Von elitären Kindermördern bis zu „Marionetten“: Xavier Naidoo, der Barde mit den kritischen Tönen wird Juror bei „DSDS“
Mit den „Söhnen Mannheims“ ist er bekannt geworden, war schon Juror und Coach bei „The Voice of Germany“ von „ProSiebenSat.1“, war über drei Staffeln in der Vox-Show „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ und moderierte den „Echo“: Xavier Naidoo (46), ein „vielfach ausgezeichnete Künstler“ der deutschen Popmusik, Songwriter, Producer, Musik-Dozent und TV-Entertainer, kurzum, „geballte Musikkompetenz in einer Person“, so „RTL“ in einer Pressemitteilung.
Nach einer kleinen familiären Auszeit bin ich gestärkt für neue musikalische Herausforderungen.“
(Xavier Naidoo)
Xavier Naidoo bald bei „DSDS“
Und diese kommt: Nun soll Xavier Naidoo als Juror zusammen mit Dieter Bohlen (64), dem ehemaligen DSDS-Gewinner Pietro Lombardi (26) und einem noch nicht bekannt gegebenen vierten Juroren bei „Deutschland sucht den Superstar“ die Kandidaten in der 16. Staffel ab Anfang 2019 in den Vorrunden bewerten, wie der Kölner Privatsender „RTL“ am Mittwoch mitteilte.
Die Entdeckung und Förderung musikalischer Talente ist für mich eine Herzensangelegenheit …“
(Xavier Naidoo)
Xavier Naidoo musikalisch
Momentan arbeitet der Mannheimer Barde an seinem achten Solo-Album. Doch mit Dieter Bohlen wollte er schon lange zusammenarbeiten, ein beidseitiger Wunsch, der „zeitlich bisher nicht geklappt“ hatte.
Das Solo-Debütalbum von Xavier Naidoos war „Nicht von dieser Welt“ und verkaufte sich bisher 1,5 Millionen Mal, war über ein Jahr in den Top 20. Seine bisherigen sieben Solo-Alben verkauften sich ebenfalls millionenfach und landeten alle direkt in der Top 3 der deutschen Albumcharts.
Xavier Naidoo, ein hinterfragender Geist
Neben der Musik engagiert sich Xavier Naidoo seit vielen Jahren für soziale Projekte und erhebt seine Stimme gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, so „RTL“.
Anders sieht es wohl die Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS) um Anneta Kahane, ehemals Stasi-IM „Victoria“. Eine der Referentinnen der Stiftung behauptete, Naidoo würde in seinen Liedtexten auch „antisemitische Codes und Chiffren“ verwenden: „Er ist Antisemit, das ist strukturell nachweisbar“. Naidoo klagte und gewann diesbezüglich vor dem Regensburger Landgericht. Die Frau darf ihre Äußerungen nicht mehr wiederholen.
Laut „Spiegel“ fragt dazu: „… wie soll man die Textzeilen beurteilen, die Naidoo geschrieben und gesungen hat?“ und verweist auf den Song „Baron Totschild“, was ein Chiffre für die jüdische Bankerfamilie Rothschild sei und auf das Lied „Marionetten“ welches eine „Wutbürgerhymne gegen vermeintliche ‚Puppenspieler‘ verborgener Steuerungsmächte“ sei oder aber auch laut dem Magazin „lupenreine antisemitische Klischees und Codes“.
Doch auch der „Spiegel“ muss eingestehen, dass sich Xavier Naidoo „gegen Rassismus in der Gesellschaft engagiert“. Er demonstriere in Interviews und Liedern ein „umfassendes Wissen über gesellschaftliche Prozesse“. Von den „Verschwörungstheoretikern der Reichsbürger-Bewegung“ habe sich Naidoo allerdings distanziert, so das Magazin.
Verschwörung? Xavier Naidoo sang von kindermordender Elite
Im Lied „Wo sind sie jetzt“ prangert Xavier Naidoo geheime satanistische Kindermorde an, in die er Teile der Politik und der herrschenden Eliten verwickelt sieht. Ein Fan habe ihm 2010 davon erzählt, erklärte der Sänger in einem Interview. Und auch er selbst habe sich schon seit 1996 mit der Thematik beschäftigt, „dies war kurz bevor der Fall ‚Dutroux‘ ans Licht kam“, so Naidoo.
„Seitdem dachte ich, wenn ich in meinem Leben eines erreichen möchte, dann, dass nie wieder Kinder auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen.“ Den keineswegs zimperlichen Text des Liedes kann man hier nachlesen. Er brachte Naidoo Ende 2012 sogar eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung ein, die ein linkes Jugendbündnis stellte.
Alle Videos dazu verschwanden
Der Spiegel griff diese Story nun wieder auf: Um Naidoo in die Nazi-Ecke schieben zu können, wurde die Zeile zitiert: „Wo sind unsere Helfer, unsere starken Männer, wo sind unsere Führer, wo sind sie jetzt?“ und der Umstand erwähnt, dass der „reichsbund.org“ mit dem Lied ein rechtes Propaganda-Video unterlegt hätte. Das Video ist nun leider nicht mehr zu sehen. Und auch das originale Video zu Naidoos Anti-Satanisten-Song „Wo sind sie jetzt“ ist spurlos aus dem Netz verschwunden. Auf Youtube wurde der Suchtreffer mit einem anderen, harmlosen Xavier Naidoo-Song hinterlegt.
Alles Verschwörung? Wer weiß. Erst im August 2018, 20 Jahre nach der Verhaftung des Kindermörders Marc Dutroux in Belgien, erklärten der ehemalige belgische Justizminister Marc Verwilghen und der frühere Chefankläger Michel Bourlet, dass der Fall bis heute nicht vollständig aufklärt sei: „Ich wurde immer wieder gestoppt“, sagte Verwilghen, der zwei Untersuchungsausschüsse zu dem Komplex geleitet hatte, der „Welt am Sonntag“.
Michel Bourlet sprach von Sabotage und kritisierte, dass es zahlreiche Spuren zu unbekannten Personen gegeben habe, denen der Ermittlungsrichter nicht nachgegangen sei: „Gott weiß, warum!“ und „Ich verstehe nicht, warum die Ermittlungen, die ich gefordert habe, nicht geführt wurden.“
Der Vater eines Opfers sagte in Brüssel bei einem Treffen, dass es ihn besonders schmerze, „dass in dem Fall nach wie vor die Hintermänner der Verbrechen geschützt werden, weil sie offenbar einflussreiche Persönlichkeiten durch Erpressung in der Hand haben.“
Denn der Kindermörder war nicht allein. In seinen Dokumenten gebe es zahlreiche Hinweise auf Verbindungen zu einem international verzweigten Netzwerk. Und laut dem Bericht der „Welt“ führe eine der Spuren auch nach Berlin.
Im August 1996 waren im Haus von Dutroux zwei zwölf und 14 Jahre alte Mädchen aus dem Kellerverlies befreit worden. Wenig später führte Dutroux die Ermittler zu den Leichen von vier weiteren Mädchen im Alter von acht bis 19 Jahren. Sie waren vergewaltigt und misshandelt worden.
Eine Überlebende des Netzwerkes schilderte ihre Erlebnisse bis hin zu dem Moment, als sie „unnützlich“ wurde und auf dem Fleischerblock geopfert werden sollte. Ein Politikersohn habe sie gerettet und dafür mit seinem eigenen Leben bezahlt, erzählte die heute in New York lebende Belgierin Anneke Lucas, wie der Artikel „Belgisches Pädophilen-Opfer packt aus – ‚Ich traf Politiker, VIPs und Staatsoberhäupter'“ berichtet. (sm/rf)
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