„The Justice Hunter“: Die inspirierende Geschichte des Menschenrechtsanwalts David Matas

Die Filmemacherin Yolanda Papini-Pollock würdigt in ihrem berührenden Dokumentarfilm und Kinderbuch das Leben des für den Friedensnobelpreis nominierten Menschenrechtlers.
Titelbild
David Matas hat sein Leben dem Einsatz für Gerechtigkeit gewidmet und tritt für die Menschenrechte verfolgter Gemeinschaften ein.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von David Matas
Von 21. März 2025

Seit er als kleiner Junge im Fernsehen von der Leidensgeschichte der Holocaust-Überlebenden erfuhr, wollte David Matas gegen Ungerechtigkeit kämpfen. Dieser Wunsch entwickelte sich durch jahrzehntelange unermüdliche Menschenrechtsarbeit weiter, wie der eindrucksvolle Dokumentarfilm „The Justice Hunter“ der kanadischen Filmemacherin Yolanda Papini-Pollock zeigt.

„Ich war fasziniert von seinem unermüdlichen Streben nach Gerechtigkeit und seiner Bereitschaft, die dunkelsten Themen mit Ehrlichkeit und Mut anzugehen. Davids Weg wurde für mich zu einem Leuchtfeuer der Hoffnung und Widerstandskraft in einer Welt, die sich oft nur ungern unbequemen Wahrheiten stellt“, sagt Papini-Pollock.

Sein Einsatz veränderte Schicksale

Der Film, der seit Kurzem auf NTD Films und Gan Jing World gestreamt wird, zeigt Matas’ Leben als unermüdlicher Menschenrechtskämpfer. Als Anwalt für Menschenrechte hat er sich unter anderem dafür eingesetzt, Nazi-Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, Flüchtlingen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung zu helfen und vor allem das ungeheuerliche Verbrechen des Organraubs in China an Gewissensgefangenen durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufzudecken.

„Das Wissen um die Schicksale, die er verändert hat – sei es durch die Hilfe für Flüchtlinge oder durch die Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen –, hat die menschliche Seite seines Engagements hervorgehoben und die Wichtigkeit, seine Geschichte zu erzählen, verstärkt“, sagt Papini-Pollock.

Die kanadische Pädagogin und Filmemacherin wurde erstmals auf Matas aufmerksam, als sie von seinem Einsatz gegen Antisemitismus hörte. Später hatte sie die Gelegenheit, seine Menschenrechtsarbeit näher kennenzulernen, als sie ihn für ihren Dokumentarkurzfilm „Painful Truth: The Falun Gong Genocide“ (2019) interviewte.

Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, ist eine spirituelle Disziplin, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht beruht. Seit dem Jahr 1999 wurden zig Millionen Anhänger dieser Meditationsschule brutaler Verfolgung durch die KPCh wie Einschüchterung am Arbeitsplatz, Inhaftierung, Folter, Tötung und erzwungenem Organraub ausgesetzt.

Es war seine Arbeit über illegale Organentnahme an Gewissensgefangenen, insbesondere an Falun-Gong-Praktizierenden, die Matas und seinem langjährigen Mitstreiter, dem verstorbenen David Kilgour, im Jahr 2010 eine Nominierung für den Friedensnobelpreis einbrachte.

Matas und Kilgour, Letzterer ein ehemaliger kanadischer Abgeordneter und Staatssekretär, stellten im Jahr 2006 einen wegweisenden Untersuchungsbericht zum systematischen Organraub in China vor. Ihre Bemühungen waren nicht nur für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung, sondern führten auch zur Einführung von Gesetzen in mehreren Ländern, darunter Israel, Taiwan, Italien, Belgien und Südkorea, um dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bekämpfen.

