Sachen mit den Fingern machen
Beim Projekt „Räume durch Erleben entwerfen“ bauen die Kinder nach eigenen Entwürfen mit Lehm. Die Epoch Times sprach mit dem Projektleiter und Initiator, Nepomuk Derksen.
Epoch Times: Wie kam es zu dieser Idee?
Nepomuk Derksen: Ich komme aus einem Pädagogenhaushalt. Meine Eltern gründeten in München ein Gymnasium mit dem Schwerpunkt Behindertenintegration. Ihr starkes undogmatisch politisches Engagement hat mich ebenso geprägt wie das starke musisch-kreative Selbstverständnis. Auf Reisen habe ich viele Lehmbauten gesehen. Durch die vielfältigen Informationen und an dem Schnittpunkt meiner Hochschulstudien der Kunst und Architektur entstand dieses Projekt.
Epoch Times: Was gibt das Bauen mit Lehm den Kindern?
Derksen: Die Kinder lernen, dass sie mit ihren Fingern tolle Dinge machen können. Sie lernen, dass sie mit Fremden etwas schaffen können, worauf sie selber stolz sind, und das von allen andern, die das sehen, bewundert wird. So steigert es das Selbstwertgefühl und die soziale Kooperationsfähigkeit. Es verbessert die Toleranz und die Integration von Migranten. Es spornt die Fantasie an, und die Kinder bekommen Mut, die Welt neu zu erfinden.
Epoch Times: Inwiefern sind Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Gegenden die Zielgruppe?
Derksen: Wir haben auch Anfragen aus wohlhabenden Gegenden, aber zwei Drittel der Besucher kommen eher aus sozial schwachen Gegenden. Sehr wichtig wäre in Zukunft eine gerechtere Verteilung der Chancen, damit die Gesellschaft besser funktioniert. So werden wir alle reicher, wenn wir uns um die Armen kümmern.
Epoch Times: Wo sind die nächsten Ausstellungsorte?
Derksen: Wir möchten uns auf die sozial schwachen Gebiete im Osten Altonas konzentrieren. Wir wollen dort ein dichtes Netz von Aktionsplätzen einrichten, die jedes Jahr ein bis zweimal bespielt werden. Ziel ist es, dass die Kinder den ganzen Sommer über täglich, kostenlos und in erreichbarer Nähe mit Kita, Schule, Freunden und Eltern diese kreativen Erfahrungen mit Lehm machen können.
Epoch Times: Woher kommen die finanziellen Mittel?
Derksen: Die Mittel kommen zum größten Teil von Stiftungen aus verschiedenen Bereichen. Namentlich erwähnen möchte ich die Kroschke Stifung, die SAGA/GWG Stiftung Nachbarschaften, die Initiative „Kultur bewegt“, die Stiftung Maritim Hermann und Milena Ebel, die Behörde für Kultur, Sport und Medien, die Hamburgische Kulturstiftung, die Preuschhof Stiftung und das Institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung.
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 37/09
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion