Wahnsinn der Massen: Was steckt hinter den Manipulationen, die unsere Gesellschaft spalten

„Hinter vielen alltäglichen Ereignissen stecken größere Bewegungen und noch viel mehr. Es ist an der Zeit, sich einmal genauer anzusehen, weshalb zurzeit einiges schiefläuft.“ (Douglas Murray)
Titelbild
"Am besten fangen wir damit an, nicht nur die Hintergründe dessen zu verstehen, was gerade abläuft, sondern uns die Freiheit zu nehmen, darüber zu diskutieren." Douglas MurrayFoto: Cover-Ausschnitt fbv
Von 28. Oktober 2019

„Wir leben in einer verrückten Zeit – Menschenmengen geraten zunehmend außer Rand und Band. Im privaten wie im öffentlichen Raum, online wie offline, verhalten sich Menschen irrational, wie im Fieberwahn, vom Herdentrieb gesteuert und schlicht unangenehm. In den Nachrichten wird immer wieder von den Konsequenzen eines solchen Verhaltens berichtet. Erstaunlich, dass wir nur auf die Symptome achten, nicht jedoch auf die Ursachen.

Es kursieren unterschiedliche Erklärungen dieses Phänomens, die den Schluss nahelegen, dass dieses Chaos maßgeblich durch den Aus¬gang einer Präsidentschaftswahl oder einer Volksabstimmung verursacht sei. Doch keine dieser Erklärungen geht dem eigentlichen Problem auf den Grund.“

Mit diesem Vorwort, das bezüglich der Menschenmassen, übertragen auf Deutschland, noch die eher „schlafende Masse“ mit einbeziehen müsste, eröffnet Bestsellerautor Douglas Murray sein neuestes Buch, „Wahnsinn der Massen“. Es ist auf Englisch und Deutsch Ende September erschienen. Genau wie sein erstes Werk vom „Selbstmord Europas“, stürmte auch das Neueste die Charts mit seiner Beschreibung im Untertitel, „Wie Meinungsmache und Hysterie unsere Gesellschaft vergiften“, und landete in den Spitzenpositionen der Bestsellerlisten.

Douglas Murray ist Mit-Herausgeber des „Spectator“ und schreibt regelmäßig für weitere Publikationen wie die „Sunday Times“, „The Guardian“ und das „Wall Street Journal“.

Wie immer interessiert mich zuerst der Ausgangspunkt eines Autors, hier schon in den ersten Zeilen seines Vorworts dargestellt. An zweiter Stelle suche ich die Position auf, die er am Ende erreicht. In diesem Fall lande ich auf Seite 299 bei einer Zusammenfassung, die es mit dreißig Seiten in sich hat. Und dort findet man mittendrin Folgendes:

„Bei jedem Thema dieses Buches lautete das Ziel der Aktivisten, denen es um soziale Gerechtigkeit geht, durchgängig, sich jeden – Schwule, Frauen, Farbige und Transgender – vorzunehmen, um auf eklatante Rechtsverstöße zu verweisen und damit möglichst aufwieglerisch zu sein. Ihr Ziel lautet nicht, gemeinsam für die gute Sache zu kämpfen, sondern die Gesellschaft zu spalten, sie wollen nicht deeskalieren, sondern sie eskalieren. Sie löschen nicht, sie entzünden. Und auch hier erkennen wir noch einen letzten Teil der marxistischen Unterkonstruktion. Wer eine Gesellschaft nicht regieren kann – oder wenigstens so tun kann als ob, oder es zumindest probiert und dabei alles kaputtmacht – macht einfach etwas anderes.

Eine Gesellschaft, die sich ihrer Schwächen bewusst ist und die alles andere als perfekt ist, ist immer noch die bessere Option als alles andere, was da sonst angeboten wird – und trotzdem werden Zweifel gesät, die Gesellschaft wird gespalten, Feindseligkeit und Ängste greifen um sich.

Am besten, man bringt die Menschen dazu, wirklich alles zu hinterfragen. Sollen sie sich doch den Kopf darüber zerbrechen, ob an der Gesellschaft, in der sie leben, überhaupt zu etwas gut ist. Sollen sie doch darüber nachdenken, ob die Menschen dort gut behandelt werden. Sollen sie doch anzweifeln, ob es die Gruppierungen Männer und Frauen tat¬sächlich gibt. Ach, sollen sie doch einfach alles anzweifeln. Und das Beste zum Schluss: Dann stellt man sich als denjenigen dar, der auf alles eine Antwort weiß, der beeindruckende, umfassende Antworten auf wirklich alle Fragen kennt – die Details werden dann in einem Post nachgereicht.

Vielleicht wissen sie ja wirklich schon, wohin die Reise gehen soll. Vielleicht missbrauchen die Anhänger der neuen Religion ja Homosexuelle, Frauen, Farbige und Transmenschen als eine Art menschlichen Rammbock, um Menschen gegen die Gesellschaft aufzubringen, in der sie groß geworden sind. Vielleicht gelingt es ihnen ja sogar, jedermann und jedefrau gegen das »Patriarchat männlicher Cis-Weißer« aufzubringen, und zwar noch bevor sich alle »unterdrückten Opfer verschiedenster Gruppierungen« gegenseitig zerfleischen. Das wäre möglich. Doch jeder, der diesen Albtraum verhindern will, sollte sich schleunigst auf die Suche nach Lösungen machen.“

Der Autor nimmt uns auf den letzten zehn Seiten mit auf eine Suche nach „Lösungen“, er schlägt in kleinen Unterkapiteln auch Taktiken vor: „Fragen sie doch mal nach: Im Vergleich womit“, er stellt fest: „Opfer haben nicht immer recht, sind nicht immer nett, verdienen keine Anerkennung und sind vielleicht nicht mal Opfer“. Er fragt: „Können wir es uns leisten, großmütig zu sein?“. Er meint, wir sollten: „Uns bewusst machen, wohin wir gehen“ und am Schluss warnt er: „Nicht alles politisieren“.

„Zweifellos besitzt der Aufruf, alles zu politisieren, in einer Ära, in der der Sinn des Lebens sich nicht (gleich) erschließt und in einem Universum ohne klare Bedeutung, eine gewisse Anziehungskraft. Immerhin verleiht er unserem Leben Sinn.

Doch von allen Möglichkeiten, seinem Leben Sinn zu verleihen, ist die Politik – geschweige denn die Politisierung in einem solchen Ausmaß – der Weg, der direkt ins Unglück führt. Politik mag ein wichtiger Aspekt unseres Lebens sein, aber als Sinnstifter taugt sie nicht.“

Und erst an dritter Stelle folge ich dem Autor auf dem Weg, auf dem er seine Erkundungen vorantreibt. In diesem Fall, wenn der Autor Douglas Murray heißt, ein lohnendes Unterfangen. Denn was er am Beispiel der USA, insbesondere ihrer in der Wurzel marxistisch infizierten Intellektuellen, Lehrer, Beamten, Professoren, Männer wie Frauen beschreibt, finden wir längst auch in Deutschland. Und die Spaltung der Gesellschaft, der Politik, der Gruppierungen, Freundschaften und Familien, die Angstmacherei findet man zunehmend und vehement angeheizt auch bei uns.

Wer zu den Wurzeln vordringen will, um von dem Wildwuchs nicht erstickt zu werden, der greife zu diesem Buch, um zu eigenen Einsichten und zur eigenen Kraft zu finden, trotz aller Manipulationsversuche. Murray macht’s möglich!

 

Douglas Murray
Wahnsinn der Massen
Wie Meinungsmache und Hysterie
unsere Gesellschaft vergiften
352 Seiten, FinanzBuch Verlag
ISBN-10: 3959722907
24,99 €

 

 

 

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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