„Weiterhin volle Häuser“: EU-Parlamentarier hofft auf ein Wiedersehen mit Shen Yun

Berührende Szenen spielen sich ab, wenn das New Yorker Künstlerensemble Shen Yun die Bühne betritt. Neben farbenprächtigen historischen Geschichten aus dem alten China geben die Tänzer und Tänzerinnen auch Einblicke in aktuelle Geschehnisse.
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Am Nachmittag des 9. Februar 2025 sah sich der Europaabgeordnete Michael Gahler die sechste Aufführung der Shen Yun International Arts Company in der Jahrhunderthalle Frankfurt in Deutschland an.Foto: NTDTV
Von 11. Februar 2025

Am Nachmittag des 9. Februar gab das New Yorker Künstlerensemble Shen Yun Performing Arts seine sechste und damit letzte Vorstellung in Frankfurt am Main. Nicht jedem, der die Aufführung sehen wollte, gelang es, eine der begehrten Eintrittskarten zu ergattern. Einige versuchten ihr Glück mit einem Schild mit der Aufschrift „Ticket gesucht“.

Schon jetzt steht für viele Zuschauer fest, dass sie auch im nächsten Jahr dabei sein wollen, wenn das weltweit führende Ensemble für klassischen chinesischen Tanz und Musik auftritt. Einer von ihnen ist der EU-Parlamentarier Michael Gahler, der Shen Yun nicht zum ersten Mal erlebte.

Der Politiker begrüßte nicht nur die kulturelle Vielfalt im Programm, sondern auch die Tatsache, dass die Künstler sich nicht davor scheuen, die von der Kommunistischen Partei Chinas verübten Menschenrechtsverletzungen zu thematisieren.

„Wie jedes Jahr war es eine sehr vielfältige und farbenfrohe Veranstaltung, die die ganze Vielfalt auch der chinesischen und der Minderheitenkulturen dargestellt hat. Und von daher war es sehr beeindruckend – natürlich auch der spezielle Aspekt, der eben die politische Verfolgung deutlich macht, die leider in China stattfindet, in einer Dosierung, die für das Publikum akzeptabel ist, sage ich mal“, so Gahler.

„Es ist wichtig, dass man diese Vielfalt pflegt und nicht versucht, das zu vereinheitlichen, wie es die kommunistische Führung in vielen, gerade auch in Bereichen der Kultur probiert“, erklärte er.

Es sei in vielen Kulturen so, dass man die Frage, woher der Mensch kommt, göttlich inspiriert betrachtet. Und dieser Aspekt werde auch bei Shen Yun sehr schön dargestellt.

„Es gibt in vielen Religionen […] viele grundlegende Prinzipien, das Gute, dass die Menschen einander respektieren sollen, dass man die Wahrheit sagen und eben nicht lügen soll und die ganze Nachsichtigkeit, auch natürlich, wenn Menschen Fehler machen“, sagte Gahler. „Der Mensch ist unvollkommen und dann soll man aber auch in der Lage sein, seine Fehler zu erkennen und auch anderen zu vergeben.“

Alle diese Grundwerte verschiedenster Religionen – „wenn man sie richtig auslegt und nicht einzelnen Verführern überlässt“ – würden das Leben lebenswert machen und „dafür sorgen, dass die Gesellschaft mit all ihren Veränderungen menschlich bleibt“.

Die Künstler von Shen Yun praktizieren alle Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, eine Kultivierungsmethode, die in China seit dem Jahr 1999 brutal verfolgt wird. Manche der Tänzer haben die Verfolgung am eigenen Leib miterlebt. Dass das Ensemble immer wieder Angriffen gegenübersteht, bedauert der Politiker.

Hinsichtlich der Berichterstattung gegen Shen Yun durch die New York Times, in der sich die gegen Falun Dafa gerichtete Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas widerspiegelt, äußerte Gahler: „Ich möchte gerade unseren öffentlich-rechtlichen Medien oder auch den Journalisten doch nahelegen, sehr detailliert zu untersuchen, wo diese Nachrichten herkommen, wo Behauptungen herkommen.“

Offenbar muss man sehr gut hinschauen, was da aus China von der kommunistischen Führung kommt und da ein Double-Check und Triple-Check machen, ob das alles in dieser Form überhaupt stimmt“, so Gahler weiter.

Bezüglich der Kultivierungsschule Falun Dafa und ihrer Anhänger stellte er klar: „Ich denke, das, was ihre Bewegung praktiziert, ist ein Teil der Glaubensfreiheit und übt keinen unziemlichen Druck aus. Das war bis 1999 in China gestattet oder sogar unterstützt. Die Menschen sind freiwillig dazugekommen. Und als es offenbar zu viele wurden, wurde es den kommunistischen Herrschern unheimlich und seither werden sie verfolgt, ähnlich wie die Uiguren, ähnlich wie die Tibeter, ähnlich wie die Bürgerrechtler in Hongkong.“

Insoweit rät er Journalisten, die Hintergründe sowie die Motivation der Berichterstattung zu hinterfragen.

Für die Künstler von Shen Yun hatte Gahler einen bunten Strauß an guten Wünschen: „Ich wünsche ihnen weiterhin volle Häuser, ich wünsche ihnen weiterhin die Fähigkeit, ihre kulturelle Vielfalt so zum Ausdruck zu bringen, wie es heute auch wieder zum Ausdruck gebracht worden ist.“ Alles Gute und bis zum nächsten Jahr.“

Juristin von Shen Yun beseelt

Die Juristin Heidi Rath-Detterbeck besuchte mit ihrem Mann Steffen Detterbeck, Juraprofessor, ebenfalls die letzte Aufführung in Frankfurt am Main. „Wunderschön, wunderbar, bezaubernd“, schilderte sie ihre Eindrücke nach der Aufführung.

Beeindruckend fand sie sowohl die Tanztechnik und Choreografie als auch die spezielle Bühnentechnik und die farbenfrohen Kostüme. Und die Musik – einfach „wunderschön“.

„Ich interessiere mich überhaupt für kulturelle Dinge, für Veranstaltungen und habe eine Verbindung zur chinesischen Kultur, weil ich einen chinesischen spirituellen Meister habe. Und immer, wenn so etwas ist, muss ich da sein“, schilderte Heidi Rath-Detterbeck.

Die Frage, warum Kultur auch heutzutage wichtig sei, beantwortete sie mit folgenden Worten: „Das ist für die Seele wichtig. Für die Seele und für Freude und für Frieden und für Harmonie, für alles. Für die Weiterentwicklung, für die Persönlichkeit, für die Gemeinschaft, für alles. Das ist grundlegend. Für Erziehung, für Bildung, für alles.“ Das seien universelle Werte.

Lobende Worte fand sie auch für die Moderatoren, die die einzelnen Tanzgeschichten jeweils zweisprachig – in Deutsch und Chinesisch – ankündigten und beschrieben, was gezeigt wird.

„Da wusste man vorher, was passiert. Aber wenn man dann konzentriert auf die Bühne geschaut hat, konnte man das eins zu eins verstehen, sowohl durch die Musik als auch vor allem durch die Bewegung“, so die Juristin. Das sei sehr „ausdrucksstark“ gewesen.

Auch die Geschichte vom Affenkönig fand sie bezaubernd. Da sie das Buch „Reise in den Westen“ gelesen hatte, machte ihr die Aufführung umso mehr Freude.

Shen Yun habe ihr Herz berührt, so Heidi Rath-Detterbeck – allgemein und insbesondere durch eine gezeigte Liebesgeschichte und das Stück, indem der von der Kommunistischen Partei Chinas betriebene Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden thematisiert wurde.

„Für mich ist es eine Freude, dass in diesen Zeiten überhaupt diese Kultur des Tanzes und Gestaltens hochgehalten und weitergegeben wird. Und was mich auch sehr berührt hat, wie die beiden [Moderatoren] vor der Bühne gesagt haben, dass in China diese Kultur gar nicht aufgeführt werden kann. Das war mir nicht bewusst“, sagte die Juristin.

Dann fügte sie hinzu: „Ich dachte, Shen Yun gastiert auch in China ganz normal wegen des chinesischen Tanzes und wegen der Darsteller. Das ist wirklich sehr, sehr traurig.“

Die Epoch Times ist ein langjähriger Medienpartner von Shen Yun Performing Arts und berichtet seit der Gründung von Shen Yun im Jahr 2006 über die Veranstaltungen und Reaktionen des Publikums.

Tourneeplan in Europa

Bis Anfang Mai gastiert Shen Yun in Europa. Hier ein Überblick über die Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Deutschland
12.–16. Febr. Mülheim an der Ruhr
02.–05. März Ludwigsburg
07.–09. März Leipzig
24.–28. März Berlin
30. März–6. April Füssen
08.–12. April Dortmund
Schweiz
14.–16. Febr. Basel
Österreich
01.–02. März Salzburg

Weitere Informationen zu Aufführungszeiten und zum Ticketkauf finden Sie auf der offiziellen Website von Shen Yun, de.shenyun.com. 

 



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