Die Entstehung von „The Justice Hunter“

Papini-Pollock veröffentlichte „The Justice Hunter“, ihren Dokumentarfilm zu Ehren von David Matas, im Jahr 2023. In ausführlichen Interviews präsentiert sie die Geschichte eines Mannes, der sein Leben dem Einsatz für Gerechtigkeit und dem Eintreten für die Menschenrechte verfolgter Gemeinschaften in Kanada und auf der ganzen Welt gewidmet hat.

„Einige der bewegendsten Momente [beim Dreh] entstanden, als ich von David Matas’ unermüdlichem Einsatz für Gerechtigkeit und der tiefgreifenden Wirkung seiner Arbeit hörte. Es war unglaublich bewegend, mit Kollegen, Freunden und Experten zu sprechen, die Einblicke in sein Wirken gaben“, sagt Papini-Pollock.

Als Kind eines Holocaust-Überlebenden und eines Flüchtlings aus einem arabischen Land weiß sie um die Bedeutung von Resilienz und Gerechtigkeit, aber auch um die Notwendigkeit, ungehörten Stimmen Gehör zu verschaffen.

„Bevor ich zum Filmemachen überging, war ich Pädagogin und konzentrierte mich darauf, bei meinen Schülern kritisches Denken und soziale Verantwortung zu fördern. Das Filmemachen fühlte sich wie eine natürliche Erweiterung dieser Mission an, da ich so ein breiteres Publikum erreichen und durch das Geschichtenerzählen eine größere Wirkung erzielen konnte“, sagt sie.

Zu Papini-Pollocks Werken gehören die Dokumentarfilme „Never Again: A Broken Promise“ (2016), der Verbindungen zwischen dem Holocaust, dem Völkermord an den Jesiden, dem Völkermord in Ruanda und dem Völkermord an den Ureinwohnern herstellt, und „Get Over It: A Path to Healing“ (2019), der die Gesundheitskrise der indigenen Gemeinschaft in Kanada detailliert beschreibt.

Gerechtigkeit erfordert Handeln

Durch ihre Lebenserfahrungen und ihre Arbeit als Filmemacherin und Pädagogin ist Papini-Pollock zu der Erkenntnis gelangt, dass die Auseinandersetzung mit Menschenrechtsfragen ein Prozess ist, der Geduld und Hingabe erfordert. Das liegt daran, dass Menschen häufig zögern, sich zu engagieren. Oft spielen Apathie, Angst und systembedingte Hürden eine Rolle.

„Viele Menschen fühlen sich überfordert oder machtlos, gegen massive Ungerechtigkeiten vorzugehen. Andere stellen persönliche oder nationale Interessen über ethische Bedenken“, so Papini-Pollock.

Es gibt auch noch andere Faktoren. „Fehlinformationen in den sozialen Medien und sogar in den Mainstream-Medien tragen ebenfalls zu Missverständnissen oder Leugnung bei. Mangelndes Bewusstsein oder die fehlende Vermenschlichung der Opfer spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.“

Ihrer Ansicht nach können diese Situationen jedoch verändert werden. „Bildung und die Auseinandersetzung mit individuellen Geschichten können diese Gleichgültigkeit durchbrechen und Empathie und Verantwortungsbewusstsein fördern“, ist sie überzeugt.

Mit ihren Menschenrechtsfilmen hat Papini-Pollock in den letzten neun Jahren versucht, vielen dieser Probleme entgegenzuwirken. „The Justice Hunter“ ist ein solcher Dokumentarfilm, der das Publikum dazu inspirieren will, sich aktiv an dem Kampf für die Menschenrechte zu beteiligen.

„Die Botschaft ist, dass Gerechtigkeit Handeln erfordert“, so die Filmemacherin. „Jeder Mensch hat die Macht, zu Veränderungen beizutragen, sei es durch Fürsprache, Bildung oder einfach durch Information.“

Inspiration für junge Leser

Als sie mehr über David Matas’ Geschichte erfuhr, erkannte Papini-Pollock, dass die Botschaft seines Lebens und seiner Arbeit nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder inspirieren würde.

