Ulzhan – Das vergessene Licht

Eine erhabene Hymne auf das Leben in den Weiten Kasachstans
Titelbild
Epoch Times20. Juli 2008

Wer den Kinostart im Dezember 2007 verpasst hat, kann jetzt zu Hause in entspannter Atmosphäre mit der DVD-Neuerscheinung (X-Verleih) dabei sein, wenn sich ein dramatischer und spiritueller Schicksalsreigen im majestätischen Felsgestein des mystischen Berges Khan Tengri entscheidet.

Fremde Welten

Der sehr lyrische Film, eine Liebesgeschichte fast ohne Worte, führt in die endlose Weite Kasachstans. Hier strandet der Franzose Charles (Philippe Torreton), der nach einer Familientragödie alles verloren hat, was er liebte. Er begibt sich auf eine letzte Reise nach Zentralasien. Sein Ziel ist der heilige Berg Khan Tengri, wo sich einst die Schamanen in Ruhe zum Sterben zurückzogen. Doch gleich an der Grenze werden ihm seine Papiere gestohlen und Charles wird auf einem Ölfeld als „Spion“ festgenommen und nach Astana, die futuristische neue Hauptstadt, einem „Brasilia“ in der Steppe verfrachtet. Als sich seine Unschuld herausstellt, kann er weiterreisen. Er durchquert Tausende von Kilometern eines Landes, das sich im Umbruch befindet und begegnet dabei einer geheimnisvollen Gestalt, einem wunderlichen Mann namens Shakuni (David Bennent), der mit seltenen Worten handelt. Ob der Mann nun ein Schamane, ein Dichter, ein Dissident oder alles zusammen ist, bleibt Charles unklar.

Als ihn das Schicksal in ein entlegenes Nomaden-Dorf führt, trifft er auf die junge Lehrerin Ulzhan (Ayanat Ksenbai), von der er ein Pferd kauft, um seinen Weg fortzusetzen. Gegen seinen Willen heftet sich die junge Frau an seine Fersen, folgt dem vom Schicksal gezeichneten Mann durch karge Steppe, nuklear verseuchtes Atomtestgebiet, endlose Ölfelder, in denen Bohrtürme wie Menetekel gen Himmel ragen, bis zum Heiligen Berg an der Grenze zu China. Im Gebirge angekommen, bittet Charles seine Begleiterin ein letztes Mal darum, ihn endgültig allein zu lassen. Bevor Ulzhan ohne einen Blick zurück ins Tal reitet, bindet sie vorher noch sein Pferd an einen Felsen, in der Hoffnung, dass Charles wiederkommen wird…

Bildgewaltig und sensationell

Durch die superbe Kamera von Tom Fährmann entwickelt einer der letzten weißen Plätze auf der Landkarte eine sensationelle und suggestive Bildkraft. Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff (Die Blechtrommel) erzählt nach dem Drehbuch von Jean-Claude Carrière von einem nahezu schweigsamen Kampf zwischen einem Mann, der sich nach einem schweren Verlust aufgeben will und einer Frau, die ihn wie ein Engel schützt und entschlossen ist, ihn zu retten. (stm)




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