Wie geht es weiter mit Prinz Harry und Meghan?

Die Queen soll unglücklich sein, Prinz William sauer: Prinz Harry und seine kleine Familie nehmen Abstand vom Königshaus. Doch was ist der genaue Grund dafür? Und wie denken eigentlich die Briten darüber?
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Prinz Harry und Herzogin Meghan wollen sich weitgehend zurückziehen.Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa/dpa
Epoch Times13. Januar 2020

Umjubelt von Hunderttausenden galten Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) bei ihrer Hochzeit im Mai 2018 als modernes Gesicht der britischen Königsfamilie. Er, ein charmanter Spaßmacher, der auch über sich selbst lachen kann und öffentlich über Schwächen spricht.

Sie, eine Frau mit afroamerikanischen Wurzeln, die sich aus eigener Kraft nach oben gearbeitet hat. Neben dem pflichtbewussten Prinz William (37) und der stets akkurat auftretenden Herzogin Kate waren sie die perfekte Ergänzung. Doch kaum zwei Jahre später scheint alles in Scherben zu liegen.

Nur wenige Stunden vor Kates 38. Geburtstag ließen Harry und Meghan in der vergangenen Woche eine Bombe platzen: Sie wollen künftig gemeinsam mit ihrem acht Monate alten Sohn Archie in Großbritannien und Kanada leben, finanziell unabhängig sein und sich teilweise von ihren Verpflichtungen zurückziehen. Die meisten Royals sollen sich überrumpelt gefühlt haben. Prinz William sei stinksauer auf seinen jüngeren Bruder, hieß es. Die Queen soll niedergeschlagen gewesen sein. Eine Krisensitzung soll helfen, das Problem anzugehen.

Der Experte für royales Protokoll, William Hanson, attestierte dem Paar „sehr schlechtes Benehmen“, die Queen und die anderen Royals nicht vorab über ihren Schritt informiert zu haben. Zudem hält er die beiden für „ein kleines bisschen naiv“, was die Folgen betrifft. Wer beispielsweise solle für die Sicherheit der kleinen Familie sorgen, wenn die sich monatelang in Kanada aufhalte? Wie weit dürfe das Paar aus seiner royalen Berühmtheit Profit schlagen, ohne dem Ansehen des Königshauses zu schaden?

Die Schuld an der Krise gibt Hanson teilweise Meghan, die das Königshaus „über Nacht“ habe umkrempeln wollen. „Das ist eine Institution, die auf das Jahr 1066 und weiter zurückgeht.“ Die könne man nicht von einem auf den anderen Tag ändern. Meghan sei überambitioniert gewesen, sagte Hanson in einem Pressegespräch in London. Dabei wäre ein frischer Wind gut gewesen für das Königshaus.

Toby Melville

In der britischen Öffentlichkeit trifft die Entscheidung auf ein unterschiedliches Echo. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge unterstützen 45 Prozent der Briten die Entscheidung des Paares. Nur 26 Prozent sind dagegen. Dafür findet eine deutliche Mehrheit (63 Prozent), dass Harry und Meghan auch kein Geld mehr vom Königshaus bekommen sollten.

Dass sich besonders das Verhältnis zwischen Harry und William abgekühlt hatte, war schon lange bekannt. Doch was brachte das Fass zum Überlaufen? Medien spekulierten, es könnte die Furcht Harrys gewesen sein, vom engsten Kreis der Familie ausgeschlossen zu werden. Ein kürzlich veröffentlichtes Foto des Königshauses schien genau das zu illustrieren: Es zeigt Königin Elizabeth II. mit ihren nächsten Thronfolgern Prinz Charles (71), William (37) und George (6). Charles, das ist bekannt, will das Königshaus verschlanken.

Fühlt sich Harry ausgestoßen und tritt deswegen die Flucht nach vorne an? Ein Journalist des britischen Senders ITV, der Harry besonders gut kennt, glaubt genau das.

Tom Bradby begleitete das Paar auf eine Reise ins südliche Afrika im Herbst. In seiner Dokumentation gaben die beiden so deutlich wie nie zuvor zu erkennen, wie unglücklich sie mit der aktuellen Situation sind. Harry sprach von unterschiedlichen Pfaden, auf denen er und sein Bruder William sich befänden. Meghan machte deutlich, dass sie sich unfair behandelt fühlt.

Möglicherweise, so Bradby, wollten die beiden bereits den Boden bereiten für ihre Entscheidung. Den Vorwurf, sie hätten der Familie keinerlei Vorwarnung gegeben, weist Bradby zurück. Harry habe die Vorstellungen über seine künftige Rolle im Königshaus auf Wunsch der anderen Royals bereits schriftlich vorgelegt. Dieses Dokument sei dann aber zu seiner Enttäuschung an die Presse gelangt. Überraschend sei allenfalls der Zeitpunkt gewesen, zu dem das Paar seine Entscheidung selbst veröffentlichte. (dpa)



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