Mutige Bürger für Zivilcourage mit „XY“-Preis ausgezeichnet
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat mehr Zivilcourage im Alltag angemahnt. Die Polizei brauche bei der Verhinderung von Straftaten die Hilfe der Bevölkerung, sagte er am Montag in Berlin bei der Auszeichnung mutiger Bürger mit dem "XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen".
Berlin – Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat mehr Zivilcourage im Alltag angemahnt. Die Polizei brauche bei der Verhinderung von Straftaten die Hilfe der Bevölkerung, sagte er am Montag in Berlin bei der Auszeichnung mutiger Bürger mit dem „XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen“. Der CSU-Politiker betonte: „Wir wollen die Leute aufrufen, mutig, couragiert, aber nicht leichtsinnig zu sein.“ Zwei Männer und eine Frau erhielten im ZDF-Hauptstadtstudio die mit jeweils 10.000 Euro dotierte Ehrung, die auf die Fahndungssendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ zurückgeht.
Ein Preisträger ist der 19-jährige Auszubildende Cedric Kelleners aus Kempen (Nordrhein-Westfalen). Er griff couragiert ein, als ein 51-Jähriger eine Frau auf offener Straße verprügelte und am Boden liegend mit Fußtritten traktierte. Sie hatte den Mann als schlechtes Vorbild für Schulkinder bezeichnet, als er mit seinem Fahrrad über eine rote Ampel fuhr. Während weitere Passanten zusahen, wehrte der damals 17-jährige Schüler weitere Angriffe auf die wehrlose Frau ab. „Mit wurde es so von meinen Eltern beigebracht. Das ist Sache der Erziehung“, sagte Kelleners.
In Berlin verhinderte die 47-jährige Schulsekretärin Anke Heilbronner einen sexuellen Übergriff auf eine zehnjährige Schülerin. Sie beobachtete einen Mann auf einer abgelegenen Straße dabei, wie er mit dem ängstlich wirkenden Kind in einer Baracke verschwand. Sie rief in ihrer Schule an und bat um Hilfe. Da sich die Situation zuspitzte, stoppte die Frau einen Radfahrer und ging mit ihm zu dem Gebäude, um Schlimmeres zu verhindern. Der mehrfach vorbestrafte Täter flüchtete, konnte später durch die Personenbeschreibung der Frau jedoch festgenommen und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt werden. „Ich habe ohne zu überlegen die Initiative ergriffen, man soll sich jedoch in keinem Fall selber in Gefahr bringen“, sagte Heilbronner.
In Lüneburg (Niedersachsen) rettete der Barkeeper Jan Gaetcke einem 24-jährigen Mann das Leben, als dieser von dem eifersüchtigen Mitbewohner seiner Freundin in einer Gasse brutal niedergestochen wurde. Der 33-jährige Hamburger drängte den Täter von seinem Opfer weg, weil er mitbekam, dass das Opfer in Lebensgefahr schwebte. Ob er noch mal so reagieren würde, könne er nicht sagen, sagte Gaetcke. „Ich weiß nur, dass ich bei so einer Situation nicht weggucken kann.“
Der vom ZDF und der TV-Produktionsfirma Securitel im Jahr 2002 ins Leben gerufene Preis, der unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers steht, wurde zum elften Mal vergeben. Friedrich lobte: „47 Ausgezeichnete in all diesen Jahren, das sind 47 Gesichter, die für Mut stehen, in einer schwierigen Lage einzugreifen oder in einer Alltagslage auch etwas ganz Besonderes zu leisten.“
Reinhold Elschot, stellvertretender Programmdirektor des ZDF, in dessen Verantwortungsbereich die Sendung steht, sagte: „Der XY-Preis als Auszeichnung für Zivilcourage, eine wichtige Tugend in der Gesellschaft, soll ein Zeichen setzen, anderen zu helfen und couragiert einzugreifen. Darauf kann das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht oft genug hinweisen.“
Am 10. Oktober, (20.15 Uhr) werden die Ausgezeichneten in der Live-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ anwesend sein und über ihr mutiges Handeln berichten.
dapd
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