale eindringen. Einige der Farbstoffe könnten bei empfindlichen Menschen aber allergieähnliche Reaktionen wie Hautrötungen oder Juckreiz auslösen.

Es gibt im Handel auch natürliche Eierfarben. Eier können aber auch genauso gut mit Farben aus der Natur verschönert werden. Rote Bete und rote Zwiebelschalen ergeben prima Rottöne. Schwarzer Tee, Zwiebel- und Walnussschalen sowie Kurkuma sorgen für Farbtöne von Goldgelb bis braun.

Grün werden Eier durch Spinat, Mae-Tee oder Petersilie und blau bis lila durch Rotkohlblätter oder Holundersaft. Der Sud aus einem halben Liter Wasser, einem Schuss Essig und 250 Gramm Pflanzenteilen sollte 30 bis 45 Minuten kochen, bevor die Eier hineingegeben werden.

Wie lange sind die Eier dann haltbar?

Bei Eiern fürs Osternest ist darauf zu achten, dass sie nicht beim Kochen angeknackst werden. Ist die Schale beschädigt, können Keime eindringen, und die Eier verderben schneller. Sie sollten dann in den Kühlschrank gelegt und innerhalb weniger Tage gegessen werden. Ansonsten halten sich gekochte und selbst gefärbte Eier bei Zimmertemperatur bis zu vier Wochen, sofern sie nicht abgeschreckt werden.

Gefärbte Supermarkteier sind mit einem speziellen Schutzlack behandelt und mehrere Wochen haltbar, sofern die Schale intakt ist. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stellte in den vergangenen Jahren aber wiederholt fest, dass industriell gefärbte Eier bei Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bereits verdorben waren.

Gesundheitsrisiko beim Auspusten

Salmonellen können vor allem auf der Schale vorkommen, seltener im Inneren von Eiern. Werden Eier mit dem Mund auspustet, können Salmonellen aufgenommen werden und eine Infektion auslösen. Es kommt zu Durchfallerkrankungen, oftmals verbunden mit Erbrechen und Kopfschmerzen.

Obwohl die Anzahl der gemeldeten Infektionen durch Salmonellen seit einigen Jahren rückläufig ist, erkranken pro Jahr weit mehr als zehntausend Menschen an einer Salmonellose. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

Kinder unter fünf Jahren, ältere und kranke Menschen sind besonders gefährdet. Bei ihnen können Salmonellosen auch deutlich schwerer verlaufen, in Einzelfällen sogar tödlich.

Um eine Salmonelleninfektion zu vermeiden, sollten grundsätzlich nur frische und saubere Eier ausgepustet werden. Die Eier können mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel abgewaschen werden. Nägel oder Rouladennadeln, mit denen die Eier angebohrt werden, sollten anschließend gründlich gereinigt werden.

Die Eier sollten möglichst gar nicht mit dem Mund, sondern stattdessen mit dünnen Strohhalmen oder Einwegspritzen mit möglichst dicken Kanülen ausgepustet werden. In Bastelgeschäften gibt es mittlerweile zum Eierauspusten auch kleine Blasebälge.

Bevor die Eier bemalt werden, sollten sie von innen und außen mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel gereinigt werden. Nach der Bastelei sollten auch die Hände gründlich gewaschen werden. Alternativ und völlig risikofrei können auch hart gekochte Eier oder Eier aus Holz oder Kunststoff bemalt werden.

(afp)



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