Weinsteins Anwalt: Sex zugunsten der Karriere ist „keine Vergewaltigung“
Harvey Weinsteins Anwalt versucht, die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den ehemaligen Hollywood-Mogul zu entkräften.
„Wenn eine Frau beschließt, sie muss mit einem Hollywood-Produzenten Sex haben, um ihre Karriere voranzubringen, es dann auch tut und es widerwärtig findet, dann ist das keine Vergewaltigung“, sagte Ben Brafman der Londoner Zeitung „The Times“ vom Samstag. Vielmehr sei es eine „bewusste Entscheidung“, sich zugunsten der Karriere darauf einzulassen.
Mehr als hundert Frauen, darunter zahlreiche Stars, werfen dem ehemals mächtigen Filmproduzenten vor, sie sexuell belästigt oder vergewaltigt zu haben. Der 65-Jährige unterzieht sich Medienberichten zufolge derzeit einer Therapie gegen Sexsucht, beteuert aber bis heute, gegenüber Frauen sexuell nicht gewalttätig gewesen zu sein.
Nach der Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen in Großbritannien und den USA hatte Weinstein den prominenten US-Strafverteidiger Brafman angeheuert. Dieser wurde als Verteidiger des ehemaligen Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss Kahn, in der Zimmermädchen-Affäre international bekannt.
In dem Interview mit „The Times“ wies Brafman weiter darauf hin, dass das Verhalten seines Mandanten typisch für die jahrelangen Gepflogenheiten der Filmbranche gewesen sei: „Harvey Weinstein hat die Casting-Couch nicht erfunden“, sagte der Anwalt.
Auch wenn Weinstein an der Oscar-Verleihung am Sonntag nicht teilnimmt, erinnert eine kürzlich errichtete Skulptur mit dem Titel „Casting-Couch“ ganz in der Nähe des Veranstaltungsorts an den Skandal, der inzwischen eine breite Debatte um sexuelle Übergriffe im Filmgeschäft und anderen Bereichen des Berufslebens losgetreten hat.
Die von den beiden Künstlern Plastic Jesus und Joshua Monroe geschaffene Skulptur zeigt einen im Bademantel auf einer Couch sitzenden Weinstein, der eine Oscar-Statue in der Hand hält. (afp)
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