„Ich stellte mir ein Bilderbuch vor, das sein komplexes und mutiges Leben in eine Geschichte übersetzen könnte, mit der sich Kinder identifizieren können – eine Geschichte, die sie dazu inspirieren würde, über die Kraft des Eintretens für andere nachzudenken. Das Bilderbuch ,The Justice Hunter‘ ist mehr als eine Hommage. Es ist eine Einladung an junge Menschen, zu sehen, dass eine Person mit Mut und Überzeugung Ungerechtigkeit bekämpfen kann.“

Das im September 2024 veröffentlichte Buch beginnt mit einer Widmung an „alle Helden des Alltags, die unermüdlich daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen“. Es würdigt „diejenigen, die Freundlichkeit auf kleine und bedeutende Weise zeigen, die sich für das einsetzen, was richtig ist, auch wenn es schwierig ist, und die glauben, dass jeder Akt der Liebe und des Mutes eine bessere Zukunft hervorbringen kann“.

Mit lebhaften Illustrationen porträtiert Papini-Pollocks Bilderbuch Matas als einen Superhelden mit Cape, als jemanden, der „Herzen wachsen lässt“. Die Geschichte beginnt mit ihm als kleinem Jungen in Winnipeg, Kanada, der von der Leidensgeschichte jüdischer Holocaust-Überlebender erfährt und von seiner Mutter lernt, dass er etwas tun kann, um die Welt gerechter zu machen.

Die Bedeutung von Mut und moralischer Integrität

Der junge David setzt seinen Gerechtigkeitssinn auf dem Spielplatz ein, indem er sich gegen Rüpel zur Wehr setzt und mit seinen Freunden und Klassenkameraden über die Bedeutung von Teilen und Fürsorge spricht. Das Buch zeigt schließlich, wie er Anwalt wird mit dem Ziel, verfolgten Gruppen Gerechtigkeit zu verschaffen.

Papini-Pollock berichtet, dass sie durch das Feedback, das sie von Kindern und ihren Familien erhielt, ermutigt wurde. Sie merkt an, dass das Bilderbuch „The Justice Hunter“ „zu Hause wichtige Gespräche über Gerechtigkeit, Mut und Empathie angestoßen hat – Themen, von denen sie dachten, dass ihre Kinder noch nicht bereit seien, darüber zu sprechen“.

„Kinder scheinen von David Matas’ Geschichte fasziniert zu sein und stellen oft nachdenkliche Fragen darüber, was es bedeutet, sich für andere einzusetzen und warum manche Menschen ihr Leben dem Kampf gegen Ungerechtigkeit widmen“, sagt sie.

„Interessanterweise haben sich sogar Eltern dazu inspiriert gefühlt, für das Richtige einzustehen. Einige haben erzählt, dass sie sich nun mit den im Buch angesprochenen Themen befassen, um sie besser zu verstehen, da die Geschichte absichtlich nicht zu tief in bestimmte Themen eintaucht, um sie für junge Leser altersgerecht und zugänglich zu halten.“

Sowohl der Dokumentarfilm „The Justice Hunter“ als auch das Bilderbuch betonen „die Bedeutung von Mut, moralischer Integrität und Ausdauer im Kampf für die Menschenrechte“, wie Papini-Pollock sagt – allesamt Werte, die es in unserer heutigen Welt zu schätzen gilt.

Dokumentarfilm

„The Justice Hunter“
Regie: Yolanda Papini-Pollock
Laufzeit: 53 Minuten
Erscheinungsjahr: 2023
Sprache: Englisch

Bilderbuch

„The Justice Hunter“
Autor: Yolanda Papini-Pollock
Seiten: 25
Erscheinungsjahr: 2024
Sprache: Englisch

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „‘The Justice Hunter‘: The Inspiring Story of Human Rights Lawyer David Matas“. (deutsche Bearbeitung so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion