Shen Yun in Salzburg: Großes Festspielhaus dreimal ausverkauft
Von München aus knapp 150 Kilometer in Richtung Südosten, am Chiemsee vorbei und über die Grenze nach Österreich, da liegt auch schon Salzburg – eine kulturelle Perle an den Ufern der Salzach, eingebettet in eine malerische Bergkulisse am Nordrand der Alpen. Die Hauptstadt des gleichnamigen österreichischen Bundeslandes gilt als einer der größten musikalischen Orte Österreichs – nicht zuletzt wegen seiner seit 1920 veranstalteten Festspiele.
Drei Gastspiele der besonderen Art beherbergte die Mozartstadt am 11. und 12. Februar, als das New Yorker Tanzensemble Shen Yun Performing Arts hier im Rahmen seiner Europatournee auftrat.
Vor ausverkauftem Haus präsentierten die Künstler – unterstützt von einem Live-Orchester mit westlichen und östlichen Instrumenten – alte Legenden, ethnische Tänze und berührende Geschichten aus der jahrtausendealten Historie Chinas von damals, als es noch keine kommunistische Diktatur im Reich der Mitte gab. Obwohl, auch dieses Thema wurde nicht ausgespart und als modernes Tanzdrama auf die Bühne gebracht.
Wer also Glück hatte, eine Karte zu ergattern und dabei sein konnte, hatte womöglich viel zu erzählen.
Ein sehr beeindruckendes Geschenk
Und so mancher nahm für diese künstlerische Erfahrung eine lange Reise auf sich, wie zwei Zuschauer aus der Bayernhauptstadt. Sie wurden nicht enttäuscht: „Hervorragend“, war das erste Wort des Herrn, der von einer Reporterin der Epoch Times zur Show befragt wurde. Er stellte sich vor: „Andreas Schmidt. Ich bin Kaufmann. Wir kommen aus München und haben uns das gegönnt. Ein kleines Geschenk für uns selbst.“ Dann stellte er die Dame an seiner Seite vor: „Meine Frau.“ Sie: „Mariana.“
Herr Schmidt: Was man vorher an Bildern und Werbung gesehen habe, sei sehr, sehr spannend gewesen und es sei dann auch „wirklich absolut erfüllt worden“, erklärte er. Und sie: „Für mich war es eine Überraschung, ein Geschenk“, und es sei sehr beeindruckend gewesen.
Herr Schmidt, selbstständig in der Immobilienbranche, lobte nicht nur die Tänze und die Musik des Live-Orchesters, sondern auch die Choreografie. Doch wie war das mit dem ersten Eindruck, jenem, der erscheint, wenn sich der Vorhang ganz am Anfang hebt. Das Künstlerensemble hatte dafür dem Publikum im Großen Festspielhaus eine in Bühnennebel eingehüllte Geschichte präsentiert – eine alte Legende, in der unzählige himmlische Wesen auf die Erde kamen und dort als Menschen reinkarnierten.
„Also das vereint sehr viele Glauben. Und das ist das, was ich sehr gut finde; dass es sehr neutral ist, aber trotzdem jedem gläubigen Menschen etwas mitgibt.“ Das „war sehr positiv“. Das sei auch für unsere heutige Gesellschaft „dringend notwendig“, meinte er – und sie: „Sehr wichtig und relevant.“ Er merkte an, dass es immer wieder „schwierige Phasen, schlimme Phasen“ gebe, wie etwa den Krieg zurzeit und „viele, viele üble Dinge“. Sie, nachdenklich: „Das Höhere, was einen dann doch schützt. Die Hoffnung […]“ und er: „Ja, und wieder Kraft gibt – und Freude.“ Das gehöre alles zusammen, meinte Andreas Schmidt.
Mit Tanz gegen Menschenrechtsverbrechen
„Überwältigend, überwältigend. Die Kultur der Bewegungen und die alte Geschichte, die Tradition gefällt mir sehr“, gestand Jaromir Kucirek, ein katholischer Priester. Aufgewachsen in der ehemaligen Tschechoslowakei, hatte er als Jugendlicher noch den Kommunismus erlebt und er wisse noch, „wie wichtig es für uns war, den Kampf gegen den Kommunismus zu unterstützen, vom Ausland“, so Kucirek.
Er sehe auch den Atheismus und die Evolutionstheorie kritisch, erklärte der Priester. Man habe etwas verloren im „ehemalig christlichen Westen.“ Pater Kucirek sagte auch: „Die westliche Gesellschaft ist dekadent“ und müsse „zurückgehen zu den gesunden Werten“.
Auch der „Gefahr vom kommunistischen China“ war sich der Geistliche bewusst. Er schätzte diese „für die ganze Welt als ganz groß“ ein.
Shen Yun präsentiert dazu auch zwei moderne Tanzdramen, die sich mit der brutalen Verfolgung von traditionell spirituell lebenden Menschen in China beschäftigen: mit den Falun-Gong-Praktizierenden. Diese große Gruppe von Menschen in China – Schätzungen nach zwischen 70 und 100 Millionen Chinesen – wird von der China beherrschenden Kommunistischen Partei seit 1999 unterdrückt. Unzählige wurden verhaftet, in Arbeitslager gesteckt, gefoltert und sogar getötet. Diese Verfolgung wird sogar mit dem schwunghaften Organhandel im heutigen China in Verbindung gebracht, einem Land, in dem traditionell kaum Körperteile und Organe gespendet werden. Das alles geschieht, weil diese Menschen meditieren, sich im Leben nach Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht richten wollen und die Kommunistische Partei nicht als über ihrem Glauben und Gott stehend anerkennen.
Auf diese in den Tanzdramen dargestellten Werte angesprochen, sagte Pater Kucirek: „Ja, dem stimme ich zu, dem stimme ich natürlich zu. Philosophisch verstanden, dass das ganz wichtig ist.“ Im Gegenzug nannte der Priester die Abkehr vom Glauben und den Rückfall in den Atheismus eine „Katastrophe“.
Er gab den Künstlern noch mit auf den Weg: „Gott segne Ihre Arbeit und stärke Sie in Ihrem Kampf.“ Das Wichtigste sei es, „den guten Kampf“ weiterzukämpfen.
„Wir kommen wieder“
Chinas traditionelle Kultur – Shen Yun schreibt auf seiner Website „eine göttliche Kultur, die verloren war“ – wurde nach mehr als 70 Jahren Herrschaft der Kommunistischen Partei fast vollständig zerstört. Die Künstler, viele davon Exilchinesen, haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese alte Kultur neu zu beleben.
Für Stella Tack, eine österreichische Schriftstellerin und Autorin von Fantasy- und Liebesromanen, kam die Vorstellung in Salzburg geradezu passend. Sie war mit ihrem Ehemann Leander Fritsche, einem Software-Entwickler, in das teilweise ins Felsgestein des Mönchsbergs hinein gebaute Theater in der Salzburger Altstadt gekommen.
Sie erklärte: In den USA werde die chinesische Kultur und Sagenwelt schon viel mehr eingearbeitet, auch in Jugendromanen. „Früher war es die griechische Mythologie, die ägyptische Mythologie und man sieht das Ganze, das kommt jetzt rüber und ich möchte da gerne dabei sein. Ich möchte darüber schreiben, so erkundigen wir uns darüber und schauen uns viele Dinge an.“
Man sei ja in einer Erwartung hereingegangen, „China vor dem Kommunismus“ – „sehr bunt […] ein paar schöne Tänze“, darauf habe sie sich eingestellt, erklärte Frau Tack. „Das, was dann am Ende kam […], es war wirklich sehr eindrucksvoll“, das letzte Stück, da habe sie „ein bisschen geweint“. „Es war sehr berührend. Es hat einen sehr nachdenklich zurückgelassen“.
Die Schriftstellerin sagte auch, das politische Statement (in zwei Tanzdramen) „hat uns sehr berührt. Mich hat es berührt. Ich glaub’, meinen Mann auch. Also wir gehen sehr nachdenklich aus der Sache heraus.“ Auf Nachfrage antwortete sie, jetzt anders über den Kommunismus zu denken. „Wie die Kultur vorher war und wie sie jetzt ist […]. Ich denke, das war ja der Grundgedanke, dass man das nicht mehr spalten sollte (Kultur und Spiritualität), sondern das miteinander wieder vereinen sollte. Es war schön […], wir haben nicht mit so einer tiefen Message gerechnet. Das war sehr eindrucksvoll.“ Leander Fritsche ergänzte: „Ich wusste auch nicht, dass die Verfolgung so stark ist und wie extrem die Regierung vorgeht und es war schon sehr, sehr berührend.“ Sie versicherten: „Wir wollen auch nächstes Jahr wiederkommen.“
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