Nelson Mandela ist 94 – Südafrika feiert Mandela Day

Kinder singen „Happy Birthday“ Feststimmung in Südafrika: Nelson Mandela – alias „Madiba“ – ist 94. Während die Menschen sich freuen, feiert Mandela selbst seinen Geburtstag nicht groß. Südafrikas Vater der Nation tritt nur noch selten öffentlich auf. Das letzte Mal war Mandela vor zwei Jahren zu sehen, beim Finale der Fußball-WM in Südafrika. Doch die Bewunderung für den früheren Freiheitskämpfer ist ungebrochen.

Maud Pretorius: „Ohne ihn wären wir heute nicht hier. Er hat uns eine Stimme gegeben. Dafür liebe ich ihn.“ George Sampson:“Er ist ein Mann der Liebe, der Freude. Ein Mann so vieler großer Dinge. Wir lieben ihn alle sehr.“

Nelson Mandela ist das Symbol des Kampfes gegen die Rassentrennung in Südafrika. In den 50er Jahren beginnt er eine Karriere als Anwalt. Später schließt er sich dem ANC an und wird zur Schlüsselfigur der Partei. Wegen seines Kampfes wird er mehrfach verhaftet und schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt. 27 Jahre verbringt Mandela im Gefängnis, die meiste Zeit auf Robben Island. Ahmed Kathrada, Mithäftling und enger Freund Mandelas, erinnert sich.

Ahmed Kathrada, Anti-Apartheid-Kämpfer und Freund Mandelas: „Wir haben im Steinbruch gearbeitet, mit Hacken und Schaufeln. Als ihm eine Befreiung von der Arbeit angeboten wurde, hat er abgelehnt. Als wir die Älteren und die Kranken von einem Hungerstreik ausnehmen wollten, hat er ebenfalls abgelehnt.“ Als Mandela 1990 aus der Haft freikommt, treibt er die Aussöhnung zwischen Schwarzen und Weißen voran. Vier Jahre später wird er Südafrikas erster schwarzer Präsident.

Nelson Mandela: „Your smile is better than mine.“ Auch nach seiner Amtszeit baut Mandela diplomatische Brücken – mit seiner stärksten Waffe: Seinem persönlichen Charme. Ahmed Kathrada, Anti-Apartheid-Kämpfer und Freund Mandelas: „Er kann Beziehungen zu jedem aufbauen. Egal ob Kind oder Greis. Auf der Grundlage der Gleichheit.“ Zuletzt verschlechterte sich Mandelas Gesundheit jedoch zusehends. Vergangenes Jahr lag er wegen eines Infekts im Krankenhaus, heute verbringt er die meiste Zeit in seinem Geburtsort Qunu. Doch auch wenn Mandelas Abwesenheit viele Südafrikaner beunruhigt, an seinem Geburtstag feiern die Menschen ausgelassen den Mann, der ihnen die Freiheit beschert hat. Zum „Mandela Day“ wollen sie außerdem eine gute Tat vollbringen. (sfr / clipkit-afp)