Regen – Von Max Dauthendey

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Du sitzt mit stummem Gesicht am Fenster, Empfängst den Besuch der Regengespenster.Foto: iStock
Von 29. September 2019

Regen

Da draußen regnet es weit und breit.

Es regnet graugraue Verlassenheit.
Es plaudern tausend flüsternde Zungen.
Es regnet tausend Erinnerungen.
Der Regen Geschichten ums Fenster rauscht.
Die Seele gern dem Regen lauscht.

Der Regen hält dich im Haus gefangen.
Die Seele ist hinter ihm hergegangen.
Die Insichgekehrte ist still erwacht,
Im Regen sie weiteste Wege macht.
Du sitzt mit stummem Gesicht am Fenster,
Empfängst den Besuch der Regengespenster.

Max Dauthendey  (1867 – 1918)



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