„Schneewittchen“-Flop: Das Märchen stirbt im Namen der „Wokeness“

Die Neuverfilmung von Disneys erstem Animationsklassiker „Schneewittchen“ sollte modern und divers werden – stattdessen wurde sie zum finanziellen und künstlerischen Desaster. Der Misserfolg von „Schneewittchen“ zeigt: Das Publikum will keine erzwungene „Woke“-Agenda.
Titelbild
Blick auf die Atmosphäre bei der Weltpremiere von Disneys „Schneewittchen“ im El Capitan Theatre in Hollywood, Kalifornien, 15. März 2025.Foto: Alberto E. Rodriguez/Getty Images for Disney
Von 6. April 2025

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Die Realverfilmung von Disneys erstem Animationsklassiker „Schneewittchen“ sollte ein modernes Märchen für die heutige Zeit werden. Doch das woke Hollywood hat ein Schneewittchen quasi ohne Zwerge – eigentlich sogar ein Schneewittchen ohne Schneewittchen – daraus gemacht. Dafür aber einen weiteren Kassenflop produziert. Rudert Disney jetzt zurück und streicht die „woke“ Agenda aus den Hollywood-Drehbüchern?

Ein klassisches Märchen, neu interpretiert – und verfehlt

Es könnte alles so schön sein, ein Erfolgsmärchen, wenn doch nur die Zuschauer nicht wären. Die ließen „Schneewittchen“, das neue Woke-Werk von Disney, direkt mit Kinostart als Kassenflop durchfallen.

Dabei hätte dieser vielleicht einfach nur durch ein „richtiges“ Schneewittchen verhindert werden können. Denn das Schneewittchen aus Disneys Universum ist heute eine aktivistische Latina-Schauspielerin, die längst nichts mehr mit der Märchenfigur der Gebrüder Grimm gemein hat, wo es heißt: Die Königstochter war so „weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz, und war darum das Schneewittchen (Schneeweißchen) genannt“.

Wobei die weiße Haut von Schneewittchen ihre Unschuld symbolisiert, und das Rot Symbol für Sexualität ist. Kein Rassismus also weit und breit erkennbar, wenn man sich dem Symbolgehalt der Gebrüder-Grimm-Vorlage von 1812 annähert. 

Politische Agenda statt Kinozauber?

Und wenn es bei aller Schneewittchen-Verfremdung denn wenigstens die sieben Zwerge gebracht hätten! Aber auch die sind dem woken Cancel-Wahn zum Opfer gefallen. Die guten Zeiten für kleinwüchsige Darsteller scheinen im Lala-Land vorbei, so es nach Disney geht. Als 2023 die ersten offiziellen Bilder der Neuinterpretation des Zeichentrickfilms von 1937 an die Öffentlichkeit kamen, waren darauf statt der sieben Zwerge eine Gang diverser „Banditen“ zu sehen. Disneys Idee dahinter: Die sieben Zwerge sollten durch „magische Kreaturen“ ersetzt werden, um möglichen Stereotypen vorzubeugen. Das bewirkte Aufruhr – nach einjähriger Verschiebung des Kinostarts und zahlreichen Nachdrehs kam am Ende eine nachkorrigierte Version in die Kinos: Die Zwerge im Remake gibt es jetzt zwar im Film, dafür sind sie aber computeranimiert.

Die Zahlen lügen nicht: Ein finanzielles Desaster

Zusätzlich zu solchen Korrekturen hatten Verzögerungen aufgrund von Streiks in der Branche und ein Brand am Filmset in Großbritannien die Produktionskosten in die Höhe getrieben. Mit einem Budget von 270 Millionen US-Dollar und zusätzlichen Marketingkosten von 140 Millionen US-Dollar beliefen sich die Gesamtausgaben für „Schneewittchen“ auf etwa 410 Millionen US-Dollar.

An seinem zweiten Wochenende im US-Inland spielte der neue Streifen aber nur 14,2 Millionen Dollar ein – ein Einbruch von 66 Prozent. Nach seinem Kinostart am 21. März bis zum 1. April 2025 lag der Erlös weltweit lediglich bei 143,1 Millionen US-Dollar. Im Allgemeinen müssen die Einnahmen eines Films an den Kinokassen aber das Doppelte der Produktionskosten betragen, um Gewinn zu erzielen – was bedeutet, dass Disney mit höheren Verlusten bei „Schneewittchen“ rechnen muss.

Schneewittchen von 2025 träumt nicht mehr von der wahren Liebe

Das Drama kündigte sich unabhängig solcher Zahlen bereits vor der Filmpremiere an: Hauptdarstellerin Rachel Zegler äußerte sich kritisch über den Originalfilm und stellte den Klassiker als rückschrittlich dar. Sie wollte nicht, dass die Märchenprinzessin völlig passiv bleibt und von einem Mann gerettet werden muss. Hollywoods Schneewittchen von 2025 träumt nicht mehr von der wahren Liebe, sondern managt die Zwerge und strebt jetzt eine Führungsrolle an. Die Handlung sollte modern interpretiert werden.

Dazu gehörte offenbar auch, dass zuerst die Zwerge komplett gecancelt werden sollten, aber auch deren Ersatz, die CGI-animierten Zwerge, finden keinen Anklang in der von Kritikern als steril bezeichneten Inszenierung.

So politisch korrekt der Film sein wollte – vor allem die politischen Stellungnahmen der Hauptdarstellerinnen zum Gaza-Konflikt sorgten bereits außerhalb des Drehbuchs für Wirbel. Gal Gadot, 39, die israelische Darstellerin der bösen Stiefmutter, positionierte sich in den sozialen Medien eindeutig zu ihrem Heimatland. Rachel Zegler hingegen bezog propalästinensische Position.

„Disney würde sich im Grab umdrehen“

Mit „Schneewittchen“ begann Walt Disneys märchenhafter Aufstieg, als er mit dem Streifen 1937 den ersten animierten abendfüllenden Langfilm herausbrachte, dem noch viele weitere folgen sollten. Man kann ihn damit ohne Übertreibung als Meilenstein von Disneys Schaffen und wohl auch den wichtigsten Animationsfilm aller Zeiten nennen.

Empört über die Pläne zur Neuverfilmung hatte sich auch Daniel Hand geäußert. Sein Vater, der den gleichen Namen hatte, führte Regie beim Disney-Original. Laut Medienberichten betitelte der 91-Jährige die Pläne als „Schande“ und äußerte, dass sein Vater und Walt Disney sich wegen der Neuauflage im Grabe umdrehen würden. Vorerst aber scheint der Disney-Konzern die woke Reißleine zu ziehen, dazu gleich mehr.

Die bei der Realverfilmung von Disneys „Schneewittchen“ ausgelösten Kontroversen im Zusammenhang mit einer sogenannten „Woke-Agenda“ sind nicht neu. Der Begriff „Woke“ bezieht sich auf ein gesteigertes Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und Diskriminierung.

Der offensichtlichste Ausdruck dieser „Woke“-Kultur ist „DEI“ (Diversity-, Equity- und Inclusion-Programme), was für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion steht – aktiv gefördert in den letzten Jahren von der US-Regierung. Die ursprüngliche Absicht bestand darin, Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion und so weiter zu beseitigen und einen fairen Wettbewerb zu fördern, indem Talente mit unterschiedlichem Hintergrund besetzt werden. Das ging aber nicht immer gut – vor allem nicht an den Kinokassen.

Schneewittchen ist nicht allein

Schon vor dem Schneewittchen-Desaster pflastern Disneys woke Filmflops wie verglühte Sterne den Walk-of-Hollywood-Shame: Ob der Animationsfilm „Strange World“ von 2022, der einen offen homosexuellen Hauptcharakter präsentierte und von seinen 180 Millionen US-Dollar Produktionskosten weltweit nur etwa 67 Millionen US-Dollar wieder einspielte.

Oder „Lightyear“, auch aus 2022, als Spin-off der erfolgreichen „Toy Story“-Reihe, der eine gleichgeschlechtliche Kussszene beinhaltete. Trotz eines Budgets von rund 200 Millionen US-Dollar blieb der Film mit einem weltweiten Einspielergebnis von etwa 226 Millionen US-Dollar hinter den Erwartungen zurück.

Kontroversen um die politisch korrekte Besetzung

In Disneys Live-Action-Remake von „Die kleine Meerjungfrau“ (2023) führte die Besetzung der afroamerikanischen Sängerin und Schauspielerin Halle Bailey als „Arielle“ zu einer Debatte über Diversität und „Race-Swapping“, da sie sich optisch von der klassischen Zeichentrickfigur stark unterscheidet. Diese wurde ursprünglich als weiß mit roten Haaren dargestellt.

Auch diese Disney-Verfilmung war nicht von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt. Zu offensichtlich offenbar die Unterschiede zum Original und das Verfolgen einer politischen Agenda.

Kommt der Wendepunkt?

Ist das gefloppte Schneewittchen in Hollywood jetzt der „letzte Nagel im Sarg des ‚Wokeism‘“, wie „radaronline“ unter Berufung auf Äußerungen von Hollywood-Insidern fragt?

Ein Disney-Insider ordnet auf dem Portal den Woke-Trend in Hollywood wie folgt ein: „Als die #MeToo-Proteste (Ende 2017) und die George-Floyd-Proteste (Mai 2020) stattfanden, sprang jedes Studio in der Stadt auf den ‚Woke‘-Zug auf. Fünf Jahre später versuchten alle verzweifelt, sich und Hollywood zu retten.“

In Hollywood herrsche jetzt hinter verschlossenen Türen die Überlebensangst. Selbst die diesjährige Oscar-Verleihung habe eine der niedrigsten Einschaltquoten aller Zeiten gehabt, so wird ein Produzent zitiert, es werden „Filme gezeigt, für die sich niemand interessiert“. Um für einen Oscar nominiert zu werden, so der namentlich nicht genannte Hollywood-Insider, „müssen Filme bestimmte Kriterien erfüllen, wie etwa: wie viele Minderheiten, wie viele Frauen, wie viele Behinderte usw.“.

Ein anderer Insider von Amazon Prime Video ergänzt, auch anonym hinter vorgehaltener Hand, warum Hollywood sich so „woke“ präsentiert:

„Es ging nie wirklich darum, Minderheiten zu helfen … Für die meisten Studiomanager war DEI eine weitere Möglichkeit, Geld zu verdienen.“ Auch, um mit den woken Themen junges Publikum zu erreichen. „Jetzt schlägt es fehl, und alle versuchen, die Richtung zu ändern.“

Geld regiert die Hollywood-Welt

Einen Richtungswechsel nach abwärts jedenfalls gibt es seit 2021 beim Aktienkurs von Disney, im März vor vier Jahren lag er noch bei über 190 Euro, inzwischen hat er sich nahezu halbiert beziehungsweise ist auf unter 100 US-Dollar gefallen (1. April 2025: 97,68 US-Dollar). In der aktuellen Jahresentwicklung bedeutet das ein Minus von 16,5 Prozent seit Jahresbeginn.

Dabei wird die Eigentümerstruktur der Walt Disney Company maßgeblich von institutionellen Investoren geprägt. Zu den größten Anteilseignern zählen die Vanguard Group Inc., die fast 8 Prozent der Aktien hält, gefolgt von BlackRock mit entsprechend gut 4 Prozent der ausstehenden Aktien und dem dritten großen Vermögensverwalter, der State Street Corp, mit knapp 4 Prozent.

Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock, der 11,5 Billionen US-Dollar an Assets verwaltet, hat in der Vergangenheit seine Position genutzt, um Unternehmen zu umwelt-, sozial- und Gouvernance-bezogenen (ESG) Praktiken zu beeinflussen. Allerdings zeigt sich hier ein Wandel, eingeläutet 2023, da stimmte BlackRock zu 93 Prozent gegen Anträge, die sich auf die zuvor promoteten Umwelt- und Sozialthemen bezogen – ein deutlicher Rückgang der Unterstützung für ESG-Initiativen im Vergleich zu den Vorjahren.

Auch Disney macht Berichten zufolge (NYP, Februar 2025) einen Rückzieher bei seinen Maßnahmen zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion. Auf Druck seiner Investoren, so heißt es, hat Disney Abstand von einigen seiner DEI-Maßnahmen genommen, wie von einer Initiative, die versprach, dass 50 Prozent der regelmäßigen und wiederkehrenden Figuren im Disney-Universum aus „unterrepräsentierten Gruppen“ stammen würden.

Hiermit scheint nochmals klarer, Hollywood folgt am Ende doch dem Geld – auch wenn genau das beim Ideologie getriebenen Woke-Umbau der Traumfabrik in den letzten Jahren kaum zu vermuten war.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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