Kürbis als Halloween-Gespenst und Herbstgemüse
Die neue große Beliebtheitswelle des Kürbis begann in Deutschland, als der aus den USA stammende Brauch „Halloween“ auch bei uns seinen Einzug hielt. Grinsende Kürbis-Gesichter stehen in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, der Halloweennacht, vor Haustüren, Hoftoren, vor Kindergärten und Schulen. Die bösen Fratzen sollen Dämonen und Geister erschrecken und vertreiben.
Da gerade unsere Kinder begeisterte Halloween-Fans sind, ist das Basteln von Kürbisgespenstern zu einer beliebten Vorbereitung geworden. Um den Kürbis besonders gespenstisch erscheinen zu lassen, wird sein ausgehöhltes Inneres mit einer Kerze oder Lichterkette ausgeleuchtet. Doch Vorsicht, nicht jeder Kürbis ist als Halloweengespenst geeignet. Ein typischer Halloweenkürbis lässt sich leicht aushöhlen und bearbeiten. Die geeignetsten Sorten sind Rocket, Neon, Early Harvest, Ghost Rider und auch Aspen.
Das Comeback der Kürbisse
1492 landete Christoph Kolumbus in Kuba. Er entdeckte dort Früchte, die den in Europa, Afrika und Asien verbreiteten Flaschenkürbissen, den Kalebassen, ähnelten. Diese Mitbringsel aus der Neuen Welt wurden, wie auch Tomaten und Kartoffeln, ein begehrtes Nahrungsmittel für die Europäer.
Auch für die Nachkriegsgeneration war der Kürbis kein Unbekannter. Da Lebensmittel in dieser Zeit knapp waren und der Kürbis als robust und überall gut wachsend galt, gab es ihn als Kompott, Suppe, Brei, Eintopf oder Kuchen. Gerichte aus Kürbis wurden in vielen Variationen zubereitet. Der damals bei uns bekannteste Kürbis war der „Gelbe Zentner“, der dank seiner Fruchtfleischmasse und stattlichen Größe in vielen Gärten und auf Äckern wuchs und satt machte. Nach dieser Zeit, in der Nahrungsmittel Mangelware waren, geriet der Kürbis in Deutschland langsam in Vergessenheit.
Dank Halloween jedoch und dank der schmackhaften Sorten, die es heute gibt, feierte er vor einiger Zeit ein glanzvolles Comeback. Ob bei Starköchen oder bei Muttern zu Hause, Herbstzeit ist Kürbiszeit. Von September bis Ende November ist die Hoch-Zeit der Kürbisse. Sie gehören mittlerweise zum Herbst wie farbiges Laub und regnerische neblige Tage.
Vielfalt in Größen, Formen und Farben
Generell unterteilt man Kürbisse in Sommer- und Winterkürbisse, je nach Erntezeitpunkt. Mittlerweile gibt es mehr als 850 Kürbisarten. Vom kleinen Zierkürbis mit ca. 50 Gramm bis zum 500 Kilogramm schweren Kürbiskoloss. Es gibt sie rund oval, flaschenförmig oder Ufo-förmig. Rote, orangefarbene, grünliche und bläuliche, sogar schwarze Kürbisse werden angeboten.
Die meisten Kürbisse sind essbar, manche jedoch, wie die Zierkürbisse, wegen giftiger Bitterstoffe (Cucurbitacin) nicht. Eine Besonderheit unter den Kürbisarten ist der aus Afrika stammende Flaschenkürbis, bekannt auch als Kalebasse. Nach völliger Ausreifung werden aus diesem Kürbis Rasseln für Kinder, dekorative Gefäße und Haushaltsgegenstände hergestellt.
Die lange Geschichte des Kürbisses
Der Kürbis ist eine der ältesten Kulturpflanzen unseres Planeten. Schon im Alten Testament wurde er erwähnt. Archäologische Funde beweisen, dass er vor Jahrtausenden zu Gefäßen verarbeitet wurde. In Mexiko und in Peru fand man bei Ausgrabungen Kerne und Kürbisschalenreste. Auch Ägypter, Griechen, Römer und asiatische Völker kannten den Kürbis.
Drei der beliebtesten Kürbissorten und ihre Zubereitung:
Der Hokkaidokürbis
Der absolute Star unter den Kürbissen ist der von der nordjapanischen Halbinsel-Hokkaido stammende sogenannte Hokkaidokürbis oder „Uchiki Kuri“. Er hat vor einigen Jahren eine wahre Kürbis-Renaissance in Deutschland ausgelöst. Optisch ist der Hokkaido durch seine satte, leuchtend orange Farbe leicht zu erkennen, er ist rund und hat einen kräftig nussigen Geschmack, er ist wasserarm und hat deshalb ein festes Fruchtfleisch.
