Mist! Jetzt muss er auch noch feiern: Bernd das Brot wird 25

Millionen finden ihn süß wie ein Törtchen. Dabei klingen seine Kommentare eher nach Sauerteig. Bernd das Brot ist der Kinderheld, der nie lacht. Eine Liebeserklärung an einen wundervollen Griesgram.
Bernd das Brot lächelt nie.
Bernd das Brot lächelt nicht. Oder doch?Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times28. Februar 2025

Er will doch nur endlich Feierabend haben und in Ruhe die Wand anstarren. Stattdessen muss Bernd das Brot immer wieder ran: Er wird in den Weltraum geschickt, in ein Clownskostüm gesteckt, soll Kellner spielen oder Cheerleader sein. Heute feiert der Kinderkanal von ARD und ZDF (KiKA) den 25. Geburtstag von Deutschlands beliebtestem Kastenbrot.

„Bringen wir’s hinter uns!“

Bernd wird nicht freiwillig mitfeiern. Er wird vermutlich wieder „Mist!“ sagen. Und sich mit „Bringen wir’s hinter uns!“ in sein Schicksal ergeben. Seit Jahren versucht das Brot bei der Sendeschluss-Schleife, dem Publikum zu entkommen.

Denn Bernd will eigentlich immer nur fort, zum Beispiel weg von der Kälte: „Es ist wieder Winter. Hurra! Brrr! Alles ist zu weiß, zu kalt und brrrr!“, klagt er. „Ich finde ja, dass die Zugvögel es richtig machen und, bevor hier alles einfriert, in den Süden fliegen.“ Er denkt kurz nach: „Gute Idee.“ Doch dann sind seine beiden Stummel-Ärmchen doch nicht zum Abheben geeignet: „Mist!“

„Für alle, die nicht mitmachen wollen beim Dauergrinsen“

Das Kastenbrot, das spricht, aber nie lächelt, hat sich sehr schnell eine riesige Fangemeinde aufgebaut – unter Kinder wie unter Erwachsenen. 2004 bekam er den Grimme-Preis für vorbildliches Fernsehen aufgezwungen: „Bernd bewahrt grummelnd Haltung, wo andere sich beim Mitmachen einreden, sie täten es frohen Sinnes“, so die Jury-Begründung.

Und ein paar Sätze weiter: „Bernd hat noch Hoffnung, diesem „schmutzigen Geschäft“ eines Tages doch wieder zu entfliehen. Aber das können wir nicht zulassen, denn wir haben ihn nötig, dieses Backware gewordene duale System, das Kinder und Erwachsene verzückt, schlicht alle, die nicht mitmachen wollen beim Dauergrinsen.“

Bernds Griesgrämigkeit zieht inzwischen Menschen aus aller Welt in den Bann. Punk-Ikone Patti Smith („Because the Night“) hat im New York der 1970er Jahre die beste Zeit von Sex, Drugs und Rock’n’Roll erlebt. Und die Amerikanerin liebt die psychedelische Welt von Bernd, dessen Clips sie auf Europatournee entdeckte.

„Verzweifelt auf der Suche nach Unterhaltung. Da stoße ich bei KiKA nachts auf einen chronisch depressiven Laib Brot“, schrieb sie im vergangenen Jahr begeistert an ihre 1,3 Millionen Follower auf Instagram.

Er ist nicht nur einer von vielen: Bernds Heimat ist der Kinderkanal (KIKA), den er sich etwa mit dem Kikaninchen und dem kleinen Maulwurf teilt.

Er ist nicht nur einer von vielen: Bernds Heimat ist der Kinderkanal (KIKA), den er sich etwa mit dem Kikaninchen und dem kleinen Maulwurf teilt. Foto: Martin Schutt/dpa

In den Fängen der Unterwelt

Im Jahr 2009 weckte der motzige Bernd sogar die Begehrlichkeiten der Unterwelt. Damals verschwand die knapp zwei Meter große und 125 Kilo schwere Kunststoff-Statue des Publikumslieblings vom angestammten Platz in der Erfurter Innenstadt.

Den KiKA erreichten damals rührende Reaktionen: Schüler wollten bis zur Wiederkehr der Figur in den Streik treten oder gar ihr Taschengeld spenden, wie der Sender damals berichtete. Nach knapp zwei Wochen wurde der Kastenbrot-Koloss in einem kalten Kellergewölbe einer verfallenden Kaserne im zehn Kilometer entfernten Ort Nohra entdeckt.

Party für das Brot

Die Erfindung des Komikers Tommy Krappweis taucht inzwischen in vielen Formaten des KiKA auf: von „Bernd das Brot – Die Serie“ über „Astrobrot“ bis „Bernd das Pausenbrot“.

Erstmals im KiKA zu sehen war das melancholische Brot am 29. Februar 2000 in der Puppen-Comedy „Tolle Sachen“. Weil aber 2025 kein Schaltjahr ist, werden die Feierlichkeiten um einen Tag vorgezogen.

Den runden Geburtstag feiert der Sender das ganze Jahr über mit verschiedenen Formaten und Mitmach-Aktionen. Den Auftakt macht am 28. Februar das Medienmagazin „Team Timster spezial – Party für Bernd das Brot“.

Unter anderem ist eine Neuauflage des Songs „Tanzt das Brot“ geplant: mit Musiker Marti Fischer, der zusammen mit Kabarettist Bodo Wartke einen Hit mit dem Zungenbecherlied „Barbaras Rhabarberbar“ landete. (dpa/red)



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