Schwedische Akademie verliert nach Sex-Skandal drei prominente Mitglieder
Nach einem Skandal um sexuelle Übergriffe an der renommierten Schwedischen Akademie hat die Einrichtung, die auch für die Auswahl der Literaturnobelpreisträger zuständig ist, drei prominente Mitglieder verloren.
Aus Protest erklärten Peter Englund, Klas Ostergren und Kjell Espmark am Freitag ihre Rücktritte. Zuletzt sei der „Riss“ in dem Gremium „weiter gewachsen“, begründete Englund den Schritt in einem Brief an die Zeitung „Aftonbladet“.
Die drei Akademiemitglieder reagierten damit nach einem knappen halben Jahr auf Enthüllungen der Zeitung „Dagens Nyheter“, wonach ein der Akademie nahestehender hochrangiger Kulturfunktionär über Jahre hinweg 18 weibliche Mitglieder der Akademie, Frauen oder Töchter von Akademiemitgliedern und Mitarbeiterinnen belästigt oder missbraucht haben soll. Die Akademie kappte daraufhin alle Beziehungen zu dem Mann.
Englund, Ostergren und Espmark hatten sich nach einem regulären Treffen der Akademie am Donnerstag in Stockholm zu ihrem Rückzug entschlossen. Espmark erklärte, sein Rücktritt erfülle ihn mit „großer Trauer“.
Zugleich sei der Schritt nötig gewesen, da prominente Mitglieder der Akademie „Freundschaft vor Verantwortung und Anstand“ gestellt hätten. Ostergren verurteilte einen „Betrug“ am Gründer der Institution, Schwedens König Gustav III.
Die drei Männer sind auf Lebenszeit Mitglieder der Akademie, formell ist ein Rücktritt nicht möglich. Allerdings können sie nicht zur Teilnahme an Zusammenkünften gezwungen werden. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion