Offenbach: Die schöne Helena, eine kritische Parodie

Eine bissige Parodie war sie, die „Schöne Helena“ von Jacques Offenbach. Voller Anspielungen auf die damalige Vergnügungssucht und die fehlende Moral der Gesellschaft. Hier die Ouvertüre in einer Aufnahme mit dem BBC Philharmonic Orchestra. Aus der Serie Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Titelbild
Der Eiffelturm am Champ de Mars in Paris, Frankreich.Foto: iStock
Von 22. März 2024

Jakob „Jacques“ Offenbach (1819 in Köln – 1880 in Paris) war ein deutsch-französischer Komponist und Cellist. Er machte die moderne Operette zum eigenständigen Genre des Musiktheaters. Hier die Ouvertüre seines Bühnenwerkes Die schöne Helena. Es musiziert das BBC Philharmonic Orchestra unter Leitung von Ben Gernon.

Gemälde: „Les amours de Pâris et d’Hélène“, Jacques-Louis David (1788)

Jaques Offenbachs Die schöne Helena wurde am 17. Dezember 1864 in Paris am Théâtre des Variétés uraufgeführt. Sie folgte auf den Erfolg von Orpheus in der Unterwelt (1858) anknüpfen, die ebenfalls einen Stoff der klassischen Antike aufgreift. Die weibliche Titelrolle spielte in der Uraufführung Hortense Schneider. Nietzsche gehörte zu den Bewunderern dieses Werkes, was als Offenbachs Meisterwerk angesehen werden kann.

Der Erfolg war groß. Es verging zwischen 1864 und 1870 kaum eine Abendgesellschaft ohne die Aufführung eines Offenbach-Werkes. Der Komponist arbeitete eng mit den beiden Librettisten Ludovic Halévy und Henri Meilhac  zusammen.

Er komponierte damit eine bissige Parodie, eine Groteske, auf die Entführung Helenas durch den Hirten Paris, was den Trojanischen Krieg auslöste. Die Handlung diente ihm als Vorwand für die Kritik an der Gesellschaft der damaligen Zeit, ihrer fehlenden Moral und ihrer Vergnügungssucht. Offenbach passte die Partitur an jede dramatische Situation an, sie ist reich an melodische Kreativität, Emotion, Spott und noch dazu raffiniert instrumentiert. Insgesamt 75 Kompositionen für Cello und 102 Bühnenwerke sind von ihm überliefert.



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