„Neue Liebe, neue Zeiten“: Ex-Puhdys-Sänger Birr allein unterwegs

Ex-Puhdy Dieter Birr ist ungefähr so alt wie Mick Jagger und ebenso bühnensüchtig. Mit 72 Jahren hat der Sänger keine Lust auf Rockerrente und singt weiter - mit dem Solo-Album "Neubeginner".
Titelbild
Den Sänger Dieter Birr treibt es auch mit über 70 weiter auf die Bühne.Foto: Jörg Carstensen/dpa
Epoch Times16. September 2016

Erst vor drei Monaten stand der agile Hüne das letzte Mal mit den Puhdys auf der Bühne, nun erscheint schon ein Solo-Album. Der Titel: „Neubeginner“. Fast ein halbes Jahrhundert war Birr alias „Maschine“ die Stimme einer der erfolgreichsten Bands aus dem Osten Deutschlands. Doch nun beginnt ein neues Kapitel. Birr: „Ich bin ja ein jüngerer Mensch und hab noch viel vor.“

„Ich hab ein tolles Team. Wir können beruhigt in die Zukunft sehen“, sagt er bei der Präsentation des neuen Albums, das am 30. September erscheint. Anfang kommenden Jahres startet die Tour dazu. Zu seinem Team im Studio und auf der Bühne gehören nun unter anderem der Silly-Gitarrist Uwe Hassbecker und der Karat-Bassist Christian Liebig.

Im Titelsong „Neubeginner“ singt „Maschine“: „Neue Liebe, neue Zeiten. Alte Grenzen überschreiten. Es lebe das ewige Leben, die ewige Lust in meiner Brust.“ Er habe das Gefühl, er mache zum allerersten Mal ein Album, sagt er. „Ich trage ja jetzt meine Haut alleine auf den Markt.“

Es ist allerdings schon das dritte Solo-Album seiner Karriere – nach der DDR-Produktion „Intim“ (1986) und „Maschine“ (2014). Mit den Puhdys hat Birr nach Angaben seines Plattenlabels in 47 Jahren über 22 Millionen Tonträger verkauft und mehr als 4500 Konzerte gespielt. Er hatte auch die meisten Songs der Band geschrieben.

Die Songs auf „Neubeginner“ – mal ruhig, mal sehr rockig – klingen natürlich nach den Puhdys. Es ist die typische Reibeisen-Birr-Stimme. Heinz Rudolf Kunze und Gisela Steineckert haben Texte beigesteuert. „Irgendwie begabt“ singt Birr zusammen mit Kunze. „So viel erlebt“ hat die Elaiza-Sängerin Ela Steinmetz geschrieben. Die 23-Jährige singt das Stück auch zusammen mit dem Rock-Senior, der ihr Großvater sein könnte.

Die Puhdys hatten Anfang Januar vor 11 500 Fans ihr Abschiedskonzert gegeben. Danach waren sie noch ein halbes Jahr mit den Kollegen von Karat und City als „Rocklegenden“ unterwegs. Und nicht nur „Maschine“ macht nun nahtlos weiter Musik.

Der Gitarrist und Sänger Dieter Hertrampf alias „Quaster“ (71) ist derzeit solo unterwegs. Das Motto: „Ich bereue nichts“. Im März startet seine „Family & Friends“-Tour, bei der er dann etwa mit seiner Tochter Kimberly und seinem Sohn Sven auf der Bühne steht, wie er auf seiner Internetseite ankündigt. Der Bassist Peter Rasym (63) arbeitet als Musiktherapeut in einem Berliner Gefängnis. Der älteste „Puhdy“, Keyboarder Peter Meyer (76), ist im Ruhestand.

Wird denn etwa auch der eine oder andere „Puhdy“ bei der Solo-Tour von „Maschine“ 2017 als Gast auf der Bühne erscheinen? „Wir haben eine richtig schöne Zeit gehabt – es war ein wichtiger Teil meines Lebens. Aber das Kapitel ist abgeschlossen“, sagt Birr. Vielleicht stehe ja in fünf Jahren mal wieder einer der Kollegen mit auf der Bühne. Und: Er sei sehr gespannt, was sie über sein Album sagen werden. (dpa)



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