Oscars 2025: Wer sind die Gewinner?

Die Low-Budget-Produktion „Anora“ ist der große Gewinner der diesjährigen Oscar-Verleihung. Bei der Gala im Dolby Theatre in Hollywood wurde der Film von US-Regisseur Sean Baker in fünf Kategorien ausgezeichnet, darunter „Bester Film“ und „Beste Regie“.
Außerdem bekam die erst 25 Jahre alte Mikey Madison den Preis als beste Hauptdarstellerin. Der Vatikan-Thriller „Konklave“ des deutsch-schweizerischen Regisseurs Edward Berger bekam nur einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch.
5 Oscars für „Anora“?
„Anora“ setzte sich als bester Film gegen neun andere Werke durch, darunter die Bob-Dylan-Filmbiografie „Like A Complete Unknown“ und die Fantasy-Musicalverfilmung „Wicked“. Als schärfster Konkurrent im Rennen um die Auszeichnung in der Königskategorie hatte der Vatikan-Thriller „Konklave“ gegolten.
„Anora“ erzählt die Geschichte einer New Yorker Stripperin. Von den sechs Kategorien, in denen „Anora“ nominiert war, gewann der Film nur eine nicht. Vier Oscars konnte Baker als Autor, Regisseur und Produzent des Überraschungserfolgs persönlich entgegennehmen – neben dem Oscar für den besten Film auch den Regie-Preis, den Oscar für den besten Schnitt und den Preis für das beste Original-Drehbuch.
Den fünften Oscar bekam seine 25-jährige Hauptdarstellerin Mikey Madison. Für sie war der Part in „Anora“ ihre erste große Filmrolle. Bei den Oscar-Akademie setzte sich Madison unter anderem gegen die 62-jährige Demi Moore durch, die für ihre Rolle in dem gesellschaftskritischen Horrorfilm „The Substance“ ebenfalls als Favoritin gehandelt worden war.
Beste Darsteller
Als bester Hauptdarsteller wurde Adrien Brody für die Rolle eines jüdischen Architekten und Holocaust-Überlebenden in „Der Brutalist“ ausgezeichnet. Der 51-jährige US-Schauspieler stieg damit in den erlesenen Kreis der Zweifach-Oscar-Gewinner auf, nachdem er die begehrte Trophäe 2003 für seine Hauptrolle in „Der Pianist“ bekommen hatte.
Als beste Nebendarsteller wurden der 42-jährige Kieran Culkin für seinen Part in der Tragikomödie „A Real Pain“ und die 46-jährige Zoë Saldaña für ihre Rolle als Anwältin in „Emilia Pérez“ ausgezeichnet. Beide waren als klare Favoriten angetreten.
Der beste Song
Für „Emilia Pérez“ gab es außer Saldañas Auszeichnung nur noch den Oscar für „El Mal“ als besten Song.
Der deutsche Beitrag in der Kategorie „Bester internationaler Film“, die hochpolitische iranisch-deutsch-französische Co-Produktion „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof, ging leer aus.
Stattdessen wurde das brasilianische Militärdiktatur-Drama „Für immer hier“ ausgezeichnet. Auch die nominierte deutsche Kostümbildnerin Lisy Christl ging leer aus. Der Deutsche Gerd Nefzer gewann hingegen für seine visuellen Effekte beim Science-Fiction-Film „Dune: Part Two“ bereits seinen dritten Oscar.
Moderiert wurde die eher konservativ inszenierte Oscar-Verleihung erstmals von dem Komiker und Moderator Conan O’Brien. Sie fand kurz nach den verheerenden Bränden rund um Los Angeles im Januar statt. Deswegen wurden Feuerwehrleute der Stadt auf der Bühne gewürdigt.
Israel sieht Sieg von „No other land“ als „traurigen Moment“
Der israelische Kulturminister Miki Zohar hat negativ auf die Auszeichnung des israelisch-palästinensischen Dokumentarfilms „No Other Land“ mit einem Oscar reagiert. Es sei ein „trauriger Moment für die Welt des Kinos“, schrieb Zohar in einem Post auf der Plattform X. In dem Film geht es um die Räumung palästinensischer Dörfer im Westjordanland.
Zohar schrieb: „Anstatt die Komplexität der israelischen Realität darzustellen, haben sich die Filmemacher dazu entschieden, Erzählungen zu stärken, die Israel vor einem internationalen Publikum verzerrt darstellen.“ Meinungsfreiheit sei zwar ein wichtiger Wert, „aber die Diffamierung Israels in ein Instrument zu verwandeln, um international weiterzukommen, ist keine Kunst“, schrieb er weiter.
Wer gewann was?
Die Oscar-Akademie verlieh Auszeichnungen in 23 Sparten:
– Bester Film: „Anora“
– Bester internationaler Spielfilm: „Für immer hier“, Brasilien (Originaltitel: „Ainda estou aqui“; internationaler Titel: „I’m Still Here“)
– Beste Regie: Sean Baker („Anora“)
– Beste Hauptdarstellerin: Mikey Madison („Anora“)
– Bester Hauptdarsteller: Adrien Brody („Der Brutalist“)
– Beste Nebendarstellerin: Zoe Saldaña („Emilia Pérez“)
– Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin („A Real Pain“)
– Bestes Originaldrehbuch: Sean Baker („Anora“)
– Bestes adaptiertes Drehbuch: Peter Straughan („Konklave“)
– Beste Kamera: Lol Crawley („Der Brutalist“)
– Bestes Szenenbild (Production Design): „Wicked“ (Nathan Crowley, Lee Sandales)
– Bestes Kostümdesign: Paul Tazewell („Wicked“)
– Bestes Make-up und beste Frisuren: „The Substance“ (Pierre-Olivier Persin, Stéphanie Guillon, Marilyne Scarselli)
– Beste Filmmusik: Daniel Blumberg („Der Brutalist“)
– Bester Filmsong: „El Mal“ aus „Emilia Pérez“ (Musik und Text: Clément Ducol, Camille und Jacques Audiard)
– Bester Schnitt: Sean Baker („Anora“)
– Bester Ton: „Dune: Part Two“ (Gareth John, Richard King, Ron Bartlett, Doug Hemphill)
– Beste visuelle Effekte: „Dune: Part Two“ (Paul Lambert, Stephen James, Rhys Salcombe, Gerd Nefzer)
– Bester Animationsfilm: „Flow“ des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis (Produzenten: Matīss Kaža, Ron Dyens, Gregory Zalcman)
– Bester animierter Kurzfilm: „In the Shadow of the Cypress“, Iran – Shirin Sohani, Hossein Molayemi
– Bester Kurzfilm: „Ich bin kein Roboter“, Niederlande (I’m Not a Robot/Ik ben geen robot) – Victoria Warmerdam, Trent
– Bester Dokumentarfilm: die palästinensisch-norwegische Doku „No Other Land“ (Basel Adra, Rachel Szor, Hamdan Ballal, Yuval Abraham)
– Bester Dokumentar-Kurzfilm: „Die einzige Frau im Orchester“ (The Only Girl in the Orchestra) – Molly O’Brien, Lisa Remington
(dpa/red)
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