Plácido Domingos „Aida“-Tour geplatzt

In Europas Stadien sollte Verdis berühmter Triumphmarsch aus "Aida" erschallen - doch nun ist der Traum von Opernstar Plácido Domingo ausgeträumt. Für Ticketkäufer könnte es ein böses Erwachen geben.
Titelbild
Der spanische Tenor Plácido Domingo.Foto: Lisi Niesner/dpa
Epoch Times15. Juni 2017

Die geplante „Aida“-Stadiontour von Opernstar Plácido Domingo ist geplatzt. Domingo reagierte am Donnerstag „mit großer Enttäuschung“ auf die finanziellen Probleme des Veranstalters.

„Es war mein Traum als Dirigent und künstlerischer Leiter, eine Großproduktion von „Aida“ zu realisieren“, sagte der 76-jährige Spanier in einer Erklärung, die sein Management in Wien verbreitete.

Domingo wollte Giuseppe Verdis berühmte Oper um die Königstochter Aida in europäischen Stadien und Arenen aufführen und großteils auch selbst dirigieren. Mittlerweile hat jedoch der Veranstalter, die Art & Entertainment LIVE GmbH, beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung des Insolvenzverwalters, der Düsseldorfer Anwaltskanzlei AndresPartner, hervorgeht.

Ob und wann Ticketkäufer ihr Geld zurückbekommen, ist unklar. Wer bereits eine Karte gekauft hat, könne seine Forderung beim Insolvenzverwalter anmelden, teilte die Kanzlei mit. Wann es eine Erstattung geben werde und wie hoch diese sein werde, könne allerdings heute noch niemand sagen. „Erfahrungsgemäß dauern Insolvenzverfahren durchaus mehrere Jahre“, hieß es von der Kanzlei. Ob es Ersatzkonzerte durch andere Veranstalter geben werde, sei nicht bekannt.

Die Stadiontour hätte ursprünglich schon im Mai in Gelsenkirchen beginnen sollen. Einige Wochen zuvor war der Start der monumentalen „Aida“-Inszenierung wegen technischer Probleme um ein Jahr auf 2018 verschoben worden.

Der Opernsänger und -dirigent Domingo wollte mit seinem Projekt neue Opern-Liebhaber gewinnen und an seinen Erfolg mit den „Drei Tenören“ in den 1990er Jahren anknüpfen. „Wir schaffen damit ein neues Publikum“, hatte er bei einer Präsentation gesagt. (dpa)



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