Islamwissenschaftler Alfred Schlicht: „Multikulti ist gescheitert“
Im Interview mit derwesten sieht der Islamwissenschaftler und Orientalist Alfred Schicht das Projekt „Mulitkulti“ als gescheitert an. Viele Faktoren seien daran „schuld“ bzw. ausschlaggebend.
Man habe sich gedacht: „Die Muslime, die sind ja im Grunde so wie wir,“ und dann doch gemerkt, dass unterschiedliche Menschen schwierig zusammenzuleben. Es seien Parallelgesellschaften entstanden und schuld daran sei der Islam.
„Der Islam ist nicht nur eine Religion, er ist auch eine Kultur, … mit einem sehr hohen Überlegenheitsanspruch“. Es gehöre zum Selbstverständnis des Propheten Mohammed, das Judentum und das Christentum zu überwinden.
Auf den Einwand hin, dass das Christentum ebenfalls über eine lange Zeit einen Überlegenheitsanspruch gestellt habe, entgegnet Schicht im Interview, dass sich das Christentum gewandelt an neue Gesellschaftsformen mehr angepasst habe. Der Islam hingegen sei per se rückwärtsgewandt.
„Der Prophet Mohammed wollte die Religion wieder auf eine Urform zurückbringen, auf die Zeiten Abrahams.“ Natürlich gebe es auch viele Reform-Muslime, die diesem Ideal nicht folgen und den Koran nicht wörtlich nehmen würden. Dennoch müsse man offen darüber diskutieren, ob der Islam nur eine Religion des Friedens sei.
Es gäbe schon jahrelang eine Tendenz, Dinge (des Islam) zu beschönigen oder so auszulegen, dass sie nicht mehr so dramatisch klingen. Es wäre darüber hinaus wünschenswert, dass sich Muslime aktiver positionieren. Schlicht meint: „Es wäre überaus wichtig, dass sie (gemäßigte Gläubige) auf Muslime, die sich nicht für unser Grundgesetz interessieren und sich auch gar nicht integrieren wollen, einwirken“.
Im Interview wird der Islamwissenschaftler schließlich gefragt, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre. Doktor Schlicht’s Anwort fällt so aus: „Um ganz klar zu sein: Farid Bang, Bushido und andere Gestalten, die unseren Werten ablehnend gegenüberstehen und glauben, ihre Herabwürdigung von Frauen als Kunst verkaufen zu können, gehören für mich definitiv nicht zu Deutschland.“
Für diejenigen die sich ein klareres Bild davon machen wollen und eine eindeutige Antwort auf diese Frage anstreben, verweist der Schriftsteller auf sein Buch, dessen Fülle an Informationen und islamischen Originaltexten ein differenziertes Islambild vermitteln soll.
„Gehört der Islam zu Deutschland? Anmerkungen zu einem schwierigen Verhältnis“, erschienen im Orell Füssli Verlag, 2017 und ist beim üblichen Buchhändler erhärtlich. (rm)
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