Wenn der erste Dominostein fällt

Teil 2 der Reihe „Die Reise zu dir selbst“.
Titelbild
Die denkende Frau.Foto: istockphoto
Von 30. November 2021
Jetzt neu: Epoch Times Wochenzeitung auch als Podcast

Das Fundament für ein authentisches Leben ist innere Klarheit. Diese erlangen wir durch die Reise zu uns selbst. Sie beginnt mit dem ersten und wichtigsten Schritt: der Bereitschaft, sich aktiv seinen Mustern zu stellen und den eigenen Ängsten ins Auge zu blicken.

Diese Bereitschaft ist somit der erste Dominostein, den Sie mit Ihrer bewussten Entscheidung anstoßen. Alles Weitere ergibt sich dann aus der Geschwindigkeit, Intensität und dem Umfang Ihres inneren Prozesses. Vielleicht möchten Sie es eher sanft angehen, was in Eigenregie oftmals recht gut funktioniert. Dieser Weg dauert jedoch deutlich länger und gibt Ihnen kaum die Möglichkeit, nachhaltig in die Tiefe zu gehen. 

Die meisten wirklich belastenden Themen sind erfahrungsgemäß nicht alleine lösbar. Denn aufgrund der verschiedenen jeweiligen Emotionen und eingefahrenen Denkmuster und Konditionierungen ist eine rationale Betrachtung der Zusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten für den Betroffenen kaum möglich. Daher ist in diesen Fällen die Unterstützung durch einen Profi angeraten, der Sie sicher und effektiv durch den Veränderungsprozess begleiten kann. Zudem kommen Sie so auch deutlich schneller voran. Viele wählen sogar die kompakte Variante, indem sie sich extra Auszeiten wie beispielsweise verlängerte Wochenenden nehmen und Seminare oder Intensiv-Coachings buchen.

Die Methoden, die in einem Veränderungsprozess eingesetzt werden, sind vielfältig. Heute möchte ich Ihnen eine einfache, aber sehr effektive Technik vorstellen, die Ihnen einen sanften Einstieg ohne externe Unterstützung ermöglicht.

Die Entdeckung der inneren Welt

In der heutigen schnelllebigen Zeit fokussieren die meisten Menschen ihre Aufmerksamkeit überwiegend auf das Außen. Sie erfüllen die Anforderungen des Alltags, folgen festen Abläufen und haben kaum noch Spielraum für spontane Aktivitäten oder zu wenig Zeit für ihre eigenen Interessen. Dadurch entfernen sie sich immer mehr von sich selbst. Viele antworten auf die Frage „Wie geht es dir?“ mit einem einfachen „Gut.“ oder „Geht schon.“ oder „Man schlägt sich so durch.“ Fragt man konkret nach, können sie oft gar nicht sagen, wie sie sich tatsächlich fühlen. Das liegt daran, dass sie die Verbindung zu sich selbst über die Jahre hinweg verloren haben. Bei der Reise zu sich selbst ist es daher von enormer Wichtigkeit, diese Verbindung wiederherzustellen. Die folgende Übung kann Sie dabei hervorragend unterstützen.

Die Selbstwahrnehmung

Halten Sie für einen Moment inne. Schließen Sie Ihre Augen, atmen Sie einmal bewusst tief ein und aus, atmen Sie dann normal weiter und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nun „nach innen“. Während Sie Ihren Körper und Ihre Empfindungen wahrnehmen, fragen Sie sich: „Wie geht es mir gerade?“ Sind Sie fröhlich, traurig oder gelangweilt, ruhig oder gestresst, ausgeglichen oder vielleicht wütend oder aufgeregt? Achten Sie darauf, welche Gefühle Sie wahrnehmen. Spüren Sie An- oder Verspannungen? Sitzen Sie aufrecht oder in sich zusammengesackt? Welche Gedanken begleiten Sie in diesem Moment? Sind es schöne Gedanken oder eher belastende oder stressige? Bleiben Sie für einen Moment in der Rolle des Beobachters und nehmen Sie einfach nur wahr, was ist, bevor Sie dann beispielsweise Ihre etwas unbequeme Haltung verändern oder Ihre Muskulatur bewusst entspannen. Beenden Sie diesen kurzen Befindlichkeitscheck, indem Sie noch einmal bewusst tief ein- und ausatmen. Kehren Sie dann zu Ihrem natürlichen Atemrhythmus zurück, öffnen Sie Ihre Augen und wenden Sie sich wieder Ihrem Alltag zu.

Vielen Menschen fällt es am Anfang schwer, diese eigentlich einfache Technik positiv für sich zu nutzen. Manchmal braucht es ein wenig Übung, um sich selbst und die eigenen Empfindungen tatsächlich wahrnehmen und beschreiben zu können. Wer sie jedoch regelmäßig praktiziert, kann nach kurzer Zeit direkt, von einer Sekunde auf die nächste, den Fokus von außen nach innen wechseln und so jederzeit spüren, was gerade in ihm geschieht. Es ist auch möglich, das gute Gefühl der inneren Ruhe zu trainieren, sodass es wie mit einem Fingerschnipp abrufbar ist, wann immer Sie es brauchen. Auf diese Weise wird die Verbindung zu sich selbst wiederhergestellt beziehungsweise gefestigt. Für die weitere Arbeit an Persönlichkeitsthemen ist dies ganz wichtig, denn je besser jemand sich und seine Empfindungen wahrnehmen und konkretisieren kann, umso effektiver und schneller gelingt die weitere innere Arbeit.

Diese Übung ist auch eine gute Vorbereitung für die nächste Technik: die Selbstreflexion.

Lesen Sie in Teil 3: Die Kraft der Selbstreflexion – Bedeutung und praktische Übungen.



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