„Sonntagsrätsel“-Moderator Christian Bienert gestorben
Hunderttausende hörten ihn in der DDR heimlich: Der populäre Radiomoderator Christian Bienert ist tot. Bekannt geworden ist der Berliner mit der RIAS-Ratesendung „Das klingende Sonntagsrätsel“, heute bei Deutschlandfunk Kultur zu hören.
Bienert hatte sie von Hans Rosenthal nach dessen Tod 1987 übernommen und bis zu seinem Ruhestand 2012 moderiert. Texte für die Sendung hatte er schon seit 1969 verfasst. Er starb am 7. Juli im Alter von 72 Jahren, wie das Deutschlandradio mitteilte.
„Christian Bienert hat mit seiner unverwechselbaren Art ein Format kreiert und es zu einer der ältesten und erfolgreichsten Radiosendungen Deutschlands gemacht“, würdigte Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber die Verdienste des Radiomanns. „Jahrzehntelang hat er eine riesige Fangemeinde angesprochen und ist zu einer der Stimmen in Ost und West geworden.“
„Das klingende Sonntagsrätsel“, heute nur noch „Sonntagsrätsel“ genannt, funktioniert seit Mitte der 60er Jahre nach einem einfachen Prinzip: Hörer müssen zu einem bestimmten Thema ein Wort aus sechs oder sieben Buchstaben erraten, Musikstücke helfen ihn dabei. Der große Charme des Ganzen liegt in den Anekdoten, die erzählt werden.
Die Sendung zieht bis heute enorm viel Leserpost an
Im Kalten Krieg hatte sie für den Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) eine besondere Funktion: Sie sollte dazu dienen, die Reichweite des von den USA betriebenen Senders im Gebiet der DDR auszuloten. So entstand eines der erfolgreichsten Senderformate, bis heute im Programm.
„Erst nach dem Mauerfall wurde bekannt, wie viele Menschen jeden Sonntag vor dem Radio miträtselten“, so das Deutschlandradio. „Allein im März 1990 erreichten die Verantwortlichen rund 380.000 Zuschriften aus allen Teilen des noch nicht wiedervereinigten Landes.“
Nach der Wende wurden der Redaktion zudem zwei Metallkoffer übergeben mit lauter Hörerpost, die die Staatssicherheit abgefangen hatte. Seit 2017 sitzt Ralf Bei der Kellen sonntags um 9.30 Uhr am Mikrofon. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion