Zitat aus „Faust“ – von Johann Wolfgang von Goethe
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Goethe hat nach eigenen Worten seinen Faust so angelegt, dass „alles zusammen ein offenbares Rätsel bleibe, die Menschen fort und fort ergetze und ihnen zu schaffen mache“. Das irrende, rastlose menschliche Streben, eines der zentralen Motive des Faust, löst immer wieder Katastrophen aus. Mephisto, der auch als ein Alter Ego der Faust-Figur gesehen werden kann, wirkt dabei maßgeblich mit.
Faust:
Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen,
Kannst du mich schmeichelnd je belügen,
Daß ich mir selbst gefallen mag,
Kannst du mich mit Genuß betrügen –
Das sei für mich der letzte Tag!
Die Wette biet ich!
Mephistopheles:
Topp!
Faust:
Und Schlag auf Schlag!
Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Dann mag die Totenglocke schallen,
Dann bist du deines Dienstes frei,
Die Uhr mag stehn, der Zeiger fallen,
Es sei die Zeit für mich vorbei!“
Faust I, Studierzimmer 2
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
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