Er braucht praktischerweise nicht geschält zu werden, da die Schale mit verzehrt werden kann. Nur die Kerne entfernen und schon kann der beliebte Kürbis als Gemüsebeilage, zu speziellen Kürbisgerichten oder einer köstlich nahrhaften Suppe verarbeitet werden. Hokkaidokürbisse sind sehr vitaminreich. Im Keller oder in einem trockenen Raum ist die Lagerung bis Februar einfach.
Kürbissuppe mit Orangensaft:
Man nehme: 750g Hokkaidokürbis, etwas Butter, eine kleine Zwiebel, 800 ml Gemüsebrühe, 1 Becher Sahne, 125 ml Orangensaft, ein walnussgroßes Stück Ingwer, nach Belieben Currypulver, Pfeffer, Salz, Muskat und etwas Kürbiskernöl.
Zubereitung: Den Kürbis reinigen, entkernen und in Stücke schneiden. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und klein schneiden. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer im Topf mit etwas Butter anschwitzen. Die Kürbiswürfel zugeben und nach kurzer Zeit mit der Gemüsebrühe ablöschen. Salz und Pfeffer dazugeben.
Köcheln lassen, bis der Kürbis weich wird. Dann mit dem Pürierstab pürieren, bis keine Stücke mehr vorhanden sind. Nochmal aufkochen, den Orangensaft unterrühren, danach die Sahne. Anschließend mit Currypulver und Muskat würzen. Die Suppe kurze Zeit ziehen lassen, servieren. Wer mag, gibt noch etwas Kürbiskernöl dazu.
Der Butternutkürbis
Auch der Birnen- oder Butternutkürbis ( Cucurbita moschata) wird bei uns immer beliebter. Sein hell orangefarbenes Fruchtfleisch und ein leicht nussiges Aroma sind seine Erkennungsmerkmale. Er zergeht auf der Zunge und erinnert an Avocado. Butternutkürbisse eignen sich besonders gut für Suppen, Kuchen und als Aufläufe. Sie sind fettarm und enthalten viel Vitamin C, Kalzium, Kalium und Magnesium. Butternutkürbisse lassen sich sehr gut lagern.
Gebackener Butternutkürbis:
Zutaten: 1 Butternutkürbis, 1,5 TL Fenchelsamen, 2 TL Koriander, 2 Chilischoten, 1 TL Salz, 1 TL Pfeffer, 1 Knoblauchzehe, 1,5 TL Oregano, Olivenöl.
Zubereitung: Kürbis waschen und halbieren. Das faserige Innere und die Kerne mit einem Löffel auskratzen. Schale beim Butternutkürbis dran lassen. Das Fruchtfleisch längs in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Fenchel, Koriander, Oregano und die Chilischoten in einem Mörser zerreiben. Knoblauchzehe hacken und mit den Gewürzen vermischen. Olivenöl dazugeben. Kürbisstücke mit der Gewürzpaste in eine Schüssel mit Deckel geben und kräftig mischen, damit die Kürbisscheiben mit den Gewürzen bedeckt werden. Jetzt die Kürbisstücke in eine Auflaufform geben und bei 200 Grad weich backen.
Der Muskatkürbis
Der Muskatkürbis stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Er ist ein Verwandter des Butternutkürbis und mit seinen 4 bis 8 Kilogramm ein richtiges Prachtexemplar. Die Schalenfarbe des Muskatkürbisses ist beige oder dunkelgrün, seine Oberfläche gerippt. Das orange-gelbliche Fruchtfleisch schmeckt sehr aromatisch, fruchtig und leicht säuerlich. Geeignet ist der Muskatkürbis für Marmeladen, Suppen und zum Einlegen. Auch dieser Kürbis lässt sich gut lage.
Muskatkürbis-Marmelade
Zutaten: 2 kg Muskatkürbis, 1 Kg Gelierzucker, 200 ml Orangensaft, abgeriebene Schale und Saft von 2 unbehandelten Zitronen, 3 Päckchen Vanillezucker.
Zubereitung: Kürbis schälen und Kerne auskratzen. Das Kürbisfruchtfleisch würfeln. Zitronenschale und Zitronensaft, Orangensaft und Vanillezucker mit dem Kürbisfruchtfleisch in einen Topf geben. 10-15 Minuten köcheln lassen, bis der Kürbis weich wird. Alles mit dem Pürierstab oder einer Küchenmaschine pürieren. Gelierzucker hin zugeben und nach Gelierzuckeranleitung kochen. Die noch heiße Marmelade in Gläser füllen. Gläser verschlossen auf den Kopf stellen und abkühlen lassen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion