Rameau: Ihn zog es zur Musik – erst spät feierte er Erfolge
Jean-Philippe Rameau (1683-1764) war ein französischer Komponist, Cellist und Musiktheoretiker aus der Barockzeit. Er gilt als der „Bach“ oder „Beethoven“ Frankreichs. Hier aus seiner Opéra-ballet Les Indes Galantes das Stück Les Sauvages.
Es musiziert das Barock-Ensemble Les Arts Florissants unter Leitung von William Christie und Paul Agnew. Aufgenommen wurde das Konzert im Großen Saal Pierre Boulez der Pariser Philharmonie. Solisten sind Sandrine Piau (Sopran), Lea Desandre (Mezzosopran), Christophe Dumaux (Countertenor), Marcel Beekman (Tenor), Marc Mauillon (Bariton) und Lisandro Abadie (Bass).
Jean-Philippe Rameau stammt aus Dijon. Seine wichtigsten Neuerungen in der damaligen Zeit betrafen die Stellung des Orchesters in der Bühnenmusik, welches er hervorhob – zuvor stand einzig und allein der Sänger in einer Oper im Mittelpunkt.
Als Jugendlicher besuchte er den Unterricht des Jesuitenkollegs in Godrans. Doch er war ein schlechter Schüler und störte den Unterricht. Seine Eltern wollten, dass er Jura studiert – ihn zog es zur Musik. Schließlich unterrichtete ihn sein Vater musikalisch und schickte ihn anschließend nach Italien. Dort lernte er nur drei Monate, kehrte nach Frankreich zurück und begann als Organist in der Kathedrale von Clermont-Ferrand, in Avignon und in Lyon.
1722 leitete er mit seiner Abhandlung über die Harmonie eine Revolution in der Musiktheorie ein. In dieser betrachtete er die Musik als eine Wissenschaft und versuchte, universelle harmonische Prinzipien aus natürlichen Ursachen abzuleiten. Bis heute legt sein Werk musiktheoretische Grundlagen und ist im westlichen Musikunterricht verbreitet.
Späte Erfolge, dann groß gefeiert
Erst nachdem Rameau über 50 Jahre alt war, erreichte er erste Erfolge an der Pariser Oper. Anfangs war sein Stil sehr umstritten.
Am französischen Hof dominierte im Gegensatz zu anderen Ländern, welche die italienischen Opern bevorzugten, die Opern von Jean-Baptiste Lully im französischen Stil. Rameau brillierte hingegen mit einem virtuosen Orchestersatz und vielen Akkorden, beides war als italienisch umstritten. Typisch für ihn waren auch gewagte Instrumentierungen und der Einsatz der noch ganz neuen Klarinette.
Für sein Publikum war diese Musik ungewohnt und zu modern, seine erste Oper führte während der Uraufführung bereits bei der Ouvertüre zu einem Fiasko. Kurz darauf war er durch den Streit in aller Munde – die Anhänger von Lully buhten ihn aus, die „Ramisten“ lobten ihn.
Ludwig XV. gefiel sein Stil, er erhob ihn später in den Adelsstand. Bis zu seinem Tod komponierte er viele Opern, Ouvertüren, Symphonien, heroische Werke und Ballette. Viele der Werke wurden anfangs von den Musikern und Sängern für zu kompliziert und unspielbar gehalten.
Les Indes galantes war eines seiner Meisterwerke, er komponierte es 1735. Die Opéra-ballet besteht aus einem Prolog und vier Akten und war ein reines Spektakel zur Unterhaltung.
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