Besonnenheit inmitten drohender Krisen
Angesichts der steigenden Inflation und drohenden Nahrungsmittelknappheit stehen die Menschen möglicherweise vor einer schwierigen Zukunft. „Experten“ und führende Politiker der Welt sprechen von einem „Übergang“. Wohin, das sagen sie nicht, aber es sieht nicht rosig aus.
Wie viele besonnene Amerikaner haben Becky und Cam Porter aus dem Nordwesten von Arkansas den Übergang auf eigene Art und Weise vollzogen, indem sie ihre eigenen Lebensmittel anbauen und dabei sind, sich vom Stromnetz abzukoppeln.
Sie sind noch nicht vollständig unabhängig, aber mit dem 2020 gekauften 52 Hektar großen Gehöft sind sie der Zeit weit voraus, ganz zu schweigen von den Nahrungsmitteln auf dem Teller.
Der eigene Anbau wirkte Wunder
Die Porters nennen ihren Übergang „Unsere Reise zur absoluten Selbstversorgung“. Inflation und Lebensmittelknappheit waren jedoch nicht der ursprüngliche Anstoß. Es begann mit der nüchternen Erkenntnis, dass die industriell hergestellten Produkte der Megakonzerne der Gesundheit von Becky schadeten.
„Ich hatte ziemlich starkes Sodbrennen und Magenschmerzen und ging zu mehreren Ärzten“, sagt sie der Epoch Times. „Die Medizin hat nicht geholfen, und so habe ich versucht, mich selbst zu heilen.“ Der eigene Anbau von Lebensmitteln und die natürliche Ernährung wirkten Wunder. Ihre Magenprobleme verschwanden. „Das wollte ich erreichen“, sagte sie. Aber dann ging es mit der Wirtschaft bergab.
Becky und Cam, der für die auf Mitgliedschaft basierende Einzelhandelskette ‘Sam’s Club’ arbeitet, erkannten die Zeichen der Zeit.
„Wir haben uns eine Zeit lang zurückgehalten, darüber zu sprechen, weil wir keine Angst und Panik schüren wollten“, erzählt er in dem Videoblog des Paares. „Gerade in der letzten Woche führten wir einige sehr ausführliche Gespräche über die Erhöhung der Seefrachtraten. Die Kosten steigen ziemlich dramatisch.“
Die Familie selbst versorgen können
Die Idee eines Gehöfts zur Selbstversorgung wurde Wirklichkeit. Ihr Ziel? Genügend Lebensmittel anzubauen, um sich und die vier Kinder zu ernähren und schließlich die eigenen Produkte zu verkaufen. Becky suchte im Internet nach den wichtigsten Erkenntnissen über regenerative Landwirtschaft, und die beiden machten sich daran, ein sich selbst erhaltendes Ökosystem zu entwerfen, das ihnen nicht nur Nahrung, sondern auch Seelenfrieden inmitten von Katastrophenvorhersagen bieten würde.
„Ich weiß, wie die Lebensmittel, die ich anbaue, aufgezogen wurden“, sagte sie der Zeitung.“ Außerdem gefällt mir die Tatsache, dass ich mich als Familie selbst versorgen kann, wir alle unsere eigenen Lebensmittel produzieren können und bei solch grundlegenden Lebensbedürfnissen nicht so sehr auf andere Menschen angewiesen sind.
Manche mögen es für extrem, ja sogar für verschwörerisch halten, ungeachtet der Anzeichen einer drohenden Krise zu solchen Mitteln zu greifen. „Manche Leute sehen das so, aber ich sehe das nicht so. Es ist sehr wichtig, dass die Menschen ihre eigenen Lebensmittel anbauen. Ich glaube, das wird unabdingbar sein“, glaubt sie und denkt, dass angesichts der steigenden Preise auch andere die Notwendigkeit erkennen werden.
Auf regenerative Landwirtschaft bauen
Becky erzählt, dass es anfangs auf ihrem Stück Land gar nichts gegeben hätte, auch keinen Strom. Sie hoben einen Brunnen aus, legten einen Garten an und haben jetzt 11 Kühe, 70 Hühner, 6 Schweine, 9 Truthähne und ein blühendes Ökosystem der regenerativen Landwirtschaft. Sie haben Beerensträucher und einen Obstgarten. Um die Zucht zu erleichtern, haben sie sich einen Bullen zugelegt. Die Kühe liefern Fleisch und könnten bei Bedarf auch Milch produzieren.
Neben einem Tunnel-Gewächshaus zur Verlängerung der Anbauzeit bis in die Wintermonate verfügt die Farm auch über eine Scheune, in der sie einen Monat lang kampieren mussten, während ihr Haus gebaut wurde.
„Regenerative Landwirtschaft“ bedeutet, dass die Kühe abwechselnd auf dem Hof grasen und verschiedene Teile der Weide düngen. Das Gras wächst so noch besser nach als vorher. „Cameron hat einen mobilen Hühnerstall gebaut“, erzählt Becky. „Er steht nie still, ist immer in Bewegung. Er ist wie ein Coupé auf Rädern, sodass der Dung der Hühner überall auf dem Land verteilt wird. Wir haben sehr geringe Kosten für Dünger.“
Gewinn inmitten von Inflation
Der Preis für die Selbstversorgung ist, abgesehen von den Kosten für Land, Kapital und Ausgaben, harte Arbeit. Ihr Videoblog dokumentiert die Mühen der Familie: unzählige Stunden des Trocknens und Einmachens von Obst und Gemüse in der Küche, manchmal bis 2 Uhr nachts; der Anbau von Tomaten, Mais, Sonnenblumen und anderen Feldfrüchten bei Regen und Sonnenschein; die Kinder bekommen eine Liste mit Aufgaben auf dem Bauernhof. Die Belohnung? Sie sind jetzt in der Lage, all das Gemüse anzubauen, das sie für ein Jahr brauchen, und noch etwas übrigzuhaben. Ihre Vorratskammer ist der Traum eines jeden Preppers.
Der Plan der Porters, sich gegen die Inflation abzusichern, ist aufgegangen.
„Wir investieren in gewisse Dinge“, erklärt Becky. „Aber so wie ich unseren Garten angelegt habe, kann ich das im ersten Jahr durch die Einsparungen bei den Lebensmittelkosten wieder hereinholen, vor allem jetzt angesichts der Inflation.“
Ein weites Ziel: Abkopplung vom Stromnetz
Ganz unabhängig sind sie aber noch nicht. Cam kauft immer noch Futtermittel in großen Mengen – obwohl sie begonnen haben, Sonnenblumen und Mais anzubauen, um Geflügel und Schweine zu füttern, während die Kühe nur grasen. Die Entwöhnung vom Strom wird eine Herausforderung sein.
Die vollständige Abkopplung von der öffentlichen Stromversorgung ist das Ziel. Für den Fall eines Engpasses haben sie einen Generator. Damit kann der Brunnen betrieben werden. Für die Zukunft sparen sie auf Sonnenkollektoren für ihren Hof.
„Unser Ziel ist es, unsere Abhängigkeit von anderen Menschen zu verringern“, sagt Becky. „Die Wirtschaft ist immer in Bewegung. Es gibt Zeiten, in denen man zum Beispiel Lebensmittelknappheit nicht unbedingt erwartet, aber es kann auch Zeiten geben, die so etwas mit sich bringen. Das ist schon irgendwie beängstigend. Für uns ist es wichtig, dass wir mehr zu Produzenten als zu Konsumenten werden.“
Freiheit und Anerkennung
Für die Kinder ist das Landleben nicht so einsam, wie man vielleicht vermutet. Es gibt die Kirchengemeinde, und obwohl sie zu Hause unterrichtet werden, wird ihr Ältester, der 13-jährige Cruz, im nächsten Herbst in die öffentliche Schule zurückkehren. Er träumt davon, in die Air Force einzutreten, während Dax, ihr drittes Kind, sich für das Leben auf dem Bauernhof begeistert und einen handwerklichen Beruf ergreifen möchte. Die Kinder genießen ihre Freiheit.
Die jungen Farmarbeiter werden für ihre Arbeit bezahlt. Das lehrt ihnen den Wert der Arbeit, erklärt die Mutter.
Doch Becky weiß, dass nicht jeder die nötigen Mittel hat, um das Selbstversorger-Ideal zu verwirklichen. Stadtmenschen, denen es an Land und Kapital fehlt, können zum Beispiel lokal einkaufen und so ihre Region unterstützen.
„Viele Menschen sagen mir: ‚Ich habe nicht genug Platz, um Lebensmittel anzubauen’“, sagt sie der Epoch Times. „Wenn man dazu nicht in der Lage ist, ist es wirklich wichtig, seine Gemeinde zu unterstützen und seine Lebensmittel in der Nähe der Heimat zu beziehen. Je mehr man das tut, desto widerstandsfähiger ist man, denn so viele unserer Lebensmittel werden von großen Konzernen geliefert.“
Der Zweck ihres Videoblogs, „The Seasonal Homestead“, ist die Aufklärung. Sie möchte anderen dabei helfen, sich mit dem auseinanderzusetzen, was die Zukunft bringen könnte und sie an ihren Abenteuern teilhaben lassen. Es sind nicht mehr nur „Prepper“, die sich mit Vorräten eindecken; auch amerikanische Familien mit gesundem Menschenverstand reihen sich als Selbstversorger ein.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Arkansas Couple Confront Food Shortages, Inflation by Growing Own Food, Starting Off-Grid Homestead“ (deutsche Bearbeitung kr)
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 57, vom 13. August 2022.
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