Feuerwerk, Nebelkanonen und Flammeneffekte: 73-jähriger Udo Lindenberg startet Deutschlandtournee

Udo Lindenberg startet seine Deutschlandtour in Bremen mit einer gigantischen Bühnenshow. Aber auch leise und politische Töne fehlen nicht.
Titelbild
Der Sänger Udo Lindenberg bei seinem Tourneestart auf der Bühne der ÖVB-Arena eine perfekt inszenierte Show geboten.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times1. Juni 2019

Udo Lindenberg wäre nicht Udo Lindenberg, wenn er nicht jede Gelegenheit dazu nutzen würde, seine politische Überzeugung kundzutun. Und das macht der 73-Jährige auch beim fulminanten Start seiner ausverkauften Deutschlandtournee „Udo Lindenberg – Live 2019“ in Bremen.

Die Hamburger Rocklegende bietet den 14.000 Fans in der ÖVB-Arena einerseits eine perfekt inszenierte Bühnenshow mit Pyrotechnik, Nebelkanonen und Flammeneffekten – beste Unterhaltung pur. Andererseits hat Lindenberg Lieder wie „Ratten“ mitgebracht, mit dem er schon vor Jahrzehnten die Umweltverschmutzung anprangerte.

Auf der gigantischen, 250 Quadratmeter großen LED-Wand wird der Song nicht nur mit Bildern von Plastikteppichen auf dem Ozean und Fabrikschloten untermalt, sondern auch von „Friday for Future“-Demonstrationen. „So was von obergeil“, lobt Udo die Bewegung und seine Fans jubeln begeistert. „Greta sagt, wir brauchen Panik“, sagt er in Anspielung auf Klimaaktivistin Greta Thunberg und sein „Panikorchester“.

Und „Panik“ liefert er: Bei seinem mehr als zweieinhalb Stunden dauernden Konzertauftakt brennt Udo Lindenberg nicht nur im sprichwörtlichen Sinne ein Feuerwerk ab: Es leuchtet, zischt und knallt, von der Decke werden Nonnen und Akrobatinnen heruntergelassen, auf der Bühne stolzieren Stelzenläufer sowie Menschen in Eisbären- und Flamingokostümen umher. Udo selbst wird in einer raketenhaften Plattform zu „Woody Woody Wodka“ von der Hallendecke auf die Bühne gelassen – und am Ende wieder nach oben katapultiert.

Unterstützt wird der Künstler neben seinem „Panikorchester“ von stimmgewaltigen Sängerinnen, einem Kinderchor und Tänzerinnen mit ständig wechselnden Kostümen. Als Überraschungsgast kommt der Komiker und WG-Freund aus alten Hamburger Zeiten, Otto Waalkes, auf die Bühne. Zu den Klängen des AC/DC-Hits „Highway to Hell“ rocken die beiden „Erst auf dem Heimweg wird’s hell“ und bringen dabei die Halle zum Brodeln.

Zur Freude seiner Fans spielt Udo – wie immer mit Hut, Sonnenbrille, grünen Socken und ab und an ein „Eierlikörchen“ trinkend – nicht nur Songs wie „König von Scheißegalien“ von seinem neuen Album „MTV Unplugged 2 – Live vom Atlantik“, sondern auch Klassiker wie „Cello“, „Alles klar auf der Andrea Doria“ und „Sonderzug nach Pankow“.

Am Samstagabend sollte Udo erneut in Bremen zu erleben sein. Es ist nicht das einzige Doppelpack-Konzert: Insgesamt sind bundesweit 23 Konzerte angesetzt, davon sind neun wegen der großen Nachfrage Zusatzkonzerte. In Hamburg wird Lindenberg sogar erstmals an drei aufeinander folgenden Abenden auf der Bühne stehen. Insgesamt werden etwa 300 000 Menschen die Tour sehen, sagt ein Sprecher Lindenbergs.

So wie in Bremen wird Udo auch in den anderen Städten „Wozu sind Kriege da?“ von 1981 spielen. „Wie lange muss ich den noch singen?“, fragt Lindenberg und wettert gegen Aufrüstung. „Natürlich müssen wir diesen Schwachsinn beenden“, sagt er, bevor er die Ballade anstimmt. Ein zehnjähriges Mädchen aus seinem Kinderchor begleitet ihn, es ist einer der bewegendsten Momente des Abends. Dabei zeigt sich: Es braucht nicht immer die ganz große Bühnenshow, die leisen Interpretationen sind manchmal die intensiveren. (dpa)

Udo Lindenberg wirkt noch immer sehr jung. Er glaubt, dass es an seiner ostasiatischen Genetik liegt. Foto: Georg Wendt/dpa

Udo Lindenberg und Band auf der Frankfurter Buchmesse 2017. Foto: Hannelore Foerster/Getty Images



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion