Natascha Kampusch geht unter die Schmuckdesignerinnen
Elf Jahre nach der Flucht aus dem Verlies des Peinigers verwirklicht Entführungsopfer Natascha Kampusch langgehegte berufliche Wünsche. Im September komme ihre erste Schmuckkollektion auf den Markt, sagte die 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Wien.
„Ich bin stolz, weil es ein langer Weg in Gedanken war.“ Seit sieben Jahre schlummere die Idee in ihr. Eine Goldschmiede-Lehre brach sie zwischenzeitlich ab, ließ sich aber trotzdem nicht beirren.
Von Kritikern, die jeden ihrer Schritte hämisch kommentierten, wolle sie sich ihre Berufswahl nicht schlechtreden lassen. „Ich will dem Staat nicht zur Last fallen und von Steuergeld leben.“ In Österreich wird Kampusch immer wieder angefeindet, weil sie mit ihrem Schicksal Geld verdiene.
Fünf Teile, darunter eine Kette und Ohrringe, verkauft Kampusch nun ab September. Die Blume – als Symbol ihres eigenen Lebens – zieht sich als Motiv durch die Stücke. „Sie zeigt den Knick in meinem Leben am Anfang und dann den Bogen nach oben und die Freiheit wieder.“ Die Stücke kosten zwischen 70 und 90 Euro. Ein Teil der Einnahmen soll gespendet werden.
Nächster Meilenstein im Leben der Wienerin sei ihr 30. Geburtstag im Februar, wobei sie mit dem Älterwerden etwas hadere. Sie freue sich aber darauf, künftig noch mehr als erwachsene Frau gesehen zu werden. Die Zuschreibung des „ewigen Kindes“ habe großen Schaden bei ihr angerichtet.
Auch über Angebote für Aufnahmen im Magazin „Playboy“ oder zur Teilnahme am RTL-Dschungelcamp ärgere sie sich. „Das ist wirklich eine Beleidigung.“ Sie sei immer noch Single, obwohl sie einen netten Mann kennengerlernt habe. „Aber der war leider zu jung.“
1998 war Kampusch auf dem Schulweg entführt und mehr als acht Jahre lang in einem Keller gefangengehalten worden. Im August 2006 gelang der damals 18-Jährigen die Flucht. Stunden später wurde der Entführer von einem Zug überfahren.
Die Zeit ihrer Gefangenschaft will sie nun endgültig hinter sich lassen und nicht mehr darüber reden. „Ich bin einfach froh, weil es ja nicht sicher war, ob ich das Ganze überleben würde.“ (dpa)
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