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LiteraturGedicht des Tages

Versprechen? gar nichts. Aber einiges halten.

Epoch Times18. Februar 2013

Versprechen? gar nichts. Aber einiges halten.
So hab ich stets versucht zu leben.
Versprechen schien mir meist Verbrechen.
Zu wehe Lehr war mir zu oft gegeben
vom eignen Selbst, dem schillernd vielgestalten.

Wie hab ich immerdar mit ringender Seele
den Kern und Stern gesucht in meinem Innern!
Wie wollt ich wahr und ganz sein bis zum Letzten!
Doch zählt ich nie zu den Sichselbstgewinnern,
doch blieb ich stets ein Mensch voll Fall und Fehle.

Christian Morgenstern


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